Wie viel Geld haben junge Menschen in Deutschland eigentlich zur Verfügung, das sie jeden Monat ausgeben können? Und wie geben sie das Geld aus? Nutzen sie Bankkarten oder wird mit Bargeld bezahlt? Luckx – das magazin ging diesen Fragen nach.
Online-Banking
Das die Digitalisierung eher im Bereich von Jüngeren angekommen scheint, liegt in der Natur der Dinge. So nutzen Jugendlicher eher ein Girokonto für ihre Geldanlage. Die Hälfte verfügt über ein solches, ein Drittel über ein Spar- oder Festgeldkonto. Auch das Tagesgeldkonto gewinnt an Bedeutung. 14 Prozent legen ihr Geld so an – fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Immerhin 13 Prozent nutzen noch kein eigenes Konto oder andere Formen der Geldanlage. Wenn es um alltägliche Bankgeschäfte geht, ist das Online-Banking bei Jugendlichen mit eigenem Giro-, Spar- oder Festgeldkonto weit verbreitet. 77 Prozent nutzen diese Möglichkeit, um zum Beispiel den Kontostand abzufragen oder Überweisungen zu tätigen. Am liebsten greifen die Befragten mobil auf ihr Konto zu: 47 Prozent loggen sich über die Banking-App auf ihrem Smartphone ein, 35 Prozent über das Online-Banking-Portal ihres Kreditinstituts im Browser. Im Durchschnitt sind die Jugendlichen zwischen 15 und 16 Jahre alt, wenn sie mit dem Online-Banking beginnen.
Ausgaben
Jugendlichen im Alter von 16 bis 18 Jahren stehen pro Monat durchschnittlich 427 Euro für private Ausgaben zur Verfügung. 25 Prozent unter ihnen haben mehr als 500 Euro, dagegen können 17 Prozent nur weniger als 100 Euro ausgeben. Das ergab die repräsentative Jugend-Digitalstudie der Postbank. Auch im Geschlechtervergleich sind die finanziellen Mittel ungleich verteilt. Während Jungen nach eigener Einschätzung durchschnittlich 516 Euro pro Monat zur Verfügung haben, sind es bei den Mädchen 330 Euro. Mit dem Alter steigt der finanzielle Spielraum. So verfügen 16-Jährige im Schnitt über 311 Euro, 17-Jährige über 436 Euro und 18-Jährige über 519 Euro.
Datenschutz ein schwieriges Thema
Bei ihren ersten Schritten in der Welt des Online-Banking sind die meisten Jugendlichen nicht auf sich allein gestellt. 94 Prozent haben dabei Hilfe in Anspruch genommen. 72 Prozent wendeten sich an die Eltern, gefolgt von der eigenen Bank (37 Prozent), älteren Geschwistern (13 Prozent) und Freunden (13 Prozent). Beim Thema Cybersicherheit ist das eigene Finanzinstitut mitunter sogar die wichtigste Quelle. 50 Prozent der Jugendlichen erhielten von ihrer Bank Informationen über die Gefahren von Hackerangriffen, 44 Prozent von ihren Eltern oder anderen Personen. Umgekehrt verhält es sich beim sicheren Umgang mit persönlichen Daten: Hier wurden 51 Prozent durch Eltern oder Umfeld sensibilisiert, 48 Prozent durch das Geldinstitut. Der Anteil derjenigen, die gar nicht über die Gefahren des Online-Bankings informiert sind, ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. So wissen nur noch neun Prozent nicht, was Phishing ist. Im Vorjahr waren es noch fünf Prozentpunkte mehr.
„Junge Menschen wachsen heute mit dem Smartphone auf und erledigen ihre Bankgeschäfte schon früh im Internet“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb bei der Postbank. So kann für alle Banken besonders wichtig sein, dass der frühzeitige sichere Umgang mit Konten und Daten bekannt ist und genutzt wird.
Postbank Jugend-Digitalstudie 2024
Die „Jugend-Digitalstudie“ der Postbank untersucht seit 2019, wie sich das Leben Jugendlicher in Deutschland im Bezug auf die Digitalisierung und dabei besonders mit Blick auf Finanzthemen verändert. Dafür wurden im September dieses Jahres in Deutschland 1.000 Personen zwischen 16 und 18 Jahren befragt. Um die Struktur der Bevölkerung repräsentativ abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland, Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei diente der Mikrozensus 2023 des Statistischen Bundesamtes. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet.