Was zählt!

Wer erinnert sich noch daran, als die Bundesregierung beschloss, den Internetausbau in den großen Städten und entlang der großen Verkehrsrouten voran zu treiben. Damals haben die niedersächsischen Kurorte vehement dagegen protestiert und den Ausbau gerade in den kleinen Orten gefordert. Das hatte etwas mit Weitblick in Hinsicht auf die selbstzahlenden Gäste zu tun. Heute wäre es nicht nur für diese Orte ein erheblicher Standortvorteil, sondern insgesamt könnte damit der Berufsverkehr reduziert und die Nutzung des Homeoffice gefördert werden. Denn aktuell befinden wir uns in einem dramatischen Umbruch in der Arbeitswelt. Die ewig Gestrigen versuchen noch, sich gegen diese Veränderung mit weit hergeholten Argumenten zu stemmen. Doch aufhalten können sie ihn nicht. Den Umbruch.

Immobiliensuche

Abgestimmt wird mit dem Umzugswagen. Wer als Arbeitgebender nicht die Bedingungen eines neuen Mitarbeiter akzeptiert, muss weiter suchen. Und das wird noch teurer. Denn angesagt sind heute andere Bedingung als ein teurer Firmenwagen. Ein Garten oder zumindest Balkon sowie eine schnelle Internetleitung haben sich in der Corona-Krise zu entscheidenden Kriterien bei der Immobiliensuche entwickelt. Zwar steht die Finanzierbarkeit des Miet- oder Kaufobjekts gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten naturgemäß ganz oben bei der Wohnungssuche, sie ist für 59 Prozent „sehr wichtig”. Doch haben bestimmte Ausstattungsmerkmale deutlich an Bedeutung gewonnen, wie eine repräsentative Online-Studie unter 1.500 Befragten zeigt.

So ist für 56 Prozent der Studienteilnehmer ein Rückzugsort im Freien „sehr wichtig” bei der Suche nach einem neuen Zuhause. Damit rangieren ein Garten oder ein Balkon auf Platz zwei der wichtigsten Suchkriterien. Knapp dahinter liegt der Wunsch nach einer guten Infrastruktur aus Einkaufmöglichkeiten, ärztlicher Versorgung sowie Kitas und Schulen (54 Prozent). Kaum weniger wichtig ist den Menschen bei der Wahl eines Wohnobjekts ein leistungsstarkes Netz. 52 Prozent der Befragten messen dem inzwischen eine sehr hohe Relevanz zu. Damit liegt „schnelles Internet” sogar noch knapp vor der Objektgröße (51 Prozent).

Lage und Größe

Die reine Quadratmeterzahl und andere klassische Kriterien wie Lage oder Zustand sind heute nicht mehr allesentscheidend”, sagt Thorsten Höge, Geschäftsführer des Immobilienportals DeinNeuesZuhause.de. So seien derzeit auch Objekte gefragt, die außerhalb der Stadtgrenzen liegen oder umfangreicher renoviert werden müssen – zumindest dann, wenn sie dafür mit anderen Ausstattungsmerkmalen punkten, etwa einem großzügigen Garten, einem separaten Arbeitszimmer oder eben mit schnellem Internet.

Wer von zu Hause arbeitet, braucht eine schnelle Internetleitung, um störungsfreie Videokonferenzen führen und größere Datenmengen verarbeiten zu können”, sagt Höge. „Da dieser Trend auch nach der Pandemie anhalten wird, sollten auch Verkäufer, Makler und Vermieter dieses Merkmal langfristig stärker in den Fokus nehmen.” Laut Höge sei es eine Überlegung wert, schnelles Internet direkt in den Abfragekatalog von Suchportalen mit aufzunehmen.

Wo sind die Ladestationen für E-Autos?

Immerhin zehn Prozent der Bevölkerung ist es sehr wichtig, dass ihr künftiges Eigenheim mit einer Ladestation für Elektroautos ausgestattet ist. „Dieser Anteil wird in den nächsten Monaten voraussichtlich steigen”, prognostiziert Höge. Neuerdings werden private E-Ladestationen mit bis zu 900 Euro staatlich gefördert – und auch Mieter dürfen auf eigene Kosten eine Ladestation installieren lassen, Hauseigentümer müssen künftig in der Regel zustimmen. Dazu kommen die E-Auto-Kaufprämien sowie die Tendenz, wieder mehr mit dem Auto zu fahren, um Ansteckungsrisiken in öffentlichen Verkehrsmitteln zu meiden. „Elektroautos sind klar im Kommen. Gerade Vorstadtbewohner nutzen sie als umweltfreundliche Alternative. Deshalb wird eine eigene Ladestation immer wichtiger”, fasst Höge zusammen.

Für die Studie “Wohnpläne und Wohntrends” wurden im Auftrag von DeinNeuesZuhause.de und dem Kooperationspartner PSD Bank Nord insgesamt im 1.500 Bundesbürger und Bundesbürgerinnen ab 18 Jahren online befragt, darunter 200 Befragte mit Wohnsitz in Hamburg (Stadt). Die Befragungen wurden im 4. Quartal 2020 durchgeführt.