Beratung erforderlich?!

Die Immobilienbranche bewegt sich in einem schweren wirtschaftlichen Fahrwasser. So manches Unternehmen musste schon Insolvenz anmelden. Das ist nicht nur für die Unternehmen bedauerlich. Insbesondere die betroffenen Mitarbeiter haben damit zu kämpfen. Aber auch Immobilienbesitzer können in Schwierigkeiten kommen, wie luckx – das magazin recherchierte.

Zinssteigerungen

Ob es tatsächlich nach einigen Jahren der Branchenkrise zu einer Trendwende kommen könnte, bleibt offen. Aktuell sind insbesondere Immobilienunternehmen wirtschaftlich stsrk betroffen. Doch auch Immobilieneigentümer können in Schieflage geraten. Besonders dann, wenn sie sich aktuell mit einer Umschuldung oder Fortsetzung ihres Immobilienkredites beschäftigen müssen. Wer kurz vor Beginn der Immobilienkrise eine Zinsbindung von fünf Jahren abgeschlossen hat, profitierte in dieser Zeit von extrem niedrigen Zinsen. Doch nun steht die Fortführung des Kredites ins Haus. Eine Trendwende auf dem Immobilienmarkt ist noch nicht ausgemacht. Es gibt aber auch Sorgen um die Stabilität des Marktes. Laut einer aktuellen Umfrage der Beratungsgesellschaft Deloitte befürchten viele Banken einen Anstieg notleidender Kredite. Dies bedeutet, dass immer mehr Immobilienbesitzer Probleme haben könnten, Ihre Immobiliendarlehn zu bedienen und es droht die Zwangsversteigerung oder ein Notverkauf.

Mehr Zwangsversteigerungen

Die steigenden Zinsen und die schwierige Lage auf dem Immobilienmarkt haben bereits zu einem Anstieg der Zwangsversteigerungen geführt. In Hessen ist die Zahl der Notverkäufe von Häusern und Wohnungen im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um fast 16 % gestiegen. Diese Problematik dürfte sich auf das gesamte Bundesgebiet ausdehnen. Nach Jahren rückläufiger Zahlen hat es 2023 wieder mehr Zwangsversteigerungen gegeben. Laut dem Fachverlag Argetra wurden im vergangenen Jahr Gerichtsverfahren für 12.332 Immobilien eröffnet, was einen leichten Anstieg im Vergleich zu den 12.077 Immobilien im Jahr 2022 darstellt.

Diese Entwicklung zeigt, dass die finanzielle Belastung für viele Immobilieneigentümer gestiegen ist, was zu mehr Notverkäufen führt. Die steigenden Zinsen und die schwierige Marktlage spielen dabei eine große Rolle.

Zinsen

Schon heute haben die Banken die Probleme erkannt, die diese sich selbst eingebrockt haben. Vor ca. 5 Jahren lagen die Darlehenszinsen um ca. 1 %. Bei vielen Finanzierungen wurden oft nur 1 % Tilgung vereinbart. Normalerweise hätte der Tilgungssatz mindestens 4 % betragen müssen. Diese Falschberatung bei der Finanzierung fällt nun Banken und Immobilienbesitzern auf die Füße. So betrug die Rate bei 500.000,– € Darlehen monatlich 833,– €. Jetzt beträgt der Zinssatz ca. 3,4 % und 1 % Tilgung. Das ergibt eine monatliche Rate von 1.833,33 €. Dies allerdings nur bei der Annahme des günstigsten Darlehenszinssatzes. Dieser kann je nach Bonität wesentlich höher liegen.

Was tun?

Jedem Darlehensnehmer kann nur geraten werden, sich rechtzeitig mit seiner Bank oder einem erfahrenen Finanzierungsspezialisten in Verbindung zu setzen. Entweder allein oder mit Unterstützung eines Beraters mit der jeweiligen Banken müssen Lösung gesucht werden, um Schaden für alle beteiligte zu vermeiden. In diesen Fällen kann den Betroffenen keine Schuldnerberatung helfen, sondern nur ein Finanzierungsexperte.

Diese Entwicklungen sind besorgniserregend, da sie nicht nur die Kreditinstitute, sondern auch viele Immobilieneigentümer betreffen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird.