In der Welt zuhause

Sonnenschein, großes Gedränge, gute Stimmung auf dem Düsseldorfer Messegelände. So startete der diesjährige Caravan Salon. Die Caravaning Branche konnte nicht zufriedener sein. Nach Aussage der Messegesellschaft kamen über 80.000 Besucher an den ersten drei Tagen zur weltgrößten Messe für mobile Freizeit und sorgten damit für einen neuen Startrekord. Im letzten Jahr – so stellte die Messe Düsseldorf fest – waren über 35% der Besucher erstmalig auf dem Caravam Salon. Das zeigt, so die Vermutung, das diese Urlaubsform des Camping sich steigender Beliebtheit erfreut. Und die Zahlen sprechen für sich: auch für 2019 werden wieder 15% mehr Zulassung von Wohnmobilen erwartet. Dazu werden gerade in Düsseldorf wieder alle Neuheiten der Branche präsentiert. Deshalb ist die Messe so beliebt. Darüber hinaus wird ein Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie geboten. Gleichzeitig ist er die weltgrößte Plattform für Branchenfachleute, die sich hier austauschen und Kontakte knüpfen können.

Angebote

Beim Caravan Salon bieten 645 Aussteller aus 31 Ländern noch bis zum 8. September in 13 Hallen und auf dem Freigelände Reisemobile und Caravans jeder Größe und Preiskategorie an. Außerdem sind eine Vielzahl von Basisfahrzeuge zu sehen; zusätzlich Zubehör, technisches Equipment, Ausbauteile, Zelte, Mobilheime, Campingplätze, Reisemobilstellplätze sowie Reisedestinationen. 2.100 Freizeit-Fahrzeuge für jeden Geschmack und jedes Budget sind von außen und innen zu besichtigen. Wer dann das passende Fahrzeug gefunden hat, kann sich dann noch auf der Messe TourNatur vom 6. bis zum 8. September Anregungen für die erste Ausfahrt besorgen.

Branchen-Zahlen

Die deutsche Caravaningbranche setzte im ersten Halbjahr rund 6,2 Milliarden Euro um und erzielte damit das beste Halbjahres-Ergebnis ihrer Geschichte. Dabei verzeichneten alle drei Geschäftsbereiche – Neufahrzeuge, Gebrauchtfahrzeuge und Zubehör – Zuwächse. Insgesamt stieg der Umsatz zwischen Januar und Juni um knapp 5 Prozent. Für das Gesamtjahr steuert die Branche auf einen neuen Bestwert zu und rechnet mit 11,6 Milliarden Euro Umsatz.

Starterwelt

Wer die Welt von Wohnwagen und Wohnmobil entdecken möchte, findet einige Anregungen und Infos in der Starterwelt. Das ist nicht nur für völlig unbedarfte Newcomer eine passende Info-Quelle. Auch für erfahrene Einsteiger und routinierte Caravaner ist Wissenswertes rund um die mobile Freizeit zusammengetragen. Praxistipps und Empfehlungen zu Fahrzeugtypen, Reiserouten oder der richtigen Campingplatzwahl sowie für konkrete Fragen und individuelle Beratung steht ein Team zu Verfügung.

Willkommen in Düsseldorf?

Einer der Großparkplätze (P1) wird während der Messe zum Caravan Center umfunktioniert und zum echten Erlebnis – jedenfalls für den, der es mag. Denn der zur Messelaufzeit größte Stellplatz Europas (eigene Aussage der Messe) mit rund 3.500 versorgten und unversorgten Stellplätzen lässt keine Wünsche offen. So werden während des Caravan Salon zwischen 60.000 und 70.000 Übernachtungen erwartet. Geboten werden neben der üblichen Infrastruktur für Caravaner ein großes Festzelt mit abendlichem Musikprogramm. Wer nach einem langen Messetag die berühmte Düsseldorfer Altstadt erkunden möchte, kann zusätzlich einen besonderen Service in Anspruch nehmen: Ein kostenloser Shuttlebus bringt die Gäste in die Altstadt und nachts wieder zurück zum Caravan Center. Oder er nutzt die gute Verbindung mit Bus und U-Bahn.

Doch diese 3.500 Plätze reichen überhaupt nicht für den Ansturm der Besucher aus. Wegen der Überfüllung des Caravan Centers weichen die Camper auf die angrenzenden Straßen aus. So lassen sich bestimmt noch einmal die gleiche Anzahl von in der Stadt parkenden Mobilen finden. Doch anscheinenden ist das nicht erwünscht. Denn überall werden Parkplätze mit Verbotsschildern für Wohnmobile ausgeschildert, Schranken aufgestellt oder Baumaterial gelagert. Auch – wie zu erfahren war – ist das Ordnungsamt der Landeshauptstadt auf der Jagd nach Wohnmobil-Falschparkern. Warum erschließt sich wohl niemanden. Denn die wirtschaftliche Bedeutung ist groß. Jeder Camper und Wohnmobilist lässt laut Caravan Verband rund 50,- Euro pro Tag in der Stadt. Wenn wir das mit den insgesamt 7.000 Mobilen und den dann rund 140.000 Übernachtungen multiplizieren, schlagen rund 7.000.000 Euro als Ausgaben in der Gastronomie, im Einzelhandel, bei den Verkehrsbetrieben usw. zu Buche. Ein Betrag, der bestimmt gern in anderen Messestädten gesehen wird. Hier ist Handlungsbedarf. Sonst heißt es bald: In der Welt zuhause – nur nicht in Düsseldorf.