Der nächste Winter kommt bestimmt. Doch haben wir dann auch genug Brennstoff, damit uns die Füße nicht kalt werden? Ob tatsächlich die Brennstoffversorgung in einer kritischen Phase kommen wird, ist ungewiss. Doch vorbeugen ist besser als im kalten sitzen, wie luckx – das magazin recherchierte.
Holz vor der Hütte
Die Angst geht um in Deutschland vor einem eiskalten Winter. Dramatische Szenen werden sich abspielen!? Doch ob es tatsächlich dazu kommt, da ist die Wahrscheinlichkeit genauso so hoch wie beim Hamstern von Toilettenpapier zu Beginn der Corona-Pandemie. Sicher ist aktuell nur eins: Die Nachfrage nach Kaminöfen ist sehr hoch genauso wie die Nachfrage nach Brennholz. So sind kaum noch Plätze für einen Motorsägeschein zu bekommen. Der ist die Voraussetzung, um genug Holz im Selbstwerbeverfahren ofengerecht aus dem Wald zu holen. Den ohne genug Brennholz nützt der beste Kamin nichts.
Wer nun in seinem Eigenheim einen Kaminofen nachrüsten möchte, kann das oft problemlos tun. Eigentümer können aus einer großen Auswahl an Systemen mit oder ohne Wassertasche das passende Modell wählen und sind auch bei der Wahl des Brennstoffs flexibel. Um den späteren reibungslosen Betrieb zu gewährleisten und gesetzliche Anforderungen einzuhalten, sind einige Voraussetzungen notwendig.
So geht Nachrüsten
Der Schornstein ist beim Kaminofen nicht optional. Durch ihn werden Rauchgase aus dem Gebäude herausgeleitet. Parallel dazu wird die Feuerstelle über den Schornstein mit Frischluft versorgt, damit das Feuer Sauerstoff erhält und brennen kann. Angeschlossen wird der Kaminofen über einen freien und intakten Zug. Genügt er den Anforderungen nicht, lässt er sich zum Beispiel mit einem Edelstahlrohr nachrüsten. Die gesetzlichen Anforderungen des Bundes- und Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) wie der Durchmesser des Kamins, seine Höhe oder Grenzwerte für Abgase, Kohlenstoffmonoxid, Wirkungsgrad oder Feinstaub müssen von den Bauherren eingehalten werden. Aus Brandschutzgründen müssen bei der Heizung Sicherheitsabstände zu Wänden, Decken sowie brennbaren Gegenständen eingehalten werden. Bei brennbaren Böden wie Holz oder Laminat ist eine feuerfeste Bodenplatte Pflicht.
Damit gesetzliche und bauliche Anforderungen eingehalten werden, sollte man den Schornsteinfeger frühzeitig in die Planung einbeziehen. Denn der Kaminofen ist genehmigungspflichtig und muss von ihm abgenommen werden.
Passender Kaminofen
Wer sich für einen Kaminofen im eigenen Haus entscheidet, sollte zunächst entscheiden, für welchen Zweck der Ofen benötigt wird. Zwei Systeme unterscheiden sich maßgeblich:
Einfache Kaminöfen ohne Wassertasche versorgen einen einzelnen Raum mit Wärme. Ihre Installation ist einfach, die Kosten überschaubar. Einfache Kaminöfen gibt es schon für 500 Euro. Bis zu 2.000 Euro sollten Sie zusätzlich für weiteres Material und den Einbau einrechnen. Wer sich statt eines einfachen Schwedenofens zum Beispiel einen Kachelofen wünscht, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen.
Wasserführende Kaminöfen sind komplexe Systeme, die mit der Zentralheizung verbunden sind. Sie verfügen über einen Pufferspeicher für Brauch- oder Heizwasser, deren Größe sich nach dem individuellen Verbrauch errechnet. Für den Einbau ist das grundlegende Wissen eines versierten Heizungsinstallateurs erforderlich. Die Kosten können sehr stark variieren. Lassen Sie sich am besten immer ein Angebot auf Grundlage der individuellen Planung erstellen.
Auch bei der Wahl des Brennstoffs sind Sie flexibel, müssen allerdings die Vorschriften der BImSchV beachten. Denn Papier, Pappe oder behandelte Holzer gehören niemals in den Kamin. Mögliche Brennstoffe sind zum Beispiel Scheitholz, Pellets, Sperrholz, Steinkohle- oder Braunkohle-Briketts, Holzkohle.
Heizleistung
Neben Design, System und Brennstoff sollte man mit einem Fachmann die passende Heizleistung des Kaminofens planen. Denn der Ofen muss zum Raumheizvolumen passen, um die gewünschten Raum- und Wassertemperaturen zu erreichen. Zahlreiche Hersteller machen praktischerweise Angaben zum Raumheizvolumen. Aber Achtung: In gut gedämmten oder kernsanierten Häusern kann die Leistung trotzdem zu hoch sein.