Nachhaltige Ziele

Nun, im Moment versuchen wir alles, um uns von der Corona-Pandemie zu befreien. So findet sich seit einem Jahr dieses Thema in allen Berichterstattungen. Wir kommen einfach nicht davon los! Sicherlich ist es wichtig, über dieses Thema umfassend zu berichten und zu informieren. Doch manchmal können wir uns in der Redaktion von luckx – das magazin dem Eindruck nicht verwehren, dass vieles „an den Haaren herbeigezogen ist“. Viele von uns sind deshalb müde. Denn viele andere, genauso wichtige Themen, finden nicht mehr statt.

Nachhaltige Entwicklung

Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung unserer Erde ist weit nach hinten gerückt. Schon 2015 wurde von der UN „Ziele für nachhaltige Entwicklung” (Sustainable Development Goals – SDGs) verabschiedet. Sie sind Teil der UN-Resolution 70/1, der Entwicklungsagenda 2030 mit dem Titel „Unsere Welt umgestalten: die Agenda für nachhaltige Entwicklung 2030″. Diese Agenda hat insgesamt 92 Absätze. In Absatz 59 werden die 17 Ziele der nachhaltigen Entwicklung und die damit verbundenen 169 Unterziele beschrieben.

Denn mehr als je zuvor steht unsere Welt vor großen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen. Diesen treten die Vereinten Nationen mit den SDG für nachhaltige Entwicklung – auch Agenda 2030 genannt – entschlossen entgegen. Sport und Outdoor klönnen treibende Kräfte bei der Erreichung dieser Ziele sein.

Was sind die SDGs?

Der Begriff „Ziele für nachhaltige Entwicklung” (Sustainable Development Goals – SDGs) ist sicherlich nicht besonders griffig. Doch dahinter steht eine ausgefeilte und konkreter Agenda, wie wir den weltweiten Herausforderungen unserer Zeit begegnen können. Die SDGs definieren, wie Armut und Hunger reduziert, Gesundheit verbessert, Gleichberechtigung ermöglicht und der Planeten geschützt werden sollen. Die Ziele wurden von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen beschlossen und gelten für alle Länder – sowohl Industrie – als auch Entwicklungsstaate sind für die Umsetzung verantwortlich.

Wie kann zum Beispiel der Sport zum Erreichen der SDGs beitragen?

Sport vereint Menschen, weckt ihre Ambitionen und ist eine Quelle der Hoffnung in den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft. Daher betonen die Vereinten Nationen seit Langem den wichtigen Beitrag des Sports zur Erreichung aller 17 SDGs. Ganz offensichtlich trägt Sport zum Erlagen von Ziel drei bei, „Ein gesundes Leben gewährleisten und das Wohlbefinden aller Menschen in jedem Alter fördern“. Schließlich wurde körperliche Inaktivität von der Weltgesundheitsorganisation als viertgrößter Risikofaktor für erhöhte Sterblichkeit auf der ganzen Welt identifiziert

Doch Sport hat auch das Potenzial, Leben zu verbessern, den Bildungsgrad von Menschen zu erhöhen und so bei der Bekämpfung der Armut zu helfen, die als Ziel 1 definiert ist. Nicht zuletzt erhalten Sportveranstaltungen enorme internationale Aufmerksamkeit und können als Plattform dienen, um für die Einhaltung der Menschenrechte zu werben oder um Geld für Initiativen zur Bekämpfung der Armut zu sammeln.

Warum wurden die SDGs geschaffen?

Die SDGs wurden geschaffen, um Lösungswege für die großen sozialen, ökologischen und ökonomische Herausforderungen unserer Zeit zu formulieren. Bis 2015 gab es dafür die sogenannten Millenniums-Entwicklungsziele (Millennium Development Goals – MDGs). Dies waren acht internationale Ziele, die nach dem Millenniums-Gipfel der Vereinten Nationen im Jahr 2000 festgelegt worden waren. Der Schwerpunkt der MDGs waren soziale Ziele, die in den ärmeren Ländern umgesetzt werden sollten.

Weil die MDGs 2015 ausliefern, mussten die Vereinten Nationen eine neue Agenda festlegen. Diese Gelegenheit wollten die Mitgliedsstaaten der UN nutzen, um neben sozialen und ökonomischen Themen auch Aspekte der Nachhaltigkeit einzubringen. Zusätzlich wollten sie Ziele schaffen, die nicht nur für Entwicklungsländer, sondern für alle Staaten gelten – also auch für reiche Industrienationen wie Deutschland.

Die SDGs wurden von der UN-Generalversammlung beschlossen. Diese hat 193 Mitgliedsstaaten, von denen mehr als zwei Drittel Entwicklungsländer sind.

Zielerreichung

Auf der Ebene der internationalen Politik sind alle Länder dazu verpflichtet, einen eigenen Aktionsplan zu den SDGs zu entwickeln und festzulegen, wie die Zielen im eigenen Land umgesetzt werden. Um festzustellen, welche Fortschritte gemacht wurden, findet alle vier Jahre auf Ebene der Staats- und Regierungschefs ein globaler UN-Nachhaltigkeitsgipfel („SDG-Gipfel“) statt, zum ersten Mal im September 2019.

Doch die SDGs sollen nicht nur als Kompass für Regierungen dienen, sondern auch die Zivilgesellschaft und die Wirtschaft mit einbeziehen. Daher sind auch Sportverbände und das Sport-Business dazu aufgerufen, sich einzubringen.

Die SDGs sind rechtlich nicht verbindlich für die unterzeichnenden Staaten. Ihre Umsetzung ist nicht durch internationales Recht einklagbar. Sie beruhen zwar auf einem breiten Konsens der UN-Mitgliedsstaaten, doch jedes Land kann dabei seine eigenen Prioritäten bei der Umsetzung setzen.

Wie können wir dabei sein?

Leben Sie vor, dass Sport die Kraft hat, unsere Gesellschaft zum Positiven zu verändern. Wenn Sie Sport im Verein oder im Team betreiben, denken Sie darüber nach, wie sie Ihre Gemeinschaft nutzen können, um benachteiligte Gruppen zu erreichen und zu integrieren oder um andere für nachhaltiges Verhalten zu sensibilisieren. Hinterfragen Sie auch eigenes Verhalten kritisch: Welche Kleidung und Materialien nutzen Sie und wie nachhaltig wurden diese produziert? Wie verhalten wir uns, um beim Outdoor-Sport nicht die Natur zu beeinträchtigen? Und diskutieren Sie mit, wie wir die Kraft des Sports nutzen können, um Brücken zu bauen!

Während der Internationen Sportartikel Messe (ISPO) soll dieses Thema ein wichtiger Diskussionspunkt sein. Da Messen und Veranstaltungen aktuell nicht stattfinden können, wird die ISPO als Online Veranstaltung durchgeführt.