Sommer, Sonne, Cannes und Mee(h)r

Die Sonne, der Strand, die frohe Stimmung konnte ein bisschen darüber hinweghelfen, was die Welt unter dem Virus zu leiden hatte. Die Welt konnte zwar in den letzten 18 Monaten nicht die Luft anhalten. Das hätte zwar gut gegen die Verbreitung des Corona-Virus helfen können. Doch so einfach ist es mit dem Luftanhalten nicht. Der weltweite Lookdown hat vielen geschadet. Doch es gibt auch Positives zu berichten. Dazu hat luckx – das magazin in Cannes recherchiert.

Cannes-Yacht-Festival

Viele Unternehmen mussten ihre Produktion einstellen oder verlangsamen. In vielen Medien war über Stilllegungen, Reduzierungen und Einschränkungen zu erfahren. Besonders die Automobilindustrie schien betroffen. Später stellte sich heraus, dass diese Probleme meist hausgemacht waren, weil „Hasenfüße“ gerade die dringend benötigten Computerchips stornierten. Das ist umso unerklärlicher, weil gerade die Elektromobilität als auch das autonome Fahren über viel mehr Elektronik verfügt als die bisherigen Verbrenner-Fahrzeuge.

Nun fand unter der südfranzösischen Sonne in Cannes keine Automobilausstellung statt. Auch wenn der Stau auf dem Boulevard de la Croisette jeder Luxus-Auto-Show genügt hätte. Von Audi (R8), Bentley (Mougins), Ferrari (viele Modelle), Lamborghini (Aventador), Aston Martin waren alle vertreten. Aber die Internationale Automobil Ausstellung (IAA) Mobility hat sich nach München verirrt und wollte die Tore zur (Auto-) Mobilität öffnen (siehe Bericht).

Wer Luxus-Mobilität sucht, muss nach Cannes reisen. Dort findet Mobilität auf dem Wasser statt. Cannes zeigt mit seiner Yacht-Show – fast – alles, was auf dem Wasser möglich ist. Vom Schlauchboot (siehe Bericht) über Familien-Yachten bis zu den Mega-Yachten ist alles verankert.

Luxus-Angebote

Nun ist es nicht gerade so, dass die Bootsbranche alle ihre Zahlen offen legt. Wer Kundenamen hören möchte, erhält nur Schulterzucken. Zwar werden vertraulich Namen von neuen Yachtbesitzern genannt. Doch diese hier zu nennen, widerspricht der vereinbarten Vertraulichkeit – und ist eigentlich auch völlig unwichtig. Denn wer mit offenen Augen entlang der Boote schlendert, erkennt den einen oder die andere aus dem Bereich Sport, Kunst, Industrie oder anderen Branchen.

Offen legte die Azimut Gruppe ihre Zahlen. Mit den beiden Marken Azimut Yachts und Benetti liefen insgesamt 245 Boote vom Stapel. Italienische Design ist gerade in der Bootsbranche und insbesondere im Luxus-Segment gefragt. So dominieren gerade die attraktivsten Modellen auf dem Markt die Absatzzahlen. Nicht nur wegen ihres unverwechselbaren Design, sondern auch aufgrund innovativer Technik und Nachhaltigkeit. Letzteres erscheint überraschend. Doch auch dieses Thema macht vor den Reichen und Schönen nicht halt. Das ist ein positives Signal.

Spannend war zu erfahren, dass das Online-Shopping auch in dieser Branche erfolgreich ist. So wurden vom neuen Flaggschiff von Azimut Yachts, dem Trideck, bereits vor dem offiziellen Debüt in Cannes 2021 10 Einheiten verkauft. Bemerkenswert ist auch der Erfolg des Verve 47, eines Außenborder im oberen Premiumsegment, von dem insgesamt 55 Einheiten verkauft wurden (30 im abgelaufenen Jahr zum 31.08.21). Der Umsatz dieser Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr beträgt rund 570 Mio. Euro. Das Unternehmen berichtete von einem erfreulichen Auftragsbestand von 1,2 Milliarden Euro, der sich im Vergleich zur Vorsaison verdreifacht hat.

Nachhaltigkeit als Ziel

Giovanna Vitelli, Group Executive Vice President und Tochter des Unternehmensgründers Paolo Vitelli berichtete dann auch voller Stolz, dass die Unternehmensstrategie aufgeht. Die Entwicklung innovativer und visionärer Produkte ist die Basis dieses Erfolgs. Heute kommt als weitere Herausforderung dazu, die Forschung zur ökologischen Nachhaltigkeit fortzusetzen. Insbesondere die Reduzierung des Verbrauchs (mindestens 40%) und damit der Emissionen durch den Einsatz von Kohlefaser und optimierten Rümpfen sowie Antriebssystemen wird an weiteren technischen Lösungen gearbeitet, um Yachten noch umweltfreundlicher anzubieten. Dazu investiert der Konzern in Forschung und Entwicklung über 100 Mio. € im Dreijahreszeitraum.