Ob zu Land oder auf dem Wasser

Camping setzt sich auf dem Wasser mit dem Bootssport fort. Zwar gibt es einige Gemeinsamkeiten. Doch so richtig werden diese nicht genutzt. Nun will der ADAC die Chance ergreifen, und die Synergien zwischen Camping und Bootssport heben. Was dabei geplant ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Camping und Boot boomen

Wer sich auf den diesjährigen Boots- und Campingmessen umschaut, wird die weiterhin bestehende Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen feststellen. Genau wie die Caravaning-Industrie ist der Yacht-Bau über Jahre ausgebucht. Mehr als 100.000 Freizeitfahrzeuge wurden im Jahr 2020 neu zugelassen; dieses Jahr ist mit einer ähnlich hohen Anzahl zu rechnen. Aufgrund der Lieferschwierigkeit sank zwar die Zulassungszahlen im letzten erfassten Monat September 2021 um rund 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bei den Wohnmobilen. Doch insgesamt steht in diesem Jahr wieder ein Plus von rund 8 Prozent. Der Boom beim Camping hält also auch in diesem Jahr weiter an. Zugleich wachsen die Bootsregistrierungszahlen: Das ADAC Bootsregister konnte im Vergleich zu 2019 um 20 Prozent zulegen. Beide Freizeit- und Urlaubsformen entsprechen offensichtlich den Bedürfnissen der Menschen nach individuellem, geschütztem Reisen und dem Wunsch nach Freiheit, Naturerlebnis und Flexibilität.

Gemeinsamkeiten

Im Rahmen des Media Meetings der „boot“ in Düsseldorf stellte der ADAC die vielen Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Infrastruktur heraus und rief dazu auf, diese noch stärker zur Lösung der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen beider Branchen zu nutzen. Viele Menschen verknüpfen bereits heute Camping und Wassersport. 2.000 der 11.500 im ADAC Campingportal PiNCAMP gelisteten Campingplätze bieten Angebote für Wassersportler und haben mitunter eine perfekte Lage in den bevorzugten Wassersportregionen. Aus Sicht des Clubs liegt in der gezielten Ansprache beider Zielgruppen ein großes Potenzial.

Dr. Steffen Häbich, Leiter Special Interest der ADAC Touristik: „Dazu bedarf es einer entsprechenden Infrastruktur, denn sowohl für Reisemobilisten als auch für Bootseigner gibt es nicht genügend Stell- und Liegeplätze – eine Chance für Kommunen, Tourismusverbände und Betreiber von Campingplätzen und Marinas. Denn die Infrastruktur von Marinas eignet sich zumeist ebenfalls für die Einrichtung von Wohnmobilstellplätzen.“ Die steigende Anzahl von Marinas, die das heute schon umsetzen, bestätigt das. „Und hier bietet die Planungshilfe von ADAC und weiteren Verbänden eine konkrete Unterstützung. Weitere maritime Infrastruktur wie Schleusen sind ähnlich geeignet, um den Mangel an Reisemobilstellplätzen zu lösen und bieten dabei interessante wirtschaftliche Möglichkeiten für die Betreiber.“, so Häbich weiter.

Synergien nutzen

Synergien gibt es aus Sicht des Clubs zudem bei der Digitalisierung der Branchen und beim Thema Nachhaltigkeit. In die ADAC Bewertungen der Campingplätze und Marinas fließen bereits heute viele Nachhaltigkeitsaspekte ein und die Portale pincamp.de und skipper.adac.de bilden den Wunsch der Nutzer nach mehr Digitalisierung ab. Hier finden Nutzer beispielsweise die Verfügbarkeiten der Plätze und Charterangebote in Echtzeit und können bequem online buchen.

Der ADAC steht als Mobilitätsclub für Hilfe, Rat und Schutz in allen Fragen der persönlichen Mobilität. Über 21 Millionen Mitglieder vertrauen auf diese Kompetenz – egal ob es um Verkehrssicherheit, Technik, Recht oder Reisen geht. Alle diese Menschen, darunter 3 Mio. Camper und 2 Mio. Wassersportler im ADAC, setzen auf die Unterstützung des ADAC bei Problemen unterwegs.