Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fühlen sich aufgrund ihrer Arbeitsbelastung überfordert. Sicherlich sind fehlende Fachkräfte ein wesentlicher Punkt, weil dadurch die Menge an Arbeit auf weniger Schultern verteilt werden kann. Doch ist es vielleicht auch die geringere Belastbarkeit der heutigen Mitarbeiter, fragt luckx – das magazin.
Höchststand an Beschäftigten
Schon seit Jahren nimmt die Zahl der Beschäftigten stetig zu. Auch in 2024 wurde wieder ein neuer Höchststand mit 46,1 Millionen erreicht. Und das, obwohl die deutsche Wirtschaft sich angeblich in einer Rezessionsphase befinden soll. Wie sich das erklären lässt, ist wohl ein Geheimnis, welches anscheinend nicht gelüftet werden soll. Sicherlich, einige größere Unternehmen haben schon Entlassungswellen angekündigt. Doch ob diese dann auch schlussendlich umgesetzt werden, ist noch offen. Denn die Entwicklung der deutschen Wirtschaft in 2025 ist weiterhin offen. Ungewiss bleibt der Ausgang der Bundestagswahl und ob die neue amerikanische Regierung tatsächlich ihre angedeuteten Maßnahmen umsetzen kann. Im Moment sind alles nur Wahlversprecher. Das alles ändert nichts an der aktuellen Situation der deutschen Beschäftigten, die nach eigener Aussage unter Arbeitsstress leiden. Jedenfalls ergab das eine aktuelle Studie. Demnach beeinflusst die Dauer ihrer Arbeitswoche die psychische Gesundheit vieler Beschäftigter. Mehr als ein Drittel der Mitarbeiter empfinden Stress aufgrund ihrer Arbeitszeiten. So gaben 37% der Befragten an, aufgrund ihrer Arbeitszeiten gestresst zu sein. Zudem haben 44% das Gefühl, diese würden ihre emotionale Gesundheit beeinträchtigen. Die gute Nachricht vor dem Hintergrund dieser Zahlen: Immerhin etwas mehr als die Hälfte der Mitarbeitenden (51%) haben bei ihrem aktuellen Arbeitgeber die Möglichkeit, Programme oder Maßnahmen zur Förderung ihres Wohlbefindens zu nutzen. Die schlechte Nachricht: Die andere Hälfte hat diese Möglichkeiten nicht.
Gesundheitsvorsorge
Die meisten Beschäftigten (89 %) kommen dabei in den Genuss von betrieblichem Gesundheitsmanagements. 68% zeigten sich mit dem entsprechenden Angebot zufrieden, 21% weniger. Eine ergonomische Arbeitsplatzgestaltung bieten 89% der Unternehmen an. Betriebssportangebote stehen bei 72% der gesundheitsorientierten Arbeitgeber auf der Benefit-Liste. Psychologische Betreuung für die Belegschaft können indes „nur“ 59% der Mitarbeitenden in derartigen Unternehmen nutzen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Deutschen in Vollzeit-Berufen im Schnitt 38,0 Stunden pro Woche arbeiten, in Teilzeit sind es 24,1 Stunden. Mit ihrer Arbeitszeit sind auch 39% der Beschäftigten sehr und weitere 50% grundsätzlich zufrieden. Trotzdem ist die Dauer eines Berufstages für sie offenbar eine emotionale Belastung, die Arbeitgeber auffangen sollten. Eine Hälfte macht das, die andere verpasst es, die Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden weiter zu steigern und sie letztlich so fester zu binden. Im Zweifel entscheiden sich Bewerbende für die erstere Gruppe, wenn sie die Wahl haben, lässt sich als Ergebnis postulieren.
Arbeitszeiterfassung
Die meisten Arbeitgeber erfassen die Arbeitszeit ihrer Mitarbeiter – wenigstens geben dies 79% der Befragten an. Bei 84% von ihnen werden aus der erfassten Zeit Zeitguthaben abgeleitet. Ungefähr jeder Dritte (30%) hat zudem die Möglichkeit über das Erfassungssystem Arbeitszeit für ein Sabbatical anzusparen.
Für die repräsentative Umfrage befragte das Marktforschungsinstitut bilendi im Auftrag von jobtensor 1.000 Beschäftigte. Der Befragungszeitraum lag im September 2024. 51% der Befragten waren männlich, 49% weiblich. Das Durchschnittsalter betrug 42,9 Jahre. Die Teilnehmer waren je zur Hälfte Akademiker und Nichtakademiker.