Aus dem Reiseprivileg als Luxus wurde das Reisen für Jedermann und Jederfrau. Denn der gesetzlichen Urlaubsanspruch gibt dem Normalbürger eine Vielzahl von Urlaubsmöglichkeiten. Zwar hat der Gesetzgeber „nur“ 24 Tage festgelegt. Doch in den meisten Tarifverträgen lassen sich 30 Urlaubstage finden. Das gibt viel Freiraum auch das Wochenende für einen Kurzurlaub zu nutzen. Luckx – das magazin setzt seine Betrachtungen aus dem ersten Teil fort.
Auf in die Ferien
Ferienanfang, schon auf den Autobahnen ist viel los und man steht dicht an dicht. Und auch die besondere Idylle und Magie mancher Camping- und Parkplätze spricht sich herum: Kommt man nach einer langen, anstrengenden Fahrt am ersehnten Ziel mit vielen anderen Urlaubern an, kann der Platz in der Hauptsaison schon mal voll werden. Jetzt gilt es rücksichtsvoll mit seinen Mitmenschen umzugehen, damit es mit den Nachbarn nicht ungemütlich wird. Falsche Parkrichtung, kreuz und quer parken und zu wenig Abstand halten sollte also vermieden werden. Auch aus Sicherheitsgründen sollte jedem Camper sein Raum gelassen und die ausgewiesenen Stellplätze eingehalten werden.
In Deutschland schreibt die Brandschutzverordnung für offizielle Stellplätze auch einen Abstand von drei Metern zum Nachbarn vor. Und in Zeiten von Corona ist es doch auch so, dass uns allen etwas mehr Abstand lieber ist.
Und genauso wie am Pool ist Handtuch auswerfen, um die besten Plätze zu reservieren verpönt. Stattdessen lieber den offiziellen Weg gehen und an der Rezeption reservieren, denn einfach zwei Stellplätze einzunehmen oder eine Wäscheleine quer über den Platz nebenan spannen, um für Nachkommende zu reservieren, ist nicht unbedingt gern gesehen. Allgemein gilt: Rücksicht nehmen, miteinander kommunizieren und auch auf die Kleinen achten, denn der Nachbar mit seinem 2-Mann-Zelt möchte vielleicht nicht unbedingt direkt neben dem Toilettentank deines riesigen Wohnmobils schlafen, nur weil für dich genau so die Aussicht aus dem Fenster am schönsten ist.
Nachbarschaft
Und auch was die Lautstärke angeht, gilt es auf vollen Plätzen, Rücksicht aufeinander zu nehmen. Auf vielen Campingplätzen gibt es festgeschriebene Mittags- und Nachtruhezeiten, an die sich alle zu halten haben. Dazu zählen auch krachende Türen, Geschrei quer über den Platz oder die nice Camping-Playlist in Club-Lautstärke. Wer abseits der Zivilisation ohne menschliche Nachbarn übernachtet, kann sich natürlich etwas freier bewegen, sollte aber dennoch die tierischen Freunde der Umgebung im Kopf behalten, die sich ebenso in ihrer Nachtruhe, aber genauso untertags gestört fühlen könnten.
Viele Campingplätze, vor allem im Süden, halten sich übrigens recht streng an die Mittagsruhe. Um in der Mittagshitze nicht vor verschlossener Schranke zu stehen, besser die Fahrzeit gut kalkulieren oder auf dem Weg in einem nahen Café einkehren.
Tierische Begleiter
Apropos Tierliebe, auch bei der Begleitung auf vier Pfoten sollte das eine oder andere beachtet werden, denn nicht jeder Campingliebhaber ist ein Hundefreund. Schon gar nicht, wenn er früh morgens auf dem Weg zum Waschhaus in eine braune Hinterlassenschaft steigt. Deshalb, egal ob Campingplatz oder Wildnis, Häufchen sollten eingesammelt werden.
Auf manchen Plätzen sind Hunde nicht erlaubt, auf anderen gelten bestimmte Regeln wie die Leinenpflicht. Und auch wenn Bello noch so gut hört, für Urlauber mit Angst vor Hunden kann allzu naher Kontakt recht schnell die Ferien vermiesen. Im Zweifelsfall mit den Nachbarn reden und wenn der Nachbar grillt, besonders gut aufpassen, damit das Steak nicht im Bauch des über den Platz streunenden Vierbeiners landet, der kurz außer Acht gelassen wurde.
Grillvergnügen
Lagerfeuer-Romantik gehört zum Camping dazu? Nicht überall. Offene Feuerstellen sind oft nicht erlaubt und meistens macht das auch Sinn, denn mit steigenden Temperaturen und sinkenden Niederschlägen wächst das Risiko eines Waldbrandes. Generell variiert die Gesetzeslage dazu von Land zu Land. Nimmt man wieder Deutschland als Beispiel, sogar von Bundesland zu Bundesland. Es gibt jedoch die übergreifende Regel, dass mindestens 100 Meter Abstand zum Waldrand gewährleistet werden müssen. Deshalb gilt es, unbedingt die Informationslage zu checken, bevor der Grill angeworfen wird und sicherheitshalber keine verbrannte Erde zu hinterlassen, die weniger vorsichtiges Nachahmen wortwörtlich befeuern könnte. Auch auf Campingplätzen gibt es unterschiedliche Regeln, die an der Rezeption schnell geklärt werden können.
Müll mitnehmen ist Ehrensache
Kaffeesatz und Kartoffelschalen gehören nicht in den Wald, selbst wenn sie biologisch abbaubar sind. Bei der steigenden Zahl an Campern wird sonst die unberührte Natur bald zum Komposthaufen. Restmüll gehört darüber hinaus natürlich genauso wenig zurückgelassen, sondern gesammelt mitgenommen oder ordnungsgemäß getrennt und entsorgt.
Clean-Up-Aktionen sind überall gern gesehen und noch dazu gut für das Verhältnis zwischen Anwohnern und campenden Urlaubern. Außerdem sendet das Einsammeln von herumliegendem Müll auch ein positives Signal an die Mitcamper und hat einen direkten Einfluss auf Flora und Fauna, damit wunderschöne Stellplätze langfristig erhalten bleiben.
Einfach zu merkende Faustregel: Hinterlasse jeden Platz so, wie du ihn vorgefunden hast. Dies gilt im Übrigen auch auf dem Campingplatz, denn es schadet nicht, das Spülbecken nach dem Abspülen einmal auszuwischen oder auch die Gemeinschaftsduschen vor dem Verlassen kurz auf Haare und andere Rückstände zu checken. Fortsetzung folgt.