Wer die Heizkosten noch in diesem Winter senken möchte, kommt über eine geringere Raumtemperatur nicht herum. Dagegen können es sich Kamin- und Kachelofen-Besitzer um ihren Ofen herum gemütlich machen, weiß luckx – das magazin
Richtig einheizen
Holzöfen erlebten in der letzten Zeit eine richtige Hexenjagd und sollten – so die Gegner – in der Hölle schmoren. Denn sie stoßen zu viel CO2 und Feinstaub aus. Das Argument mit der CO2 Belastung lässt sich ziemlich schnell relativieren, weil das im Ofen bei der Verbrennung entstehende CO2 schon vorher vom Baum aus der Luft entnommen und im Holz gespeichert wurde. Es ist also ein Null-Summen-Spiel. Beim Feinstaub ist es kritischer. Zwar sind die größten Emittenten der vom Menschen verursachte Feinstaubquellen Kraftfahrzeuge, Kraft- und Fernheizwerke, Abfallverbrennungsanlagen, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern, der Schüttgutumschlag, die Tierhaltung sowie bestimmte Industrieprozesse. Darüber hinaus hat sich die Feinstaubbelastung von 1995 bis 2021 um 50 Prozent reduziert. Außerdem wurden die gesetzlichen Auflagen immer weiter erhöht, so dass auch neuere Holzöfen geringe Feinstaubbelastungen haben. Alle im Markt vorhandenen Öfen erfüllen diese Auflagen und deren Feinstaubausstoß liegt deutlich unter den erlaubten Grenzwerten.
Aufgrund der hohen Energiekosten und die Nutzung von Holz als erneuerbare Energie können Selbstwerber (Holzsammler, die das Brennholz selbst aus dem Wald holen dürfen) erhebliche Kosten einsparen und zur Wärmewende beitragen. Wenn es um das Kaminfeuer geht, sind auch wasserführende Feuerstätten ein Thema. Denn mit dieser Technik kann Brennholz besonders nachhaltig und effizient genutzt werden. Durch die Integration in das Gesamtsystem wird die konventionelle Heizungsanlage entlastet oder die Solaranlage und Wärmepumpe in der kalten Jahreszeit unterstützt. Zudem kann ein moderner Kachelofen mit einem Anteil von 10 Prozent von den 65 Prozent der erneuerbaren Energien angerechnet werden, die das Gebäudeenergiegesetz (GEG) bei einem Neubau oder in Zukunft im Rahmen einer Modernisierung der Heizungsanlage fordert.
So funktioniert der Wasser-Wärmetauscher
Das Prinzip ist ebenso einfach wie überzeugend: Im Kachelofeneinsatz wird kostengünstig und CO2-neutral Holz verbrannt. Die dabei entstehende Strahlungswärme geht direkt in den Wohnraum, während die heißen Rauchgase nicht sofort in den Schornstein geleitet werden, sondern einen Wasser-Wärmetauscher erhitzen. Bei dieser Technologie wird meist nur ein kleiner Teil der Wärme in den Aufstellraum abgegeben. Die Energie wird größtenteils über den Wassertauscher und Pufferspeicher in das bestehende Heizsystem eingespeist. Die Wärme des Feuers wird im ganzen Haus über Heizkörper oder die Fußbodenheizung verteilt und warmes Wasser in Küche und Bad zur Verfügung gestellt. Wird zu einem späteren Zeitpunkt eine Solaranlage oder Wärmepumpe installiert, ist zudem der notwendige Pufferspeicher bereits vorhanden.
Eine individuelle Gestaltung ist mit einem Kachelofeneinsatz möglich. Dieser fügt sich dann harmonisch in jedes Wohnambiente ein und setzt das Feuer in Szene. Die große Scheibe ermöglicht einen freien Blick auf die flackernden Flammen, während die Front optisch dezent gestaltet werden kann. Weitere Möglichkeiten ergeben sich durch die örtliche Situation (Größe der Holzstücke, Befeuerung von Hinten, Ofen als Raumteiler usw.).