Natur- und Umweltschutz hat eine längere Tradition, als uns bewusst ist. Dass dazu noch der erste Nationalpark in den USA entstand, überrascht bei der Politik der vergangen Jahre schon sehr. So wurde am 1. März 1872 der weltweit erste Nationalpark, der Nationalpark Yellowstone in den USA gegründet, wie luckx – das magazin recherchierte.
Schutz der Natur
Ziel dieser Gründung war die herausragende Schönheit dieser Naturlandschaft für alle Menschen zu bewahren. 150 Jahre wird er in diesen Tagen alt – er und damit auch „Amerikas beste Idee“, wie sie von vielen genannt wird. Heute gibt es knapp 4.000 Nationalparke weltweit. Kaum eine andere Idee hat so vielen Menschen die Natur nähergebracht und sie die Natur erleben lassen.
Bereits bei der Gründung des ersten Nationalparks standen der Schutz und die dauerhafte Erhaltung einer einzigartigen Landschaft in ihrer Ursprünglichkeit an erster Stelle. Aber auch die Schönheit und Erhabenheit, die erst dadurch erfahren werden kann, dass Menschen sie betrachten, machte die Nationalparklandschaft so populär. Diese bipolare Aufgabenstellung hat sich bis heute erhalten und weiterentwickelt: Der Schutz der Natur – so wie sie ist, ihrer eigenen natürlichen Dynamik folgend – steht im Mittelpunkt dieser natürlichen Entwicklung. Genau diese sich entwickelnde Wildnis bietet zahlreichen seltenen Tier-, Pflanzenarten eine letzte Zuflucht. Der Fokus von Nationalparken liegt somit darauf, Natur Natur sein zu lassen. Zudem dienen sie dazu, diese herausragenden Naturlandschaften zu erforschen und ihre Faszination für alle Menschen erlebbar zu machen.
Auch Deutschland dabei
In Deutschland festigte sich die Nationalparkidee erst etwa 100 Jahre später. Im Jahr 1970 wurde der Nationalpark Bayerischer Wald als ältester Nationalpark Deutschlands gegründet. Bis zum heutigen Tage sind 16 herausragende Naturlandschaften als Nationalparke in Deutschland unter dauerhaften Schutz gestellt. Die Nationalparke in Deutschland sind Teil der Nationalen Naturlandschaften unseres Landes.
So ist der Nationalpark Bayerischer Wald mit 52 Jahren Deutschlands ältester Nationalpark. Sein erster Leiter, Hans Bibelriether, hat die Zielstellung aller deutscher Nationalparke in einer griffigen Wortgruppe zusammengefasst: „Natur Natur sein lassen“.
„Wir feiern im kommenden Jahr unseren 25. Geburtstag und sind stolz, zur großen Familie der Nationalparke zu gehören. Uns alle verbindet der Mut zum Nichtstun und ohne lenkende Eingriffe des Menschen den natürlichen Prozessen freien Lauf zu lassen. Das ist für die Bewahrung der Arten- und Lebensraumvielfalt in der heutigen Zeit wichtiger denn je“, sagt Nationalparkleiter Manfred Großmann. Und weiter: „Stolz sind wir auch auf eine weitere Eigenschaft, die den Nationalpark Hainich mit seinem 150-jährigen Verwandten in den USA verbindet: Genauso wie der Nationalpark Yellowstone gehören auch wir zum UNESCO-Weltnaturerbe.“
Der Nationalpark Harz (unser Foto) wurde in mehreren Schritten gegründet. Aus dem Naturschutzgebiet Oberharz 1954 folgte dann der Nationalpark Harz 1994. Zwischenzeitlich hatte die Volkskammer der DDR in ihrer letzten Sitzung 1990 die Gründung des Nationalpark Hochharz veranlasst. Die Fusion beider Teile erfolgte dann zum Nationalpark Harz 2004.