Beitrag zur Energiewende

Welchen Beitrag können wir eigentlich zur Energiewende selbst leisten? Okay, da wird Strom gespart, weniger Auto gefahren und die Heizung herunter gedreht. Einige nehmen auch viel Geld in die Hand und installieren Photovoltaik-Elemente auf ihr Dach, wie luckx – das magazin recherchierte. Doch wer kann, darf das eigentlich machen?

Montage

Das Dachdecker- und Elektrohandwerk sehen sich selbst als die geeigneten Anbieter für die Montage und Inbetriebnahme von Photovoltaikanlagen an. Leider ist es fast unmöglich, diese Handwerksburschen für die Montage zu gewinnen. Denn ersten gibt es zu weniger dieser Zünfte und zweitens sind die wenigen mit Aufträgen gut ausgelastet. Denn Fachkräfte fehlen weiterhin am Markt. Doch vielen ist nicht bewusst, dass die Montage von Photovoltaik-Anlagen auch von erfahrenen Heimwerkern selbst ausgeführt werden können. Sicherlich, es ist nicht jedermanns und jederfraus Sache, auf den Dächern dieser Welt solche Montagen vorzunehmen. Warum auch immer. Wenn es dann doch gelungen ist, sollte unbedingt die Inbetriebnahme vom E-Handwerker ausführen lassen. So waren sie 2022 an der Installation von fast 60.000 Wärmepumpen und mehr als 220.000 PV-Anlagen beteiligt und installierten rund 600.000 Ladepunkte. Das zeigt die Auswertung der Frühjahrskonjunkturumfrage 2023.

Energiewende steht weiterhin am Anfang

Die Energiewende schreitet zwar voran. Die die genannten Zahlen zeigen, dass noch viel bei den vorhandenen Immobilien zu tun ist. Zwar sind rund 50.000 elektrohandwerklichen Betriebe hierzulande tätig und tragen mit ihren fast 530.000 Beschäftigten tatkräftig dazu bei. Sie unterstützen die Umstellung auf Erneuerbare Energien vor allem mit der Installation CO₂-neutraler Technologien, allen voran Photovoltaik, Ladeinfrastruktur für Elektromobilität und Wärmepumpen. In allen drei Zukunftsbereichen stieg die Nachfrage 2022 im Zuge der Energiekrise rasant an. Doch es ist noch viel zu tun.

So meldet der BSW – Bundesverband Solarwirtschaft e. V. in Deutschland – 375.000 installierten Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen). Das E-Handwerk hatte also daran einen Anteil von 59 Prozent. Insgesamt wurden laut BSW Solar 2022 PV-Anlagen mit einer Leistung von 7,3 Gigawatt installiert. Davon entfallen 3,87 Gigawatt (GW) und damit mehr als die Hälfte der installierten PV-Leistung auf Anlagen, an deren Installation e-handwerkliche Betriebe beteiligt waren. Dank der neuen PV-Anlagen konnten circa zwei bis 2,5 Millionen Tonnen Treibhausgas eingespart werden.

Dachanlagen bevorzugt

Bei dem Gros der von e-handwerklichen Betrieben installierten PV-Anlagen handelt es sich um Dachanlagen (216.000) und zu einem geringeren Teil um Freiflächenanlagen (500) oder sonstige Anlagen (3.500). Bei den Dachanlagen betrug der Anteil der E-Handwerksbetriebe an der Installationsleistung etwa 60 Prozent. Bei den Freiflächenanlagen waren es 30 Prozent. Das zunehmende Engagement im PV-Bereich spiegelt sich auch in steigenden Umsatzanteilen wider. So stieg der Umsatzanteil im PV-Bereich zwischen Herbst 2022 und Frühjahr 2023 von 4,5 auf 5,8 Prozent an. Im Frühjahr 2021 lag er noch bei 2,2 Prozent. Rund 50 Prozent der Innungsbetriebe sind bereits in diesem Markt tätig – Tendenz stark steigend. Eine deutliche Nachfragesteigerung verzeichneten die E-Handwerke auch im Bereich der Speicher, die 2022 im Zuge des PV-Hochlaufs einen wahren Boom erlebten. Von den 214.000 Heimspeichern, die laut Bundesnetzagentur im Jahr 2022 installiert wurden, gehen nach Berechnungen des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) bis zu 180.000 auf das Konto der E-Handwerke.

510.000 Ladestationen mit 600.000 Ladepunkte allein in 2022

Die Installation von Ladeinfrastruktur für Elektromobilität stellt schon seit Jahren ein wichtiges Geschäftsfeld für die E-Handwerke dar. 85 Prozent der Betriebe sind hier bereits tätig. Auch 2022 unterstützten die E-Handwerke den Hochlauf der E-Mobilität, indem sie rund 510.000 Ladestationen mit 600.000 Ladepunkten installierten. Unter der installierten Ladeinfrastruktur waren circa 570.000 Normalladepunkte (bis einschließlich 22 kW) und 30.000 Schnellladestationen (größer 22 kW). Bei den Normalladepunkten entfielen 405.000 auf Wohngebäude, 137.000 auf private Nichtwohngebäude (z. B. Firmen- / Behördenparkplätze), 20.000 auf halböffentliche Parkflächen (z. B. Supermärkte oder Parkhäuser) sowie 8.000 auf öffentliche Parkflächen (z. B. auf kommunalem Grund oder Autobahnraststätten). Die Installation von Ladeinfrastruktur für E-Mobilität hat mittlerweile einen Anteil von fünf Prozent am Umsatz der E-Betriebe (Stand Frühjahr 2023).

Wärmepumpen

Im Bereich der Wärmepumpen waren die E-Handwerke ebenfalls gefragt. So waren e-handwerkliche Betriebe 2022 nach Berechnungen des ZVEH an der Installation von ca. 60.000 wassergebundenen Wärmepumpeninstallationen – 46.000 Luft-Wasser-, 10.000 Sole-Wasser- und 4.000 Wasser-Waser-Pumpen – beteiligt. Die Beteiligung konzentriert sich primär auf die elektrischen Bereiche der Wärmepumpeninstallation. Laut Schätzung der Betriebe werden 20 Prozent der Leistungen im Bereich der Wasser-Wasser-Pumpen erbracht. Im Bereich der Luft-Wasser-Wärmepumpen sind es circa 30 Prozent. Darüber hinaus haben die E-Handwerke im vergangenen Jahr eine substanzielle Anzahl an Luft-Luft-Wärmepumpen installiert. Der durch die Installation von Wärmepumpen und Lüftungsanlagen generierte Anteil am Gesamtumsatz der engagierten E-Betriebe liegt aktuell bei 1,8 Prozent und wird mit dem Wärmepumpen-Hochlauf voraussichtlich weiter steigen.