Energie selbst produzieren

Die Energiekrise hat etwas beschleunigt, zu was das eigene Gewissen und Fördermittel nicht zu leisten im Stande waren. Jeder, oder fast jeder, will heute weiterhin möglichst zu geringen Kosten Strom und Wärme beziehen. Wie daraus ein wirtschaftlicher Vorteil werden kann, hat luckx – das magazin recherchiert.

Unterschiedliche Motive

Ob aus ökologischen oder wirtschaftlichen Motiven: Die eigene Energieerzeugung steht hoch im Kurs. Photovoltaik-Anlagen sind dabei die gefragtesten Investitionsgüter. Kaum ein Eigenheimbesitzer hat noch nicht über die Anschaffung nachgedacht, allerdings steht dabei ein großes Thema im Raum: die Finanzierung. Wie funktioniert so etwas, soll im Folgenden betrachtet werden.

Energiekosten sind für viele zu einem kritischen Thema geworden. Die Erzeugung von günstigem – und im besten Falle ökologisch nachhaltigem – Strom hat zurzeit höchste Priorität. So sind Photovoltaik-Anlagen beliebter denn je, und auch der Gesetzgeber hat ihre Vorteile im Hinblick auf Klimaneutralität erkannt. Zum einen verpflichten bereits sieben Bundesländer die Eigentümer bei Neubauten und Dachsanierungen zur Installation einer Solaranlage. Zum anderen profitieren Verbraucher seit Anfang des Jahres von steuerlichen Vorteilen: Rückwirkend zum 1.1.2022 werden kleine Photovoltaik-Anlagen von der Einkommensteuer befreit, ohne dass dies extra beantragt werden muss. Außerdem gilt anstelle der zuvor eingeforderten 19 Prozent ein Umsatzsteuersatz von 0 Prozent.

Anschaffungskosten

Trotz dieser Erleichterungen ist eine Anschaffung nicht gerade günstig: Photovoltaik-Anlage, Speicher und Installation schlagen mit rund 25.000 bis 50.000 Euro zu Buche – je nach Umfang der Konstruktion. Das verschafft bei den Interessenten ordentlich Respekt vor der hohen Investitionssumme. Wer das mit einem Ratenkredit finanzieren möchte, muss mit hohen monatlichen Raten rechnen. Denn der Ratenkredit muss in 120 Monaten getilgt werden. Dazu kommt beim Ratenkredit in der aktuellen Situation noch ein hoher Zinssatz. Es sollten also unbedingt weitere Möglichkeiten als nur einen Ratenkredit in Betracht gezogen werden. Eine Alternative können Blankodarlehen sein, die von Bausparkassen vergeben werden. Blankodarlehen sind vorfinanzierte Bausparverträge: Darlehensnehmer erhalten ihren Kredit direkt bei Abschluss und müssen nicht die Ansparphase abwarten. Der Vorteil hierbei: Darlehensnehmer können bei einem Blankodarlehen lange Laufzeiten wählen und die Photovoltaik-Anlage zum Beispiel über 20 Jahre finanzieren. Dadurch wird die monatliche Rate deutlich geringer und somit tragbarer.

Wie funktioniert ein Blankodarlehen?

Beispielsweise erhalten Darlehensnehmer von einer Bausparkasse einen Kredit in Höhe von 35.000 Euro für die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage. Dafür zahlen sie 13 Jahre lang 152,25 Euro Zinsen und besparen gleichzeitig mit 75,25 Euro den Bausparvertrag. Nach 13 Jahren beginnt die Tilgungsphase. In dieser Phase zahlen die Darlehensnehmer weiterhin eine Rate von 228 Euro, bis der Kredit schließlich nach 23 Jahren getilgt ist. Spannen zu klären bleibt, ob die monatlichen Stromkosten damit gedeckt sind oder ob weitere Zahlungen an Energieversorger zu leisten sind.

Eigentümer, bei denen demnächst eine Anschlussfinanzierung ansteht, könnten diese auch für eine energetische Modernisierung nutzen. Eine Anschlussfinanzierung ist ein günstiger Zeitpunkt für die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage. Darlehensnehmer können die zu finanzierende Restschuld um die Kosten der Anlage aufstocken und müssen weiterhin nur einen Kredit bedienen. Das schafft Klarheit und Planbarkeit.

Ob Ratenkredit, Blankodarlehen oder Anschlussfinanzierung – wie auch bei Immobilien ist die optimale Finanzierung einer Photovoltaik-Anlage immer individuell.