Urlaubsanspruch und Massentourismus

Urlaubs- und Feiertage zusammen lässt die Deutschen in der Spitze der Urlaubsländer aufsteigen. Doch um den Urlaub zu genießen, bedarf es mehr als den Urlaubsanspruch. Urlaub muss auch finanzierbar sein. Wer genug feie Mittel kann den Urlaub genießen und manchmal über die Stränge schlagen, wie luckx – das magazin recherchierte und damit seine Betrachtungen aus Teil eins und zwei abschließt.

Massentourismus eindämmen

Wie schon berichtet, wird in Prag der Kneipentourismus eingeschränkt. Vorbild dafür scheint Amsterdam zu sein, die gegen den alkoholbedingten Tourismus vorgeht. Vergangenes Jahr starteten die Amsterdamer eine Kampagne, um junge britische Männer davon abzuhalten, in die niederländische Hauptstadt zu reisen, um Drogen zu nehmen und viel zu trinken. Ebenso hat Venedig zum Beispiel die Größe von Reisegruppen begrenzt und Lautsprecheranlagen verboten. Darüber hinaus wird die „Eintrittsgebühr“ von 5 Euro in diesem Jahr auf 10 Euro im nächsten Jahr erhöht.

Doch zurück nach Amsterdam. Wenn die Pläne grünes Licht erhalten, wird die Einfahrt von Kreuzfahrtschiffen in die Amsterdamer Innenstadt ab 2035 gänzlich verboten sein. So unternimmt die Stadt weitere Schritte im Kampf gegen den Übertourismus und plant, den Kreuzfahrtterminal aus dem Stadtzentrum zu verlegen. Keine Schiffe soll mehr in der Hauptstadt der Niederlande anlegen. Die Ankündigung kommt inmitten von Plänen, die Zahl der Kreuzfahrtschiffe, die am Amsterdamer Passagierterminal (PTA) anlegen dürfen, fast zu halbieren. Derzeit dürfen dort 190 Schiffe anlegen, ab 2026 sollen es nur noch maximal 100 sein. Es wurde vereinbart, dass das südlich gelegene Rotterdam ab 2026 mehr als 40 Schiffe aufnehmen wird, die in Amsterdam nicht willkommen sind.

Protest gegen Kreuzfahrtschiffe

„Mit diesen Maßnahmen setzt die Stadt den Wunsch des Stadtrats um, dem Kreuzfahrtterminal in Amsterdam ein Ende zu setzen“, sagte ein Sprecher der Stadt Amsterdam, „das Verbot für Kreuzfahrtschiffe ist auch Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets zur Begrenzung des Tourismuswachstums und zur Bekämpfung von Belästigungen.“ Die stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt, Hester van Buren, fügte hinzu: „Kreuzfahrten sind eine umweltschädliche Form des Tourismus, die Menschenmassen und Emissionen in die Stadt bringt. Mit der Begrenzung der Kreuzfahrten, der Verpflichtung zur Landstromversorgung und dem Ziel, den Kreuzfahrtterminal (PTA) bis 2035 von seinem jetzigen Standort zu verlegen, setzt die Stadtverwaltung den Vorschlag des Rates, Kreuzfahrten zu verbieten, verantwortungsvoll um.“

Konsequenzen für den Tourismus in Amsterdam

Während die Pläne zweifellos zur Verbesserung der Umweltbedingungen in Amsterdam beitragen werden, wird befürchtet, dass die Einnahmen aus dem Tourismus stark zurückgehen werden. Es wird erwartet, dass Museen, Restaurants, Geschäfte und Reiseveranstalter Einbußen erleiden werden, wenn weniger Kreuzfahrtpassagiere in die Stadt kommen. Der Amsterdamer Stadtrat hat dieses mögliche Problem erkannt: „Für die Stadt bedeutet das weniger Einnahmen, weil weniger Kurtaxe eingenommen wird und weil sie als Anteilseigner des Hafens eine geringere Dividende erhält“, sagte ein Sprecher. „Die finanziellen Auswirkungen der Entscheidung werden im nächsten Haushaltsentwurf berücksichtigt. Für den Haushalt 2025 sind noch keine Auswirkungen zu erwarten.“ Gegenwärtig bringen Kreuzfahrten der Stadt jährlich rund 105 Millionen Euro an wirtschaftlichem Nutzen, und trotz der geplanten Verlagerung wird sich daran nach Ansicht von Experten nicht allzu viel ändern. Amsterdam empfängt jedes Jahr etwa 21 Millionen Besucher – von denen nur ein Prozent mit einem Kreuzfahrtschiff anreist. Auch wenn die Passagiere nicht direkt im Stadtzentrum abgesetzt werden, können sie die Stadt dank des erstklassigen öffentlichen Verkehrssystems der Niederlande dennoch besuchen.