Anscheinend ist es in Mode gekommen, zu jeder passenden oder unpassenden Zeit zu randalieren. Da werden Sitze in Zügen zerstört, Wagen und Wände besprüht und nun kommt es sogar wiederholt in Flugzeugen zu Störungen. Was die Konsequenzen sind, hat luckx – das magazin recherchiert.
Das ist kein Spaß
Auch wenn es für manche sehr lustig sein kann, dem Sicherheitspersonal von einer Bombe im eigenen Gepäck zu erzählen, so ist das ein schwerer Eingriff in den Luftverkehr; je nachdem, wie der zuständige Staatsanwalt die Sache auslegt. Schlimmer ist es aber jenem Passagier gekommen, der an Bord eines Ryanair Fluges von Dublin nach Lanzarote störte. Die Fluggesellschaft hat ihm eine Rechnung zukommen lassen, die nicht spaßig ist. Rund 15.000 Euro stehen unten als Endsumme. Und das kam so. Aufgrund des störenden Verhaltens des Passagiers war es erforderlich, das Flugzeug nach Porto umzuleiten, wo es landete und der Passagier nach dem Ausstieg festgenommen wurde. Aufgrund von Arbeitszeitbeschränkungen für die Besatzung mussten das Flugzeug, die Besatzung und über 160 Passagiere am Flughafen Porto übernachten, wobei die Kosten für Unterkunft, Verpflegung usw. vollständig von Ryanair übernommen wurden. Die Fluggesellschaft musste auch ein zusätzliches Flugzeug und eine zusätzliche Besatzung bereitstellen, um den verspäteten Rückflug von Lanzarote nach Dublin durchzuführen.
Das kostet
Die Fluggesellschaft hat dann einmal die Kosten aufgeschlüsselt, die ihr aufgund der Störung entstanden sind. Überschüssiger Treibstoff = 800 Euro, Passagier- und Crew-Übernachtungen = 7.000 Euro, Porto Airport Lande-/Abfertigungsgebühren = 2.500 Euro, Verlust von Inflight-Verkäufen = 750 Euro, Kosten für Ersatzcrew = 1.800 Euro, Portugiesische Anwaltskosten = 2.500; macht zusammen = 15.350 Euro. Ryanair teilte dazu mit: „All diese Kosten wären nicht angefallen, wenn dieser störende Passagier nicht eine Umleitung nach Porto erzwungen hätte, um die Sicherheit des Flugzeugs, der 160 Passagiere und der 6 Besatzungsmitglieder an Bord zu schützen. Die europäischen Regierungen versäumen es immer wieder, Maßnahmen zu ergreifen, wenn störende Passagiere die Sicherheit der Flugzeuge gefährden und sie zur Umleitung zwingen. In diesem Fall entschied die portugiesische Staatsanwaltschaft, dass der Fall an Irland übertragen werden sollte, da das Flugzeug und der Passagier aus Irland stammen. Ryanair erhebt daher vor den irischen Gerichten eine Zivilklage gegen diesen Passagier, um die Kosten zurückzuerhalten, die einzig und allein durch sein Verhalten entstanden sind, das nicht nur eine Umleitung, sondern auch eine Übernachtung in Porto von über 160 Passagieren und 6 Besatzungsmitgliedern sowie des eingesetzten Flugzeugs verursacht hat.
Alkohol-Beschränkungen gefordert
Weiter fordert die Fluggesellschaft: „Es ist an der Zeit, dass die EU-Behörden Maßnahmen ergreifen, um den Verkauf von Alkohol an Flughäfen einzuschränken. Fluggesellschaften schränken den Verkauf von Alkohol an Bord ihrer Flugzeuge bereits ein, vor allem in Fällen, in denen die Passagiere gestört werden. Bei Flugverspätungen konsumieren die Passagiere auf den Flughäfen jedoch übermäßig viel Alkohol, ohne dass der Kauf oder der Konsum eingeschränkt wird. Wir verstehen nicht, warum der Kauf an Flughäfen nicht auf zwei alkoholische Getränke beschränkt wird (unter Verwendung der Bordkarte, genau wie sie den Duty-Free-Verkauf beschränken), da dies zu einem sichereren und besseren Verhalten der Passagiere an Bord der Flugzeuge und zu einem sichereren Reiseerlebnis für Passagiere und Besatzungen in ganz Europa führen würde.“ Dem ist nicht hinzuzufügen.