Eigentlich ist schon Frühling. Jedenfalls rechnen die Meteorologen immer ab 1. März mit dem Frühlingsbeginn. Doch nun sagen sie uns für die nächsten Tagen wieder den Winter voraus. Auf tiefe Temperaturen und Schnee sollen wir uns einstellen. Okay, wie das ist, haben wir ja schon vor ein paar Wochen gelernt. Doch der damalige Vorteil war, dass es die ganze Zeit kalt blieb. Und im Januar und Februar ist der Boden meist gefroren. Doch jetzt? Durch die frühlingshaften Temperaturen ist der Boden vielfach aufgetaut. Es kann nun glatt werden und Autofahrer vor Probleme stellen. Aber auch Hausbesitzer müssen aufpassen: Da es meist wärmer ist, wird nicht unbedingt Pulverschnee die Landschaft einhüllen. So ist mit feuchten und nassen Schnee zu rechnen. Wenn dann die Stützen zum Beispiel des Carports nicht ausreichend sind, kann es zu Schäden kommen. Luckx – das magazin hat recherchiert, was zu tun ist.
Nasser Schnee hat hohes Gewicht
Schäden durch große Schneemengen sind nur versichert, wenn Elementarschäden eingeschlossen sind. Müssen direkt am höheren Hauptgebäude angebaut Dächer sehr große Schneelasten aushalten – oft sogar bis zu viermal mehr als das höhere Gebäude – sind Bauexperten der Ansicht. Gründe für die erhöhten Dachlasten bei angebauten Garagen: Der Schnee fällt vom höheren Gebäude auf das niedrige und bleibt dort liegen. Zudem können sich Schneeverwehungen an der Hauswand sammeln. Wenn der Schnee sehr nass ist, kann schon eine zehn Zentimeter hohe Schneedecke deutlich über 40 Kilogramm pro Quadratmeter wiegen. Da ist die Traglast von in der Regel 75 Kilogramm pro Quadratmeter schnell erreicht.
Dächer vorsichtig räumen
Deshalb sollten bestehenden Gebäude regelmäßig überprüft werden. So kann es sein, dass Garagen entweder altersbedingt oder weil Wasser in die Konstruktion gelangt ist, geschwächt sind. Das könnte die Einsturzgefahr erhöhen. Sind Risse sichtbar oder biegen sich Träger durch, sollten die Besitzer einen Fachmann holen. Zudem ist es wichtig, die Traglast eines Gebäudes zu kennen. Bei sehr großen Schneemengen empfiehlt es sich, die Dächer vorsichtshalber zu räumen. Doch ist ist absolute Vorsicht geboten. Denn wenn eine üblicherweise 70 Kilogramm schwere Person das Dach betritt, könnte es zum Einstürzen bringen.
Stürzt das Garagendach tatsächlich durch die Schneelast ein, ist der Schaden am Gebäude über die Wohngebäudeversicherung abgedeckt – sofern Elementarschäden beziehungsweise der Baustein „Weitere Naturgefahren“ eingeschlossen sind. Wer nun in diesem Winter glücklicherweise ohne Schaden davon gekommen ist, sollte seinen Vertrag prüfen und eventuell ergänzen. Denn nach Aussagen von Meteorologen wird es künftig aufgrund der geänderten Klimabedingungen immer wieder zu solchen Naturgefahren kommen. Dasselbe gilt für die Hausratversicherung. Sie übernimmt glücklicherweise schon jetzt Schäden, die im Inneren des Gebäudes entstehen.
Weitere Tipps zur Gebäudeoptimierung
Hausbesitzer müssen dafür sorgen, dass Passanten nicht durch große Schneemengen verletzt werden. Dazu werden oft Schneefanggitter eingesetzt. Doch die halten den Schnee auf dem Dach fest, hohe Dachlasten sind möglich. Hausbesitzer sollten vor der Montage prüfen, ob das Dach das aushält.
Bauherren bekommen bei den regionalen Baubehörden Auskunft darüber, welche Traglasten in der entsprechenden Region notwendig sind.
Wichtig für Besitzer von Solaranlagen: Schäden durch Schneedruck sind über die Elementarschadenversicherung abgedeckt. Die Solaranlage muss allerdings als besonderes Ausstattungsmerkmal mitversichert werden.