Vorsorge

Unser Herz. Ein lebenslang funktionierendes Kraftwerk. Ein Motor, der auch gut gepflegt werden muss. Zwar gibt es keine Bedienungsanleitung oder Wartungsvorschriften. Doch unser aktivster Muskel bedarf auch der Überwachung und Kontrolle, wie luckx – das magazin recherchierte.

Wie sieht es mit Herzgesundheit der Deutschen aus?

Zwar geben wir immer wieder n, dass wir sportlich sind, viel wandern, uns also oft und häufig bewegen. Nicht nur, weil es Spaß macht, sonder auch, weil es uns gesund erhält. Trotzdem ist seid einigen Jahren die Koronare Herzerkrankung (KHK) zur Volkskrankheit geworden. So waren beispielsweise 2021 von einer Million Todesfällen im Jahr, die in Deutschland verzeichnet wurden, rund 338 000 auf KHK und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. Das sind mehr als jene Menschen, die an Krebs gestorben sind, das waren rund 239 600. Und zum Vergleich – 2021 waren rund 71 300 an Corona Verstorbene zu beklagen.

Bei den Ursachen für die KHK unterscheidet man zwischen den vermeidbaren Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel. Außerdem gibt es bedingt vermeidbare Risikofaktoren wie Diabetes Typ II, Hypercholesterinämie und Bluthochdruck. Dass diese Risikofaktoren aber auch bei Menschen auftreten, die einen vorbildlichen Lebensstil führen, zeigt, dass oft genetische Veranlagung eine Rolle bei der Arteriosklerose spielt. Die KHK ist also keine reine Wohlstandskrankheit.

Wie lassen sich Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern?

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in den vergangenen Jahrzehnten unverändert die häufigste Todesursache gewesen und das wird auch langfristig in Deutschland so bleiben. Die alternde Gesellschaft wird diesen Trend verstärken und es ist mit einem zunehmenden Bedarf an kardiologischen Hilfsmitteln wie Schrittmacher-, Herzklappen- und Stentimplantaten zu rechnen. Zur Vermeidung der KHK wird ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Schlaf, cholesterinarmer und ballaststoffreicher Kost sowie mindestens drei Stunden Ausdauersport pro Woche empfohlen. Neu ist die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, dass dies optimalerweise bereits in der Grundschule gelehrt und begonnen werden sollte, nicht erst nach dem ersten überlebten Herzinfarkt oder im Alter.

Um betroffenen mit Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Herzinsuffizienz zu unterstützen, verordnen Kardiologen entsprechende Trainingsempfehlungen. Zum Beispiel die von der Krankenkasse bezahlte Teilnahme in Koronar-Sport-Gruppen oder wenn einem Sportler mit Covid oder Herzmuskelentzündung eine Trainingspause nahegelegt wird.

Was sind die Empfehlungen?

Die Sportkardiologie kann beispielsweise hilfreiche Empfehlungen herausgeben zu den Themen Covid, zu Begleitherzmuskelentzündungen im Zuge von Infekten sowie durch die Beantwortung häufig gestellter Fragen wie zum Beispiel „Ab wann darf ich als Breitensportler wieder mit dem Sport beginnen?“, „Ab wann darf der Profi-Eishockeyspieler wieder aufs Eis?“ oder „Wie geht der ,return to play‘ beim Bundesliga-Fußballer vonstatten?“ Gerade bei diesen Themen tut sich ein Kardiologe ohne sportkardiologische Vertiefung, der eher eine Klientel von 70-bis 90-Jährigen bedient, manchmal schwer, weil die Belastbarkeit von Leistungssportlern sehr individuell ist und oft das Vielfache eines Breitensportlers beträgt.

Um dem Herzen etwas Gutes zu tun, sollten tägliche Trainingsreize gesetzt werden. Diese aktivieren den Stoffwechsel aller Muskeln und verbessern deren Funktion, außerdem werden Stresshormone abgebaut, die Cholesterinwerte lassen sich längerfristig durch Bewegung senken und in der Erholungsphase nach dem Sport zeigen sich verbesserte Blutdruckwerte.