Einfaches Leben

Was war das Leben früher einfach! Jeder konnte wohnen und leben wie er und sie wollte: Ob Arbeiten, Autofahren, Urlaub, Freizeit. Doch heute müssen wir auf so viele Regeln achten. Sogar den Energieverbrauch (oder Nicht-verbrauch) müssen wir managen, wie luckx – das magazin recherchierte.

Wir haben es nicht gewusst?

Spätestens seit der Energiekrise 1972 mit Fahrverboten sollte uns allen bewusst gewesen sein, dass wir „über unsere Energieverhältnisse leben“. Doch auch das Waldsterben in den 1980er Jahren schärfte das Umweltbewusstsein nur weniger Menschen. Die Quittung liegt heute auf dem Tisch. Die Regeln werden schärfer und schärfer um unseren Kindern unsere Welt zu erhalten. Doch die Verantwortung nun allein auf die Bürgerinnen und Bürger zu schieben, ist zu einfach. Politik hat es Jahrzehnte unterlassen, uns alle mitzunehmen. Denn für Weitsicht und zukunftsweisende Entscheidungen haben wir sie gewählt. Und die Verantwortung haben sie durch die Mandatsannahme auf sich genommen. Es ist nicht damit getan, durch solche Weisheiten „wir sollten Waschlappen nehmen statt zu duschen“ uns zu Maßregeln. Die heute politisch Verantwortlichen sind seit Jahrzehnten in der Politik tätig. Da wird mehr erwartet, als die Bürgerinnen und Bürger, Vermieterinnen und Vermieter und Mieterinnen und Mieter durch ein Heizungsgesetz verarmen zu lassen. Die Energiekrise hat nicht nur den russischen Staat reich gemacht. Auch deutsche Energieunternehmen haben kräftig an den Bürgern verdient. Und jetzt werden wir alle durch die Energieunternehmen wieder „über den Tisch gezogen“, weil mit überhöhten Energiepreisen die Nutzer als auch der Staat übervorteilt werden.

Energie managen

Zwar müssen dringend Änderungen herbeigeführt werden. Doch bis es soweit ist, sind unsere Taschen leer. Deshalb versuchen wir von luckx – das magazin mit kleinen Tipps für ein wenig (finanzieller) Entspannung zu sorgen. Mit geringen Aufwand, ist doch klar.

Wer zum Beispiel die Energie im Haus lenkt, dass sie dort ankommt, wo sie gebraucht wird, kann schon viel bewirken. Es ist das zentrale Ziel eines Energiemanagementsystems. Dabei kann die digitale Technik helfen. Sie hilft nicht nur, den eigenen Energieverbrauch im Blick zu behalten. Ein Energiemanagementsystem kann außerdem flexibel auf die anfallenden Bedarfe im Haus reagieren.

Was für die Industrie und Unternehmen entwickelt wurde, um Energie und Kosten zu sparen, hat nun in private Haushalte Einzug gehalten. Gerade jetzt, wo immer mehr Energieträger im Haus miteinander agieren, sind Energiemanagementsysteme nicht einfach eine Spielerei. Vielmehr sorgen sie dafür, dass die Energie im Haus zum idealen Zeitpunkt gespeichert, verteilt oder genutzt wird.

Was ist ein Energiemanagementsystem?

Ein Energiemanagementsystem ist eine vernetzbare Technologie, die aus verschiedenen technischen Komponenten wie Sensoren oder Reglern sowie Hard- und Software besteht. Ausgestattet mit einer Steuerungszentrale, dem sogenannten Home Energy Management System (HEMS), dient es dazu, den Energieverbrauch in Gebäuden zu analysieren und zu regulieren. Dazu sammelt HEMS die Daten von den daran angeschlossenen energieerzeugenden Geräten und setzt diese Daten ins Verhältnis zum Energieverbrauch. Durch diesen Datenabgleich wird ersichtlich, wie Wärme und Strom im Haus verteilt wird und wo Verbesserungsbedarf besteht.

Stromerzeugende Anlagen, die im Zuge der Energiewende bedeutsamer geworden sind, kommen immer häufiger in Privathaushalten zum Einsatz, beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage). Gleichzeitig finden sich im Energiesystem Haus auch immer mehr stromverbrauchende Geräte, wie die Wärmepumpe oder die Infrarotheizung, die beide elektrisch betrieben werden und heizen. Das Energiemanagementsystem koordiniert die Energieflüsse so, dass die erzeugte Energie (zum Beispiel der Solarstrom aus der PV-Anlage) für den Betrieb der eigenen Anlagen wie für die Wärmepumpe verwendet wird. Nicht genutzter Strom kann im Stromspeicher, nicht genutzte Wärme im Pufferspeicher zwischengelagert werden. Sie können ebenfalls in das Energiemanagement eingebunden werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Das HEMS passt die Energieflüsse dem jeweiligen Bedarf an, sodass die Energie optimal ausgenutzt werden kann. Das senkt den Bedarf an Energie und spart Heizkosten.

Wie funktioniert ein Energiemanagementsystem?

Ein Energiemanagementsystem verknüpft einzelne Geräte im Haus miteinander und steuert die Energieflüsse unter ihnen. Ein Beispiel: In einem Haus mit einer Wärmepumpe, einem E-Auto und einer PV-Anlage entscheidet das Energiemanagementsystem, wohin der selbst erzeugte Strom vom Dach als erstes fließt: Wird erst das Elektroauto versorgt oder die Wärmepumpe? Um eine gute Lösung zu erzielen, bezieht das Energiemanagementsystem verschiedene Daten ein. Es berücksichtigt das Nutzungsverhalten der Bewohnerinnen und Bewohner und kennt die Anforderungen an die einzelnen Geräte. Das zentrale Gerät sitzt in der Regel direkt im Zählerkasten, wo es die verschiedenen Messdaten abliest. Über eine entsprechende App können die Ergebnisse auf dem Tablet oder Smartphone abgerufen werden. Auch intelligente Stromzähler ( Smart Meter) können eingebunden werden.

Wer installiert ein Energiemanagementsystem?

Da das Energiemanagementsystem verschiedene Geräte miteinander verbindet und Eingriffe am Zählerkasten erfordert, kann ein Fachbetrieb die Installation vornehmen. Zu Beginn gilt es zu klären, welche Geräte miteinander vernetzt und wie diese eingestellt werden sollen. Nach der Inbetriebnahme eines Energiemanagementsystems ist es sinnvoll, die darauffolgenden Wochen zu überprüfen, ob die Energie tatsächlich gut verteilt wird. Über die jeweilige App, die Einblick in die Echtzeitdaten bietet, können bei Bedarf die Einstellungen direkt angepasst werden.

Für welche Haushalte ist ein Energiemanagementsystem geeignet?

Energiemanagementsysteme sind besonders gut geeignet, wenn mit einer PV-Anlage eigener Strom erzeugt wird und man einen Großteil des selbst erzeugten Stroms selbst verbrauchen möchte. In diesem Fall kann das Energiemanagementsystem dafür sorgen, dass der überschüssige Strom zum größten Teil im Haus bleibt. Das macht Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer energetisch unabhängiger.