Betrüger wieder vermehrt unterwegs

Betrüger versuchen immer wieder durch Tricks uns allen Geld aus der Tasche zu ziehen. Gern wird dabei vorgetäuscht, dass Freunde, Verwandte oder Bekannte in Schwierigkeiten sind und dringend unsere Unterstützung benötigen. Welche Tricks gern verwendet werden, hat luckx – das magazin im Folgenden aufgeführt und setzt damit den ersten Teil fort.

Der Klassiker

Den Begriff „Enkeltrick“ haben wir alle schon einmal gehört. Seit Jahrzehnten geben sich Betrügerinnen und Betrüger am Telefon als Verwandte aus, die dringend Geld benötigen. Trotzdem fallen wir immer wieder darauf rein. Besonders häufig werden ältere Menschen Opfer, weil sie häufiger gutgläubig sind. Auch wenn wir selbst davon nicht betroffen sind, sollten wir darauf achten, dass in unserem familiären oder freundschaftlichen Umfeld niemand auf diese Betrugsmasche reinfällt.

Tochter-Sohn-Betrug

Besonders verbreitet war in den vergangenen Monaten der „Tochter-Sohn-Betrug“. Dabei erhalten wir eine Nachricht von einer unbekannten Nummer. Darin meldet sich unser Kind und sagt, das Handy sei kaputt und es brauche dringend Geld, um sich ein neues zu besorgen. Mitunter werden auch andere Gründe genannt, warum wir Hunderte oder Tausende Euro und mehr auf ein Konto überweisen sollen.

Wie funktioniert der Trick? Die Nachricht, die in etwa „Hallo Mama, ich habe mein Handy kaputt gemacht“ lautet, wird an viele Nummern eher blindlings verschickt. Fühlen wir ins davon nicht angesprochen, sollte auf der bisherigen Nummer angerufen oder auf anderen Wegen herausgefunden werden, wie es Sohn oder Tochter geht.

Dieser Betrug ist so ähnlich auch als „Enkeltrick 2.0“ bekannt. Dabei erhalten wir zunächst eine WhatsApp-Nachricht „Hallo Mama, ich habe eine neue Telefonnummer. Die kannst du dir einspeichern.“ Etwas später meldet sich dann unter der Nummer das vermeintliche Kind und sagt, es brauche dringend Geld. Die Überweisung soll auf ein meist ausländisches Konto erfolgen.

Deshalb sollte das Kind oder die Enkelkinder in diesen Fällen immer unter der bisher bekannten Nummer angerufen werden um zu prüfen so, ob er oder sie die Telefonnummer wirklich gewechselt hat. Bei Unsicherheit sollten zudem Fragen gestellt werden, die die Täterinnen und Täter in die Irre führen, beispielsweise zu echten und ausgedachten Familienmitgliedern.

Schockanrufe

Schamlos ist die Methode der Schockanrufe. Dabei erhalten wir einen vermeintlichen Anruf von einem Familienmitglied wie der Tochter – oder sie ist zumindest aus dem Hintergrund zu hören. Die Stimme klingt dabei wie die echte. Durchaus unter Tränen wird eine Notsituation geschildert, in der die Person gerade stecke. Sie habe beispielsweise mit dem Auto ein Kind angefahren und brauche nun dringend Geld für die Kaution oder eine Operation. Auch Dank Stimmimitation, die heute mit KI problemlos möglich ist, wirkt der Fall authentisch. Vorstellbar ist sogar, dass künftig auch Videoanrufe eingesetzt werden, da Betrüger mittels Videoaufnahmen, die in den sozialen Medien von vielen verfügbar sind, neue Videos generieren, die nicht echt sind.

Da ist Skepsis angebracht. Zuerst sollte versucht werden, die betroffene Person unter der bekannten Nummer anzurufen. Auch wenn die Stimme am anderen Ende der Leitung uns unter Druck setzt, nicht aufzulegen und mit niemandem zu sprechen. Die Polizei oder andere Behörden würden derlei nie tun. Dringend ist Rat die einer Vertrauensperson einzuholen oder besser direkt bei der Polizei nachzufragen, ob sie die Situation überprüfen kann.

Um sich gegenseitig zu schützen, können Code-Wörter vereinbart werden. Dabei wird mit Familienmitgliedern und engsten Freunde eine persönliche Code-Frage verabredet, deren Antwort in aller Regel nur diese Person wissen kann und nicht die Täterinnen und Täter. Beispiel: Was ist der Lieblingswitz von Opa? Wie hieß dein Meerschwein? Unbedingt ist darauf zu achten, dass die Antwort nicht irgendwo digital schon kommuniziert wurde oder leicht zu erraten ist. Das Problem ist natürlich, dass bei Schockanrufen künstlich eine Notsituation geschaffen wird, die Stress auslöst. Dann die Ruhe zu bewahren und an die Code-Frage zu denken, ist nicht leicht.

Der Sparkassen-Berater ruft an

Üblicherweise geben wir Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals an unbekannte Dritte. Schließlich hätten diese dadurch Zugriff auf alle Besitztümer in Ihrem Zuhause. Gleichen Wert haben TANs und PINs, die das Konto und damit unser Geld schützen. Da mittlerweile viele Unternehmen und Kreditinstitute auf andere Kommunikationswege setzen, satteln auch die Betrügerinnen und Betrüger um und versuchen, als falsche Sparkassen-Mitarbeiter und -Mitarbeiterinnen per Telefon sensible Daten zu ergaunern. Meist rufen sie außerhalb der Öffnungszeiten an und geben vor, es besonders eilig zu haben, weil sonst beispielsweise das Konto gesperrt werden müsse. Dabei sollte eigentlich jedem klar sein, dass Mitarbeiter von Banken und Sparkassen niemals am Telefon nach PINs, TANs oder Passwörtern fragen. Deshalb sofort auflegen und die Bank oder Sparkasse unter der bekannten Rufnummer anrufen. So lässt sich in Erfahrung bringen, ob Handlungsbedarf besteht. Echte Sparkassen-Mitarbeitende haben mit diesem Vorgehen auch kein Problem.

Die Betrügenden können auch die Rufnummer fälschen, die im Display angezeigt wird. Deshalb auflegen und selbst noch einmal die Nummer der Sparkasse oder Bank wählen. Bei einem Rückruf wird die Verbindung zu den Betrügern aufgebaut. Grundsätzlich sollte sich niemand unter Zeitdruck zu irgendwelchen Handlungen zwingen lassen. Wird fortgesetzt.

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