Sanierung von alten Häusern

Für so manchen Zeitgenossen muss immer alles neu sein. Doch auch Älteres wie Autos oder Häuser können ihren Charme entfalten. Meist haben sie schon etliche Jahrzehnte auf dem Buckel und schreien nach einer Generalsanierung. Wie so etwas funktionieren kann, hat luckx – das magazin recherchiert.

Altes Haus zum leben erwecken

Auch wenn der Zahn der Zeit schon heftig an so mancher Immobilie genagt hat, besteht vielfach noch die Möglichkeit einer Sanierung. Dabei ist es von Vorteil, wenn es sich um einen Leerstand handelt. Denn dann kann der Bauherr oder die Baudame ohne Rücksicht auf berechtigte Mieterinteressen die Immobilie von Grund auf sanieren. Bei so einem Vorhaben werden dann meist alle Ver- und Entsorgungsleitungen komplett erneuert. Und das könnte für Mieter als auch Vermieter eine extreme Belastung sein. Darüber hinaus werden nicht nur diese Arbeiten ausgeführt, sondern es lassen sich auch gleichzeitig energieeffiziente Maßnahmen ergreifen. Das ist in Zeiten des Klimawandels und steigender Energiepreise ein deutlicher Gewinn. Doch es ist viel Verunsicherung im Markt: Kann ein altes Haus wieder zu neuem Leben erweckt und gleichzeitig energieeffizient gestaltet werden? Welche Vorteile bringt eine Sanierung und könnte sie eine wertvollere Investition sein als ein Neubau?

Sehr viele Gebäude haben ein zweites Leben verdient”, sagt Bauphysiker Luca Arenz, „und mit der richtigen Herangehensweise kann eine Sanierung nicht nur den Gebäudewert erhöhen, sondern auch etwas zur Umwelt beitragen und den Energieverbrauch erheblich reduzieren.”

Günstigere Zinssätze

Eine energetische Sanierung generiert bei der KfW nicht nur einen besseren Zinssatz. Es gibt auch einen Tilgungszuschuss bis zu 45 Prozent. Die Tilgungssumme eines Kredits wird also deutlich reduziert. Bei Altbauten sind 30 Prozent üblich, für alte und energetisch schlechte Gebäude können Hausbesitzer mit 20 Prozent rechnen. Bei einem Neubau entfällt der Tilgungszuschuss und die Zinsen sind höher.

Gestaltungsspielraum

Auch ein Teilabriss zählt als Sanierung. Praktisch bedeutet das: Das Gebäude darf nach der Sanierung kleiner sein und anders aussehen. Umgekehrt ist auch eine Vergrößerung oder eine vollkommene Umgestaltung möglich. Die alte Bestandsimmobilie kann also auch Neubaucharakter bekommen, was einiges an Spielraum bedeutet.

Attraktive Lage

Neubauflächen sind schwer zu bekommen und oft liegen sie in eng bemessenen Neubaugebieten. Bestandsgrundstücke mit Bestandshäusern liegen in viel attraktiveren Wohngegenden und verfügen oft über einen größeren Garten. Ein weiterer Vorteil liegt in den bereits nachgewiesenen Stellplätzen. Bei einer Neubaufläche müssen die Stellplätze erst noch beantragt werden.

Umweltschonend

Jeder Neubau verbraucht viel „graue” Energie. Als graue Energie wird die gesamte Energie bezeichnet, die für die Herstellung des Materials aufgewendet werden muss. Das schließt die Lagerung, den Verkauf, den Transport und die Entsorgung mit ein. Bei einer Sanierung können die bereits vorhandenen Bestandsmaterialien wie Wände, Decken und gegebenenfalls der Dachstuhl genutzt werden. Das spart extrem viel Energie und schont die Umwelt.

Schneller Einzug

Ist die Sanierung gut geplant, geht in der Regel alles sehr schnell, denn vieles kann in trockener Konstruktion erledigt werden. Bei einem Neubau wird viel Feuchtigkeit ins Gebäude gebracht, die gründlich ausgelüftet werden muss. Eine Sanierung ist daher in vielfacher Hinsicht ökologischer und das Haus kann auch viel schneller bezogen werden. Alte Gebäude zu bewahren, lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht.