Lebenslang gearbeitet und dann? Zwar wird den heutigen Berufsanfängern schon signalisiert, dass sie nicht auf eine Rentenhöhe der heutigen Rentenempfänger vertrauen dürfen und schon selbst vorsorgen müssten. Das projizieren viele Senioren dann auch auf ihren heutigen Rentenbezug und bekommen Angst, wie luckx – das magazin recherchierte.
Angstzustände
Doch die Angst ist unbegründet. Denn die Rente wird wohl auch in den nächsten Jahren sicher sein. Denn gerade die Arbeitsleistungen der vergangenen Generationen haben zum heutigen Wohlstand beigetragen. Das sollte auch die jüngere Generation verinnerlichen. Trotzdem zählen finanzielle Sicherheit und finanzielle Freiräume zu den wichtigsten Lebensträumen, die sich mit Geld verwirklichen lassen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Immobilienmaklers Engel & Völkers LiquidHome, für die bereits zum dritten Mal 1.500 Menschen ab 50 Jahren in ganz Deutschland befragt wurden. Knapp 60 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen finanzielle Freiheit besonders wichtig sei. 2021 waren es noch 64 Prozent, 2022 bereits 62 Prozent. Damit hat der Wunsch im Vergleich zu den Vorjahren zwar etwas an Bedeutung verloren, ist aber nach wie vor auf Platz eins. Über 40 Prozent wünschen sich, auch in gehobenem Alter ein gutes Leben führen zu können und ausreichend finanzielle Möglichkeiten zu haben, um sich bei Pflegebedürftigkeit einen Platz in einer Seniorenresidenz oder eine private Pflegekraft leisten zu können. Neben dem Wunsch nach einer großen Reise (30 Prozent) steht die Renovierung der eigenen vier Wände an vierter Stelle auf der Wunschliste. Knapp 16 Prozent der Best Ager träumen davon, ihr derzeitiges Zuhause um- oder auszubauen, bei Immobilieneigentümern sind es sogar 26 Prozent. Dabei stehen die energetische Sanierung als auch der barrierefreie Ausbau an vorderster Stelle.
Den Lebensstandard halten
Seit Anfang 2022 ziehen die Preise massiv an. Vor allem Energie und Lebensmittel sind im vergangenen Jahr spürbar teurer geworden. Vielen Menschen bereitet das Sorgen. Wie groß ist Ihre Angst, Ihren Lebensstandard zukünftig nicht mehr zu halten zu können? Knapp 80 Prozent aller Befragten sind darüber stark oder eher besorgt. Auch hier zeigt sich ein Unterschied zwischen Personen, die zur Miete wohnen und denen, die eine eigene Immobilie besitzen: Während 86 Prozent der Mieterinnen und Mieter besorgt sind, ihren Lebensstandard aufgrund steigender Kosten nicht mehr halten zu können, sind es bei Menschen mit Immobilienbesitz lediglich 73 Prozent. 26 Prozent von Ihnen gaben sogar an, sich diesbezüglich keine oder kaum Sorgen zu machen. Bei den Best Agern, die zur Miete wohnen, waren es lediglich 13 Prozent. Denn mit dem Eintritt ins Rentenalter sinken meist die monatlichen Einkünfte. Dann könnte es schwieriger werden, den gewohnten Lebensstandard zu halten. So bietet der Immobilien-Teilverkauf für Eigentümer die Möglichkeit, aus der eigenen Immobilie liquide Mittel freizusetzen und so den Lebensstandard zu halten. Doch das ist genau abzuwägen, ob damit tatsächlich auch ein Vorteil zu erreichen ist.
Wünsche realisieren
Auch wenn die Liquidität gering ist und der Lebensstandard sinkt, gibt es für Best Ager Möglichkeiten, um sich finanziell besser aufzustellen. Sicherlich, doch sollte genau überlegt werden, ob es denn tatsächlich die große Reise sein muss um damit einen Teil seiner finanziellen Unabhängigkeit zu verlieren. Gerade deswegen wurden in der Studie die Personen gefragt, die um ihren zukünftigen Lebensstandard besorgt sind, was sie tun würden, um die finanziellen Wünsche auch realisieren zu können. Mehr als drei Viertel von ihnen gaben an, frühzeitig mit dem Sparen anzufangen, 66 Prozent würden zuerst ihre Ersparnisse aufbrauchen, 60 Prozent könnten sich vorstellen, auch im Rentenalter noch eine Nebentätigkeit aufnehmen, 38 Prozent würden die eigene Immobilie verkaufen und sich ein lebenslanges Wohnrecht einräumen lassen und 34 Prozent halten den Immobilien-Teilverkauf für eine Option. Nur 22 Prozent würden ihre eigene Immobilie komplett verkaufen. Was für die meisten Best Ager nicht infrage kommt, ist, ihre Kinder um Hilfe zu bitten oder einen Kredit aufzunehmen. Nicht einmal 15 Prozent bzw. 16 Prozent würden dies tun. 37 Prozent der Befragten hingegen würden zum Sozialamt gehen und staatliche Hilfen beantragen.
Die repräsentative Umfrage „Lebensträume im Alter“ wurde im Februar 2023 unter 1.500 Menschen im Alter ab 50 Jahren im Auftrag von Engel & Völkers LiquidHome durchgeführt. Die Befragung erfolgte bundesweit über das Online-Tool Toluna.