So mancher ältere Zeitgenosse will mit dem „neumodischen Kram“ nichts zu tun haben. Wandern, Gartenarbeit und Beine hochlegen gehören zur täglichen Routine. Doch sind die Alten tatsächlich auf dem digitalen Abstellgleis? luckx – das magazin ging dieser Frage nach.
Internetnutzung
Vorurteile lassen sich immer gut vermarkten. Damit werden dann Fakten geschaffen, die sich immer gut transportieren lassen. Insbesondere dafür sind wir Medien bekannt. Doch wer ordentlichen Journalismus betreiben will, darf nicht nur die „schönen und einfachen Agenturberichte“ kopieren. Recherche ist dabei immer wichtig. Das betrifft alle Schichten unserer Gesellschaft. So werden manchmal Älteren die Rechte am Leben genommen. In so manchen „Seniorenheim“ werden die Bewohner durch Medikamente ruhig gestellt. Das ist nicht fair und schmälert erheblich ihre Leistungen an der Gesellschaft. Denn es geht immer um ihre Teilnahme am Leben und an der Gesellschaft und um die Möglichkeit, aktiv und selbstbestimmt zu bleiben. Dass seit Jahren das Internet Teil dieses Lebens ist, steht außer Frage und so ist der DigitalPakt Alter mit seinen Veranstaltungen und seinem Förderprogramm eine wichtige Initiative für Senioren. Sein Ziel: Digitale Kompetenzen der Älteren weiter auszubauen, in diesem Bereich zu unterstützen, Lernangebote aber auch Netzwerke zu schaffen.
Laut Statista nutzen mehr als 67 Prozent aller Senioren regelmäßig das Internet. Dafür nutzen sie alle gängigen Endgeräte wie z. B. Smartphones, Tablets oder PC. Viele ältere Nutzer sind durchaus versiert, aber durch die stete und schnelle Weiterentwicklung gibt es auch Grenzen. Initiativen, die diese Generation bei ihrer digitalen Teilhabe unterstützen, haben also eine absolute Berechtigung.
Wettbewerb zieht Mitstreiter an
Mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) gibt Deutschland auch den Älteren eine Stimme und unterstützt die Vertretung ihrer Interessen. Dazu gibt es regelmäßige Aktionen, die vor allem auch weitere Partner anwerben und motivieren wollen. So wurden zum Beispiel mit dem Unternehmenswettbewerb ‚Seniorenfreundlich.Digital.Erfolgreich‘ bereits digitale Innovationen für ältere Menschen ausgezeichnet. Die aktuelle Ausschreibung wendet sich an die Kommunen. Bewerben können sich alle kreisfreien Städte sowie kreisangehörige Gemeinden und Landkreise. Noch bis zum 31. Oktober hoffen die Organisatoren auf zahlreiche und wegweisende Einreichungen in drei Kategorien: Konzepte und Strategien, Beispiele gelebter Praxis sowie Vernetzungsprojekte.
Die Bereiche, in denen Senioren Unterstützung bei der digitalen Teilhabe in Anspruch nehmen können, sind vielfältig. So wurden im letzten Jahr sowohl Unternehmen ausgezeichnet, die leicht bedienbare Endgeräte herstellen, wie auch App-Entwickler, die mit interaktiven Features die Integration und Vernetzung fördern, oder Plattformen, die z. B. Beratung und Unterstützung im Bereich Wohnen bieten. Wo genau es Unterstützung in Form von über 600 Kursen oder Sprechstunden gibt, hat die Initiative DigitalPakt Alter auf einer Landkarte online zusammengefasst. Mit Eingabe der Postleitzahl können interessierte Senioren Angebote in ihrer Nähe finden. Von der PC- und Handysprechstunde über die Förderung der digitalen Teilhabe bis hin zur Hilfestellung im Umgang mit digitalen Medien ist alles dabei.