Große Ziele

Eigentlich ist es ganz klein: Das Tiny-Haus. Seit einigen Jahren schwappt die Initiative der kleinen Häuser aus Amerika zu uns nach Europa. Mit wenig Raum soll ein Leben ohne Entbehrung lebenswert sein. So denken es sich die Verfechter dieser Mini-Häuser. Und dann sind sie mit ihren Häusern auch noch so mobil, dass sie von einem PKW gezogen werden könnten. Maximal dürfen diese Anhänger 12 Meter lang, 2,55 Meter breit und 4 Meter hoch sein. Denn dass sind die Beschränkungen, wie sie in der Straßenverkehrsordnung generell gelten. Wer sein Haus selbst bewegen möchte, wird sich an die 3,5 Tonnen Regelung für PKW Anhänger orientieren. Dann wird so ein Haus wohl auch nicht länger als 7 Meter lang sein. Darüber hinaus wird schon eine passende Zugmaschine benötigt.

Grünes Wohnen

Geht es nach der Initiative von Green Tiny Houses sollen sogar ganze Villages entstehen. Davon sind schon einige in der Planung. Dazu gehört dann auch eine mobile Sauna. Gerade für digitales Arbeiten oder Tele-Arbeit können diese Häuser spannend sein. Um dann auch möglich schnell die Gelegenheit zur Nutzung zu haben, sollen schon in diesen Sommer die kleinen Häuser in Deutschland entdeckt werden. Die neuen Ferienhäuser im Mini-Format können Großes. Sie machen Nachhaltigkeit zum stilvollen Urlaubserlebnis – und das auf nur 22 Quadratmetern. Dafür beweisen die Raumwunder, was in Sachen „Grünes Wohnen“ alles möglich ist: von der Fassade aus „Superwood“-Holz bis zur Astronautendusche. Ein übergroßes Panoramafenster gibt dabei den Blick auf einzigartige Naturlandschaften frei. Die ersten drei Green Tiny Houses sind schon für Urlauber geöffnet. Sie stehen im Herzogtum Lauenburg am Salemer See in Schleswig-Holstein sowie im Nordseebad Carolinensiel-Harlesiel und in Büsum, jeweils am UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Aber auch im Wangerland, ebenfalls am Wattenmeer der Nordseeküste gelegen.

Nachhaltigkeit

Die Green Tiny Houses treten den Beweis an, dass weniger oft mehr ist. „Auf kleinem Raum hat man automatisch ein ganz anderes Bewusstsein für Ressourcen“, erklärt Jan Sadowsky, Geschäftsführer der Green Tiny Houses. „Wir haben uns deshalb die Frage gestellt, wie ein komplett ökologisches und regionales Übernachtungskonzept aussehen kann, das sich nur auf das Wesentliche beschränkt. Entstanden sind die Green Tiny Houses, die nachhaltiges und gesundes Wohnen zum interaktiven Urlaubserlebnis machen, ohne dass Gäste auf etwas verzichten müssen“, so Sadowsky weiter. Damit dies gelingt, stecken die Ferienimmobilien voller grüner Innovationen und smarter Technologien, die darauf warten, entdeckt zu werden. Highlights sind die Fassade aus „Superwood“-Holz, die komplett ohne chemisch-giftige Lacke und Klebstoffe auskommt. Für eine effiziente Dämmung sorgt reines, unbehandeltes Seegras aus der Ostsee. Geduscht wird in der eingebauten Astronautendusche, die Wasser in Echtzeit aufbereitet und dabei bis zu 90 Prozent Wasser und 80 Prozent Energie spart. Ein Pflanzensystem mit Bogenhanf sorgt für gesunde Raumluft. Damit der Einkauf von Flaschen erspart bleibt, ist die Küche mit einem Umkehrosmose-Wasserfilter für sauberes Trinkwasser ausgestattet. Zur Erkundung der Gegend stehen den Gästen außerdem E-Bikes zur Verfügung. Doch der Nachhaltigkeitsgedanke hört hier noch nicht auf. Unvermeidbare Emissionen, die bei der An- und Abreise sowie Übernachtung entstehen, werden durch Investitionen in Klimaschutzprojekte kompensiert. Zusätzlich fließen fünf Prozent des Mietumsatzes in regionale Naturschutzaktionen, die der Gast selbst erleben kann.

Raumwunder

Dank seiner cleveren Raumaufteilung und dem durchdachten Design muss im Green Tiny House niemand auf Wohnkomfort verzichten. Das loftige Interieur kommt mit einem komplett ausgestatteten Badezimmer sowie einer voll funktionsfähigen Küche daher. Gegessen wird im Wohnbereich vor dem skandinavischen Kaminofen oder bei schönem Wetter auf der Holzterrasse im Außenbereich. Eine kleine, ausklappbare Treppe führt zu einer zweiten, offenen Ebene, in der ein 1,80 Meter großes Doppelbett Platz für zwei Erwachsene bietet. Durch das Dachfenster können Gäste die Sterne beobachten und fast wie unter freiem Himmel schlafen. Für angenehme Dunkelheit und Sichtschutz im ganzen Haus sorgen Plissees und elektrische Rollos. Ein dritter Erwachsener oder alternativ zwei Kinder haben den schönsten Schlafplatz: eine flexible Lounge direkt am großen Panoramafenster. Dieses verleiht dem Green Tiny House nicht nur seine unverwechselbare Optik. Vielmehr verbindet das Designelement das einzigartige Wohnerlebnis mit der Natur.