Gut eingeheizt!

Für viele Camper startet die Saison mit den Osterferien. Und wer mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen zu dieser Frühlingszeit unterwegs ist weiß, dass es manchmal nachts noch empfindlich kalt werden kann. Was beim Heizen, Kühlen und Kochen zu beachten ist, hat luckx – das magazin recherchiert.

Camping-Saison

Urlaubsreisen mit Wohnmobil oder Wohnwagen und der damit verbundenen Freiheit boomen. Auch wenn mit vielen Einschränkungen wie fehlenden Übernachtungsmöglichkeiten zu hantieren ist. Nach den sonnigen Ostertagen planen viele Camping-Fans jetzt ihren Pfingst- und Sommerurlaub auf vier Rädern. Zu einem richtigen Wohnwagen und Wohnmobil gehört natürlich eine Heizung und eine Kochstelle. Das ganze geschieht aktuell immer noch mit Gas. Diese Gasflaschen müssen während der Fahrt richtig transportieren werden. So gehören Flüssiggasflaschen in einen speziellen Flaschenkasten. Darin werden sie aufrechtstehend und festgezurrt transportiert. Dort sind meist zwei Flaschen untergebracht. Die Lüftungsöffnungen im Boden der Kästen sind vorgeschrieben und müssen aus Sicherheitsgründen immer frei bleiben. Außerdem vorgeschrieben: Ersatzflaschen zudrehen und nur mit aufgesetzter Ventilschutzkappe transportieren.

Kühle Getränke auch unterwegs

Eine häufig gestellte Frage gerade bei heißen Außentemperaturen im Sommer: Darf der Kühlschrank im Wohnmobil oder Wohnwagen während der Fahrt laufen, um Getränke und Reiseproviant zu kühlen? Kein Problem, wenn die entsprechenden Sicherheitsvoraussetzungen erfüllt sind. Um Flüssiggasgeräte wie den Kühlschrank während der Fahrt zu betreiben, sind zwei Sicherheitseinrichtungen an der Flüssiggasanlage notwendig: der Crash-Sensor und die Schlauchabbruchsicherung. Der Crash-Sensor verhindert bei einem möglichen Unfall einen unkontrollierten Gasaustritt. Die Schlauchabbruchsicherung schützt davor, dass dies bei einem Leck an der Schlauchleitung passiert. Generell gilt: Flüssiggasgeräte wie Herd oder Kühlschrank nur benutzen, wenn sich das Fahrzeug im Freien befindet – jedoch nicht in Parkhäusern, Garagen oder auf Fähren. Auch während des Tankens ist die Nutzung tabu.

Alle zwei Jahre zur Sicherheitsprüfung

Ein zertifizierter Sachkundiger sollte Flüssiggasanlagen in Freizeitfahrzeugen nach jeweils zwei Jahren überprüfen. So ist gewährleistet, dass Flüssiggasgeräte zum Kochen, Kühlen und Heizen sicher betrieben werden können. Verläuft die sogenannte G 607-Prüfung erfolgreich, stellt der Sachkundige eine Prüfplakette aus und notiert den Vorgang in der Prüfbescheinigung zur wiederkehrenden Prüfung. Durch das korrekt ausgefüllte gelbe Prüfbuch und eine gültige Prüfplakette sind Camper im Schadensfall abgesichert. Zudem verlangen viele Campingplätze bei der Vergabe des Stellplatzes die Vorlage dieser Dokumente.

Übrigens: Zum 1. April 2022 wurde die Pflicht zur Prüfung von Flüssiggasanlagen in Wohnmobilen aus der HU-Richtlinie gestrichen. Bis eine eigenständige Prüfung für Wohnmobile und Wohnwagen unabhängig von der Hauptuntersuchung verpflichtend wird, bleibt der Sicherheitscheck weiterhin sinnvoll.

Was tun, wenn im europäischen Ausland das Gas ausgeht?

Camper sollten ein sogenanntes Europa-Entnahme-Set dabeihaben. Der Grund: In Europa gibt es für Gasflaschen kein einheitlich genormtes Anschlusssystem. Nicht jede unterwegs gekaufte Gasflasche, passt daher zu den Anschlüssen im Reisemobil oder Wohnwagen. Das Set ist im Fachhandel oder im Internet für wenige Euro erhältlich – und lässt sich bequem vor der Reise kaufen. Es besteht aus Adaptern, die den Anschluss der Wohnmobil-Gasregler an Gasflaschen aus unterschiedlichen europäischen Ländern ermöglichen. So funktionieren das Gaskochfeld oder der Kühlschrank auch dann, wenn unterwegs Gasflaschen mit anderen Anschlüssen gekauft werden müssen. Auf diese Weise lässt sich die geplante Reiseroute entspannt noch um neue europäische Reiseziele verlängern.

Flüssiggas (LPG) – nicht zu verwechseln mit verflüssigtem Erdgas (LNG, Methan) – besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen und wird bereits unter geringem Druck flüssig. Der Energieträger verbrennt CO2-reduziert und schadstoffarm. Die erneuerbaren Varianten sind als biogenes Flüssiggas und als Dimethylether (rDME) verfügbar. Flüssiggas wird für Heiz- und Kühlzwecke, als Kraftstoff (Autogas), in Industrie und Landwirtschaft sowie im Freizeitbereich eingesetzt.