Die Lichter gehen nicht aus

Wie dümmlich Menschen sein können, ist an der aktuellen Diskussion festzustellen, ob die Energiekrise mit oder ohne Atomkraftwerke gemeistert werden kann. Ja, geht’s noch? Hab ihr es denn noch immer nicht verstanden, dass Menschen Angst um Ihre Existenz haben. Oder das sie im Winter frieren müssen. Wenn alle mitmachen, klappt es, findet luckx – das magazin.

Konzentration

Vielleicht haben wir über unsere Verhältnisse gelebt, was den Energieverbrauch anbetrifft. Doch günstig war Energie nie, ob Gas, Öl oder Solar. Das Problem ist, das Mittel- und Nordeuropäer einfach mehr Energie benötigen, als der europäische Süden. Nun lässt sich vortrefflich darüber streiten, ob wir nicht schon bei der ersten Ölkrise 1972 mit dem Energiesparen hätten beginnen müssen. Hätte, hätte . . . Auch alle anderen Diskussionen führen nicht weiter. Heute muss für heute und die nächsten Monate entschieden werden, dass Menschen unter der Energieknappheit nicht leiden. Zwar kommen auf alle Einschränkungen zu. Die aktuelle Inflation und Mehrkosten für Energie verschärfen die Situation. Die Energiekrise trifft besonders Menschen mit Behinderungen. Doch was kann jeder Einzelne tun, um Energie zu sparen und hohen Kosten entgegenzuwirken?

Energiefresser eindämmen

Sicherlich lassen sich einige Prozent des Energiebedarfs durch das Abschalten von Außenbeleuchtungen reduzieren. Doch es ist weltfremd, wenn nicht dort angesetzt wird, wo richtig Energie gespart werden kann. Denn, Hand aufs Herz, nachdem vor über 10 Jahren die Glühlampe abgeschafft wurde, werden fast nur noch Niedrigenergielampe im Haushalt, Industrie und Gewerbe benutzt. Doch wer weiß, welche Geräte zu Hause zu den größten Energieverbraucher gehören? Aber manchmal gar nicht so leicht. Beispiel gefällig? Eine LED-Lampe benötigt etwa 3 Watt pro Stunde. Eine E-Herd Platte etwa 1.500 Watt. Wer zum Beispiel beim Kochen einen Topfdeckel benutzt, braucht weniger Energie. Wer dann noch die Restwärme ausnutzt, kein noch mehr Energie einsparen. Das ist ein Vielfaches, was eine LED benötigt.

Zu den Energiefresser gehören vor allem ältere Elektrogeräte sowie energieintensive Elektrogeräte im Dauerbetrieb. Zu den größten Stromfressern zählen zum Beispiel alte Heizungspumpen, Gefriertruhen, Wäschetrockner oder Kühlschränke.

Wenn möglich, sollten diese gegen neuere Modell mit geringerem Energieverbrauch getauscht werden. Doch bevor die Anschaffung erfolgt, sind unbedingt die Verbrauchswerte zu vergleichen. Es nützt wenig, wenn die Verbräuche minimal voneinander abweichen. Dann ist es aus ökologischen Gründen sinnvoller, das vorhandene Gerät weiter zu nutzen. Alles andere wäre Geld und insbesondere Energieverschwendung. Ob ein Gerät mit der höchsten Effizienzklasse A++ wirklich sinnvoll ist, zeigt ein Blick auf die angegebenen Verbrauchsdaten.

Stand-by ade

Auch wenn es bequem ist, Geräte im Stand-by zu betreiben. Doch Geräte mit Stand-By-Funktion (z.B. Fernseher, DVD-Player, Notebooks) verbrauchen auch Energie, obwohl sie ausgeschaltet sind. Am besten ist eine abschaltbare Steckdosenleisten. So sind diese Geräte wirklich außer Betrieb und verbrauchen keinen Strom mehr.

Sparen lässt sich auch beim Waschen. Ein Vorwaschprogramm ist auch so ein Stromfresser. Und außerdem: Nur wer im Kohlenbergbau arbeitet, benötigt ein 60° C Programm. Alle anderen waschen mit 30 °C.

Wer bereits einen separaten Gefrierschrank hat, sollte einen Kühlschrank ohne Gefrierfachanschaffen. Kombi-Geräte verbrauchen oft so viel Energie wie ein reiner Gefrierschrank. Auch sollten diese Geräte an einem möglichst kühlen Ort stehen und nicht in die Nähe von Heizkörpern oder Backöfen.

Meist sind noch einige „alte Schätzchen“ im Keller aktiv. Gemeint sind die Glühlampen. Auch hier sollte aus ökologischen Gründen erst dann auf LED umgerüstet werden, wenn diese Lampen den Betrieb aufgeben. Denn wenn sie in den vergangen 10 oder noch mehr Jahren ihren Dienst errichtet haben, war ihr Einsatz mehr als gering. Aber aufgepasst: der letzte, der den Keller verlässt, macht das Licht aus!

Heimlicher – unheimlicher Energieverbraucher

Zu den heimlichen Energiefresser gehören zum Beispiel Spielekonsolen. Die Konsolen haben eine Ein/Aus-Taste, mit der sie in einen Standby-Modus mit weniger als einem Watt Stromverbrauch versetzt werden. Genauso soll es sein. Sie funktionieren wunderbar. Allerdings schalten viele Nutzer ihre Konsolen einfach nicht aus. Oder sie schalten den Bildschirm ab, lassen die Konsole aber eingeschaltet. Ein teurer Fehler.

Ähnliches gilt auch für Mikrowellenherde. Eine Studie hat gezeigt, dass Mikrowellen typischerweise nur 70 Stunden pro Jahr benutzt werden. Während der restlichen 99 Prozent der Zeit, also während der 8.690 Stunden Ruhezeit, verbraucht eine Mikrowelle 35 Kilowattstunden Standby-Leistung, um die Uhrzeit anzuzeigen und die Tasten in Einsatzbereitschaft zu halten.

Viel Energie lässt sich auch am Arbeitsplatz sparen. So kann der Energiesparmodus bei den meisten Geräten im Menü aufgerufen und eingestellt werden. In Büros sollte der Energiesparmodus bei PCs und Laptops als Einstellung eingerichtet werden. Und wenn

die Beschaffung von neuen Computern ansteht, ist zu klären, welche Ausstattungen benötigt werden. Für gewöhnliche Schreibaufgaben reichen auch kleinere Leistungen aus. Große Tower-PCs mit besonders starken Grafikkarten erfüllen kaum ihren Zweck, wenn einfach nur Excel-Tabellen oder Textdokumente gefüllt werden sollen. Stecker ziehen, wenn ein Laptop aufgeladen ist. Und ebenso sind Computer in den Ruhestand zu schicken, wenn Pausen anstehen. Ebenfalls: Die Bildschirmhelligkeit senken. Bildschirmschoner sind Stromfresser, sie haben sowieso kein Publikum. Wer nicht gerade Grafiker ist, braucht auch keinen riesengroßen Monitor. Denn je größer der Bildschirm ist, desto höher ist auch der Energieverbrauch. Verzicht spart Energie.

Auch externe Geräte sind von Computer zu trennen, die etwa über USB mit ihm verbunden sind. Wenn zum Beispiel eine externe Festplatte nicht genutzt wird, kann diese auch entnommen werden. Sie erhöht automatisch den Energieverbrauch des Computers.

Ebenfalls wichtig: Programme und Dokumente, die gerade nicht benutzt werden, sollten geschlossen werden. Dabei sind gleich Tabs zu schließen, die längst uninteressant sind.