Dem Glücklichen schlägt keine Stunde

Was ist Glück? Ist es der berühmte Sechser im Lotto, die Geburt des eigenen Kindes, das Kennenlernen des Traumpartners? Oder ist es der Moment, den wir erleben? Oder ist wirklich jedes „seines Glückes Schmied“? Luckx – das magazin suchte das Glück.

Glückssuche

Schon in der Historie wurde nach dem Glück gefahndet. Doch versuchten bereits in der Antike Menschen das „Glück“ und seine Hintergründe zu erfassen. So verfasste beispielsweise Aristoteles ein Buch, das sich mit der Glückseligkeit beschäftigt, die „Eudaimonia“. In dieser schrieb er: Glückseligkeit ist „das vollkommene und selbstgenügsame Gut und das Endziel des (menschlichen) Handelns.“ Auch Platon suchte nach dem Glück und fand, dass der Mensch nur glücklich sein kann, wenn die drei Teile der menschlichen Seele, Vernunft, Wille und Begehren im Gleichgewicht sind.

Das Glück ist im Grunde nichts anderes als der mutige Wille, zu leben, indem man die Bedingungen des Lebens annimmt“, meinte der französische Schriftsteller Maurice Barrès (1862 – 1923) einst den Begriff „Glück“ zu definieren. Doch allem ist sicher, dass das subjektiv beeinflussbare und wahrgenommene Glück in einer Definition als objektive Sache zu beschreiben, nicht möglich ist.

Glücksgefühle

Zwei Drittel der Bundesbürger haben nur einmal pro Woche oder noch seltener Glücksgefühle. Und lediglich elf Prozent fühlen sich als sehr glückliche Menschen. Was dem Glück entgegensteht, wissen drei von vier: Die Hektik des Alltags. Das zeigt eine aktuelle Studie, für die 1006 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.

Lächeln, innehalten und den Moment genießen: „Wenn wir glücklich sind, lösen verschiedene Botenstoffe im Gehirn Wohlgefühle aus“, weiß Maik Müller von der mhplus-Krankenkasse. Doch im Alltag der meisten Deutschen kommen diese Glücksgefühle viel zu kurz. So gaben nur fünf Prozent der Befragten an, mehrmals pro Tag unerwartete Glücksmomente zu haben. „Der Termindruck verhindert oft, dass wir den Moment bewusst wahrnehmen, weil wir gedanklich schon den nächsten Schritt gehen“, so Müller.

Weniger die Umstände, unter denen Menschen leben, sondern vor allem die Alltagshetze ist der Glücksräuber. Sie lässt die schönen Momente häufig erst im Nachhinein erkennen. Doch die gute Nachricht ist: Wir können unser Glücklichsein beeinflussen! „Es wird zu 50 Prozent von unseren Genen bestimmt und zu 10 Prozent von den Lebensumständen“, sagt Müller. „Die restlichen 40 Prozent des Glücklichseins haben wir selbst in der Hand.“

Achtsamkeit

Neben Bewegung, Sport und einer ausgewogenen Ernährung ist die innere Einstellung der zentrale Schlüssel zum Wohlbefinden. Unabhängig vom Alter sind 73 Prozent der Bundesbürger der Meinung, dass man wahres Glück nur wahrnehmen kann, wenn man ganz im Hier und Jetzt lebt. „Mit Achtsamkeitsübungen trainiert man, den Moment bewusst zu leben und glückliche Momente zu spüren. So verbessert sich auch der Umgang mit Stress und die eigene Widerstandskraft steigt“, erklärt Müller. „Achtsamkeit hilft dem Glück gewissermaßen auf die Sprünge.“

Achtsamkeits- und Entspannungsübungen, Tipps zum Abschalten, gesunden Ernährung, Sport und Bewegung können den weg zum Glücklichsein ebnen. Dann wäre „jeder seines Glückes Schmied“. Vielleicht liegt viel Wahres in dieser Volksweisheit.