Müllberge

Weihnachten ist das Fest der Liebe. Und das Fest der Müllberge. Wenn wir einmal den Verpackungsmüll aufgrund Online-Versand und Geschenkpapier addieren, so fallen rund 20 Prozent mehr als im Vergleich zum restlichem Jahr an, wie luckx – das magazin recherchierte.

Wohin mit den Weihnachtsverpackungen?

Schön verpackte Geschenke, festlich geschmückter Baum: Das gehört Weihnachten einfach dazu. Allerdings: Bei der Entsorgung von Weihnachtsabfällen wie Geschenkpapier sind offenbar noch Fragen offen. Nach einer aktuellen YouGov-Umfrage findet zu viel Geschenkpapier nicht den Weg ins Altpapier. Es kann damit nicht recycelt werden. Wohin also mit dem Verpackungen? Die Antwort scheint realtiv einfach zu sein: Geschenkpapier kommt, wenn es nicht beschichtet ist, in die Altpapiertonne. Nur dann kann es recycelt werden. Laut Umfrage entsorgen fast drei Viertel der Befragten nach dem Auspacken ihrer Weihnachtsgeschenke (73 Prozent) unbeschichtetes Geschenkpapier auch korrekt im Altpapier. Ein Viertel des Papiers allerdings entgeht demnach der Altpapiertonne – und damit dem Recycling. Vor allem jüngere Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren sind sich offenbar unsicher: Lediglich 53 Prozent von ihnen werfen unbeschichtetes Geschenkpapier in die Papiertonne.

Gerade an Weihnachten, wenn besonders viele Abfälle anfallen, sollten wir es mit der Mülltrennung sehr genau nehmen”, erklärt Axel Subklew, Sprecher der Initiative “Mülltrennung wirkt”. „Nur wenn wir leere Verpackungen richtig in die Gelbe Tonne, den Gelben Sack oder in die Glas- und Papiercontainer entsorgen, können wir die Wertstoffe im Kreislauf halten. Papierfasern zum Beispiel können zehn bis 25-mal recycelt werden. Wir schonen so Klima und Ressourcen. Ein Geschenk für die Umwelt übrigens, das wir jeden Tag machen können.”

Geschenk-Papier

Gebrauchtes unbeschichtetes Geschenkpapier, leere Kartonverpackungen oder Schachteln aus Papier und Pappe kommen ins Altpapier. Glitzersterne, Schleifen oder anderer Schmuck müssen vorher entfernt werden. Beschichtetes Geschenkpapier gehört dagegen in den Restmüll. Wer jetzt noch nicht alles verpackt hat, sollte auf Recycling-Papier setzen. Denn das schont die Umwelt: Die Herstellung von Recyclingpapier spart durchschnittlich 78 Prozent Wasser, 68 Prozent Energie und 15 Prozent CO2-Emissionen.

Es gibt noch weitere Lösungen. So lässt sich gut erhaltenes Papier und schöne Kartons aufbewahren und später andere Geschenke damit verpacken. Es geht aber auch anders. Eine liebevolle Verpackung muss nicht immer aus klassischem Geschenkpapier sein. Auch mit gut erhaltenen Stoffresten oder bunt bedruckten Zeitschriften können Geschenke kreativ eingepackt werden.

Was tun mit Kunststoff- und anderen Verpackungen?

Bücher, Parfum und Zerbrechliches wie Gläser sind in Folien, Boxen oder Luftpolsterfolien verpackt. Blister und Trays schützen zarte Pralinen. Diese Kunststoffverpackungen gehören in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack.

Leere Glasverpackungen, wie zum Beispiel Weinflaschen, kommen, nach Farben sortiert, in die Altglascontainer. Nicht ins Altglas gehören zerbrochene Weihnachtsbaumkugeln. Auch wenn sie aus Glas sind, müssen sie im Restmüll entsorgt werden.

Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundmaterialen wie Getränkekartons kommen in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Papier gehört in die Altpapiertonne und Glasverpackungen in die verschiedenen Altglascontainer.

Wer Verpackungsabfälle richtig trennt, hilft Umwelt und Klima zu schonen. So werden durch die Verwertung von Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack, aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton in Deutschland jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Das zeigt eine aktuelle Studie des Öko-Instituts. Durch Verpackungsrecycling werden im Jahr außerdem rund vier Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe erzeugt. Sie sind eine wichtige Rohstoffquelle für die Herstellung neuer Produkte.

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.032 Personen zwischen dem 02. und 04.11.2022 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.