Mit dem Abschluss der Paralympics sind auch die Olympischen Spiele für Paris ein weiterer Teil der Geschichte. Doch die Spiele sollen ja ein Beispiel für Nachhaltigkeit geben. Wie es die Pariser gelingen könnte, hat luckx – das magazin recherchiert.
Förderung von Wohlbefinden und Inklusion
Insbesondere bei politischen Entscheidungen im Öffentlichen Raum wird gern mit Kosten und Nachnutzung jongliert, um bestimmte Dinge durchzusetzen. Dabei geht es immer um Mehrheiten – also das übliche, politische Spiel. Nun lässt sich vortrefflich darüber diskutieren, ob es bei der Vergabe der Spiele und den dazugehörigen Rahmenbedingungen auch solche Aktivitäten entwickelt wurden. Doch bevor wieder die Spekulationsmaschinerie anwerfen, schauen wir auf die Pariser Sportanlagen. Paris hat ebenfalls in neue öffentliche Sportanlagen investiert. Ziel war und ist es dabei, die Bewohner der Stadt zu einem aktiven und ausgewogenen Lebensstil zu ermutigen. Durch ein ausgedehntes Netz von Sportanlagen, von denen sich viele im öffentlichen Raum befinden, bietet Paris allen zugängliche Möglichkeiten für Bewegung und Erholung. Unterstützt durch erhebliche Investitionen in die Modernisierung und Schaffung von Einrichtungen soll diese Initiative das Engagement der Stadt für das Wohlergehen seiner Bürger widerspiegeln und gleichzeitig ein bleibendes Erbe für die Spiele schaffen.
Vorhandene Sportinfrastruktur
Während die Stadt bereits über ein dichtes Netz von 1.122 Sportanlagen verfügt, möchte Paris seine Einwohner, insbesondere aus Randgruppen, zu regelmäßiger körperlicher Betätigung ermutigen. Mit einer Investition von einer Milliarde Euro seit 2001 stehen die Modernisierung und der Bau neuer Anlagen im Mittelpunkt dieser Strategie. Diese Entwicklung, die weit über den Sport hinausgeht, spiegelt die Vision der Stadt von Gesundheit und Inklusion wider. Infolgedessen ist die Zahl der öffentlichen Sportanlagen in Paris seit 2014 um 71 % gestiegen, mit fast 400 Innenanlagen und mehr als 600 Außenanlagen. Über den rein sportlichen Aspekt hinaus ist die Sanierung der Pariser Sportinfrastruktur ein Beispiel für eine Vision der Stadt, die auf das Wohlbefinden ihrer Einwohner ausgerichtet ist. Zusätzlich zu den Sportanlagen hat die Stadt Paris riesige Sportparcours angelegt. Diese mit Trainingsgeräten ausgestatteten Outdoor-Trainingsstrecken sollen dazu beitragen, Kraft, Ausdauer und Herz-Kreislauf-Gesundheit der Benutzer zu verbessern. Überall in der Stadt bieten diese riesigen Sportparcours den Einwohnern die Möglichkeit, sich im Freien körperlich zu betätigen. Ein solcher Parcours ist geplant – er soll vom Place de la Nation (12. Arrondissement) zum Place de Clichy (einem der wenigen Plätze in der Hauptstadt, der vier Bezirke umfasst) führen.
Großsportanlagen
Über die Sportanlagen im öffentlichen Raum hinaus nutzt Paris jedes seiner Großprojekte, um den Parisern den Sport näher zu bringen und umgekehrt. Die Arena Porte de la Chapelle, das einzige innerstädtische Bauwerk dieser Spiele, umfasst zwei Turnhallen, die für die Anwohner konzipiert sind. Das Olympische Schwimmzentrum wurde in Saint-Denis (Seine-Saint-Denis) errichtet, da 50 % der Jugendlichen in Seine-Saint-Denis bis zum Eintritt in die 6. Klasse noch nicht schwimmen können. Darüber hinaus wurden die renovierten und in Trainingsstätten umgewandelten Sportzentren neu gestaltet, um zugänglicher zu sein und sowohl ein materielles als auch immaterielles Erbe für die Arbeiterviertel der Stadt (17., 18. und 20. Arrondissement) zu hinterlassen.
Im Jahr 2023 gaben 21 % der Franzosen an, das ganze Jahr über keinerlei körperliche oder sportliche Betätigung auszuüben, nicht einmal auf dem täglichen Weg zur Arbeit. Diese immer noch sehr hohe Zahl kann nur durch proaktive Maßnahmen zur Verbesserung der Zugänglichkeit von Sportanlagen gemildert werden.