Pflegerisiko

Heute noch jung, erfolgreich, sportlich. Und dann? Keiner weiß, wie der Lebensweg in der Zukunft aussehen wird. Schon manch kleine Unachtsamkeit hat zu großen Folgen geführt. Deshalb ist Vorsorge immer ein Aspekt, der berücksichtigt werden sollte. Was getan werden kann, hat luckx – das magazin recherchiert.

Pflegekräfte

Das Thema Pflegekräfte ist während der Corona-Pandemie immer stärker in der Aufmerksamkeit gelangt. Dabei betrifft uns der Pflegenotstand schon seit viel längerer Zeit. Ungeachtet dessen ist sie nach wie vor eher ein Randthema. Gerade für junge Menschen scheint das eigene Pflegerisiko gering. Was viele dabei nicht wissen: Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit war Ende 2020 knapp ein Viertel aller Pflegebedürftigen jünger als 65 Jahre.

Reale Schicksalsschläge

Ein Beispiel soll die Folgen einmal zeigen. Im Jahr 2014 beantragte die damals 32-jährige Anna (Name geändert) ihre private Pflegeversicherung, für die sie monatlich Beiträge in Höhe von 61 Euro zahlte. Zu diesem Zeitpunkt war die junge Frau beruflich erfolgreich und sportlich aktiv. Als Vorerkrankungen waren eine Schilddrüsenunterfunktion sowie ein Tennisellenbogen mit kurzzeitiger Schmerzmittelgabe bekannt.

Im Februar 2015 bekam Anna H. eine Grippe mit den typischen Symptomen, die sich aber auch nach längerer Einnahme von Arzneimitteln nicht besserte. Ihr gesundheitlicher Zustand war so schlecht, dass sie insgesamt fünf Monate krankgeschrieben war. Im Herbst litt sie zusätzlich einige Wochen unter Übelkeit und Erbrechen sowie Schmerzen beim Beugen. Nachdem auch ihre Blutwerte den Ärzten Sorgen bereiteten, ordneten sie schließlich eine bildgebende Untersuchung an. Dabei wurde eine akute Hepatitis festgestellt. Die Ursache wurden nicht gefunden, es lassen sich nur Vermutungen anstellen.

Schlechter Gesundheitszustand

Annas Gesundheitszustand verschlechterte sich rapide, eine Lebertransplantation war unausweichlich. Sie wurde auf die Dringlichkeitsliste gesetzt und bekam im November 2015 ein neues Organ. Am Anfang stieß ihr Körper die neue Leber ab, ihr Zustand besserte sich dennoch. Nach einem Monat, in dem ihre Eltern hofften und bangten, konnte sie das Krankenhaus verlassen und wurde in die ambulante Weiterbehandlung entlassen.

Doch das war nicht alles. Es kamen in den nächsten Jahre weitere Krankheiten und Krankenhausaufenthalte dazu. Inzwischen ist Anna auf den Rollstuhl angewiesen. Das Gutachten des MDK vom Oktober 2019 bestätigt ihr den Pflegegrad 3. Sie erhält seitdem eine monatliche Rente in Höhe von 1.006 Euro aus ihrer privaten Pflegeversicherung, die sich jährlich durch die Beteiligung an den Überschüssen noch erhöht.

Existenzabsicherung

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, pflegebedürftig zu werden, und nicht wenige sind bereits im erwerbsfähigen Alter betroffen. Doch das Risiko steigt mit zunehmenden Alter. Aufgrund eines sich verschlechternden Gesundheitszustands können sich manche nicht mehr versichern. Die Absicherung des Pflegerisikos in jungen Jahren ist daher ratsam.

Nun wollen wir von luckx – das magazin nicht mit Angst und Schrecken hantieren. Der Sinn solcher Berichte ist Aufklärung zu leisten. Denn wenn „das Kind in den Brunnen gefallen ist“, ist guter Rat teuer. Doch manchmal liegen Lösungen sehr nah. Wie wäre es statt einer Lohnerhöhung vom Arbeitgeber eine Versicherungsleistung auszuhandeln? Das spart auf beiden Seiten Kosten und verbessert darüber hinaus noch das gemeinsame miteinander.