Mobil kommunizieren dank Wearables

Neben einem weltweit noch immer deutlich wachsenden Markt für Smartphones, entwickelt sich die Nachfrage nach Wearables im ersten Halbjahr 2016 besonders positiv. Das zeigen Ergebnisse von GfK zum globalen Smartphone-Markt anlässlich der IFA 2016 in Berlin.Zwischen Januar und Juni 2016 wurden weltweit 667 Millionen Smartphones verkauft. Nach einem Plus von 7 Prozent im ersten Halbjahr 2015 stieg die Zahl der verkauften Smartphones im ersten Halbjahr 2016 erneut um 6,2 Prozent. Auch der Umsatz im globalen Smartphone-Markt legte in den ersten sechs Monaten um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu.
An der Spitze stehen mit einem Absatzplus von 9,7 Prozent die Wachstumsmärkte China, Zentral- und Osteuropa, Mittlerer Osten und Afrika, Lateinamerika sowie die APAC Schwellenländer*. Die Nachfrage in westlichen Industrieländern** geht bedingt durch weitgehende Marktsättigung hingegen um 1,9 Prozent leicht zurück. Auch klassische Handys wurden von den Verbrauchern im ersten Halbjahr weniger nachgefragt (minus 14 Prozent). Insgesamt wurden daher weltweit genauso viele mobile Endgeräte verkauft wie in den ersten sechs Monaten 2015.
Große Displays und 4G-Geräte weiterhin im Trend
Besonders beliebt sind Smartphones mit einem großen Display von mindestens 5 Zoll. Von diesen Modellen wurden im ersten Halbjahr 2016 weltweit 424 Millionen Stück verkauft. Das entspricht einem Anteil von 64 Prozent an allen verkauften Smartphones beziehungsweise einem Anteilszuwachs von 47 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch der Anteil 4G-fähiger Geräte am Gesamtmarkt nimmt weiter zu. Im ersten Halbjahr 2015 waren 56 Prozent der Smartphones mit der 4G-Technologie ausgestattet. Im ersten Halbjahr 2016 sind es bereits 79 Prozent. Zwischen Januar und Juni 2016 wurden insgesamt 519 Millionen 4G-fähige Geräte verkauft.
Profitiert hat der weltweite Markt von dem stabilen Preisniveau für Smartphones.
Wearables als Begleiter des Smartphones
Äußerst positiv entwickelt sich auch die Nachfrage nach so genannten Wearables. Das sind am Körper zu tragende technische Geräte, die Aktivitäten und Körperwerte erfassen und häufig auch zur Kommunikation dienen.
GfK prognostiziert für das Gesamtjahr 2016 weltweit 122 Millionen Verkäufe und erwartet für das Segment ein globales Marktvolumen von 13,3 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Wachstum von 4,8 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Zahlen des GfK Handelspanels für das erste Halbjahr zeigen, dass sich die Technik am Handgelenk in Westeuropa zunehmend etabliert: Aktuell kauft jeder zehnte Konsument zu einem Smartphone auch ein Wearable. Insgesamt wurden 5,5 Millionen Geräte verkauft, rund 1,2 Millionen davon in Deutschland. Das entspricht einer Wachstumsrate von 75 Prozent in Westeuropa beziehungsweise 54 Prozent in Deutschland.
Die bedeutendsten Kategorien im Überblick:
Smartwatches: Dieses Segment zeigt die größte Dynamik. Hier treffen derzeit Technologie- und Elektronikfirmen, Sport-, Mode- und Uhrenanbieter aufeinander und sorgen für ein deutlich breiteres Angebot und somit verstärkte Konkurrenz. In Westeuropa steigt die Zahl der verkauften Smart-watches im ersten Halbjahr um 153 Prozent, in Asien um 115 Prozent.
Health und Fitness Tracker: Im Vergleich zu den übrigen Kategorien stellen sie das Segment mit dem größten Volumen im Markt dar. Im Vergleich zu Smartwatches fällt ihr Mengenwachstum in Westeuropa mit 63 Prozent aber deutlich geringer aus. In Asien legt das Segment mit einem Plus von 141 Prozent bei den Stückzahlen immer noch stark zu.
Wrist Sports Computers: Das traditionelle Sport-Segment konkurriert in den unteren Preisklassen zunehmend mit Health & Fitness Trackern und in den oberen Preisklassen mit den multifunktionalen Smartwatches. Dementsprechend liegt das Absatzwachstum in Westeuropa bei relativ niedrigen 20 Prozent. In Asien hat diese Kategorie nur eine geringe Bedeutung.
Connected Watches: Häufig im Angebot von traditionellen Uhrenherstellern zu finden, richten sich diese Produkte an den klassischen Träger von Armbanduhren. In Westeuropa stieg die Nachfrage im ersten Halbjahr 2016 um 97 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, bei einem Durchschnittspreis von 158 Euro. Zukünftig dürfte das Segment noch stärker an Bedeutung gewinnen
Locators: Diese Kategorie besitzt in Asien besondere Popularität. Dort ist jedes fünfte verkaufte Wearable-Gerät ein Locator. In Westeuropa spielt das Segment bisher kaum eine Rolle.