Onkel Dagobert

Es gibt wahrscheinlich wenige Menschen auf der Welt, die mit Dagobert Duck nichts anfangen können. Die reichste Ente aus Entenhausen schwimmt im wahrsten Sinne des Wortes im Geld. Sicherlich können sich viele unserer Mitmenschen so einen Reichtum auch vorstellen. Bis dahin heißt es wahrscheinlich fleißig arbeiten oder glücklich erben. Luckx – das magazin hat recherchiert, wie wir Deutsche aktuell mit unserem Geld umgehen.

Finanzen

Durch die Corona-Pandemie wandeln sich Einstellung und Verhalten vieler Menschen, auch in Bezug auf Geld. Laut einer aktuellen Umfrage steigert die Krise die Lust am Geldbesitz – und verleidet die Freude am Konsum. So schafft ein komfortables finanzielles Polster Sicherheit – aber macht es auch glücklich? Ist nicht die Freude über den langersehnten Urlaub, das neue Auto oder den schicken Restaurantbesuch der eigentliche Gewinn? Überraschenderweise sind die Deutschen recht gespalten, was diese Entscheidung angeht: 34 Prozent halten es für besonders Glück bringend, ihr Geld für ein schönes Erlebnis auszugeben. 28 Prozent meinen dagegen, dass ihnen ein finanzielles Polster das größte Vergnügen bereitet. So die Ergebnisse der aktuellen Kantar-Umfrage im Auftrag der Postbank.

Bemerkenswert ist, dass durch die Pandemie mehr Menschen Lust am Geldbesitz entwickeln (plus vier Prozentpunkte) und weniger Menschen meinen, dass sie ein erkauftes schönes Erlebnis glücklich macht (minus fünf Prozentpunkte). So erhöhte sich die Sparquote von knapp elf Prozent auf fast 18 Prozent von 2019 auf 2020. Wichtig erscheint den Menschen in der Krise eine finanzielle Sicherheit zu sein und ihr Geld zusammenhalten. Außerdem fehlen die Möglichkeiten zum Geld ausgeben. Einige scheinen aus dieser Not eine Tugend zu machen und ziehen für sich einen gewissen Lustgewinn aus dem Sparen in der Krise.

Weniger ist mehr?

Was den Glücksfaktor angeht, ist Sparen auch deutlich attraktiver als Shopping. Laut der Umfrage sagt lediglich jeder Elfte (neun Prozent), dass es ihm die meiste Freude macht, sich materielle Wünsche zu erfüllen. Und nicht nur das: Knapp jeder Zweite (41 Prozent) gibt an, dass er durch die Corona-Krise sein Konsumverhalten einschränken wird. Lediglich acht Prozent gehen davon aus, dass sie künftig mehr kaufen werden.

In allen Krisen werden wir sparsamer und konsumieren weniger“, sagt Psychologe und Buchautor Dr. Wolfgang Krüger. „Die Corona-Krise hat zudem dazu geführt, dass wir nicht nur weniger konsumieren. Vielmehr verlangsamt sich das Leben und man reflektiert die eigenen Werte. Die Menschen merken, dass sie vieles nicht brauchen, was sie früher so gedankenlos gekauft haben. Sie merken, dass sie auch ohne großen Konsum glücklich sind. Insofern verändert Corona unser Konsumverhalten und es ist nur die Frage, ob dies nachhaltig sein wird.“