Auf in den Urlaub

Flugreisen sind jetzt wieder angesagt. Wer dann auch am Urlaubsort mobil bleiben möchte, greift dann schnell zu einem Leihwagen. Doch was vor der Pandemie einfach und günstig war, ist jetzt ein teurer Spaß geworden, wie luckx – das magazin recherchierte.

Zuerst kam die Pandemie

Als im März 2020 der Lockdown in fast allen Ländern zum Stillstand führte, standen Leihwagen wie angewurzelt auf ihren Parkplätzen. Zuerst wurden die Fahrzeuge abgemeldet, dann entweder dem Händler zurückgegeben oder verkauft. Nur wenige Fahrzeuge blieben im Bestand. Als dann der erste Lockdown zu Ende war, entwickelte sich die Nachfrage sehr verhalten, so dass der Bestand weiter verringert wurde. Zeitgleich traten die ersten Lieferschwierigkeiten im Automobilbau auf. Als dann die Nachfrage nach Leihwagen im letzten Sommer wieder anzog, konnte der Bestand nicht so erhöht werden, wie erforderlich gewesen wäre. Fazit: Die Leihwagenpreise stiegen und stiegen. 2022 liegen die Kosten für einen Mietwagen bis zu 100 Prozent höher als vor der Pandemie. Gerade jetzt heißt es daher, in keine zusätzliche Kostenfalle zu tappen. Deshalb gilt es bei der Mietwagen-Buchung und -Nutzung auf eine ganze Reihe von Bedingungen zu achten, wie beispielsweise Versicherungsschutz, Tankregelung oder Zusatzausgaben.

Frühzeitig buchen

Die hohen Preise lassen sich aktuell auf eine Mangelsituation zurückführen. Daher gilt die Faustregel: Wer zeitig bucht, spart am meisten. Zum einen sind Frühbucher bei weiteren Preiserhöhungen außen vor, zum anderen haben sie eine Auswahl bei der Wagenklasse. Denn wer einen Kleinstwagen möchte und am Ende, mangels Verfügbarkeit, einen Kombi bekommt, zahlt unnötig drauf.

Extra-Kosten on top

Zubehör wie Navigationssysteme oder Kindersitze verursachen Zusatzkosten, die es stets im Auge zu behalten gilt. Dazu zählt übrigens auch die Einwegmiete, also die Übernahme und Rückgabe des Fahrzeugs an unterschiedlichen Orten. Aber auch für Zusatzfahrer oder junge Fahrer unter 21 beziehungsweise 25 Jahren entstehen möglicherweise außerplanmäßige Ausgaben. Manche Vermieter beschränken außerdem die Kilometerzahl bei der Anmietung – wer mehr fährt zahlt einen Aufpreis.

Anmietzeit

Ein Miet-Tag dauert immer 24 Stunden, egal ob die Anmietung morgens, mittags oder abends erfolgt. Deshalb empfiehlt es sich stets genau auf die Uhrzeiten für Abholung und Rückgabe zu achten. Am besten buchen Reisende den Mietwagen erst genau für die Zeit, in der sie ihn wirklich benötigen. Die Abgabeuhrzeit legen Urlauber, wenn möglich, mindestens eine Stunde früher als die Abholuhrzeit. Dieser Zeitpuffer minimiert das Risiko zusätzlicher Kosten.

Versicherungsschutz

Höchste Priorität, um im Schadensfall nicht auf seinen Kosten sitzen zu bleiben, hat ein ausreichender Versicherungsschutz. Dazu gehören eine hohe Haftpflichtdeckung sowie ein Vollkasko- und Kfz-Diebstahlschutz mit Erstattung der Selbstbeteiligung. Die Frage, welche Versicherung wichtig ist, stellt sich bei einigen Anbietern nicht. Deren „Rundum-Sorglos-Paket“ deckt beispielsweise auch die Unfallbearbeitungsgebühr sowie Schäden an Glas, Dach, Reifen und Unterboden inklusive Ölwanne und Kupplung ab. Im Mietpreis ebenfalls inklusive ist immer die landesübliche Haftpflichtversicherung sowie eine Zusatzhaftpflichtversicherung in Höhe von 7,5 Millionen Euro.

Vertrag kontrollieren

Vor der Unterschrift empfiehlt es sich, den Mietvertrag noch einmal genau durchzulesen. So gehen Reisende sicher, dass er keine ungewollten Zusatzleistungen oder Upgrades enthält. Falls etwas unklar ist, lieber zweimal nachfragen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden. Denn steht einmal die Unterschrift darunter, ist der Vertrag bindend − unabhängig von der Landessprache, die ihm zugrunde liegt.

Verkehrsregeln und Straßengebühren am Reiseziel checken

Vor einer Reise hilft ein Blick ins Internet, um die länderspezifischen Verkehrsregeln zu prüfen. Denn im Ausland verteilt die Polizei so manches Mal Knöllchen für Vergehen, die in der Heimat keine Konsequenzen haben. Untertags ohne Licht zu fahren ist beispielsweise nicht allerorts zulässig. Offensichtlicher sind in einigen Reiseländern Vignetten- oder Mautpflichten. Diese kommen, wie auch Benzinkosten, bei der Automietung on top zum Selbstzahlen. Wer sie jedoch nicht beachtet und ohne entsprechende Zahlung kostenpflichtige Straßen befährt, greift im Nachgang sehr tief in die Tasche.

Wird fortgesetzt.

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