Auch wenn das Gejammer wegen einer fehlenden wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland groß ist. So lassen sich trotzdem Wachstumsmärkte ausmachen. Das globale und das deutsche Wachstum der Stromerzeugung aus Sonnenenergie setzt sich weiterhin dynamisch fort, wie luckx – das magazin recherchierte.
Zunehmender Ausbau von Photovoltaik
Die klimaneutrale Energiewende entwickelt sich sehr dynamisch trotz der Drohungen von Rechtspopulisten, Windräder wieder einzureißen. Was dabei in den Köpfen dieser „Möchtegern-Volksvertreter“ vorgeht, kann nur mit einem zu starken Atomstromstoß erklärt werden. So muss man diesen zugutehalten, dass dadurch die Gehirnverbindungen wahrscheinlich ordentlich zerrüttet wurden. Da kann dann kein klarer und vernünftiger Gedanke mehr herauskommen. Diesseits und jenseits des Atlantik. Sei es drum. Jedenfalls kommt neben den Windrädern der Ausbau der Photovoltaik (PV) gut vorab. Zu den etablierten Märkten kommen neue und aufstrebende hinzu und steigern den Boom. Weltweit wurde im Jahr 2024 die „Schallmauer“ von zwei Terawatt installierter PV-Leistung durchbrochen. Um diese Marktdynamik aufrechtzuerhalten und den Weg in die klimaneutrale Energiewelt weiter gemeinsam zu bestreiten, treffen sich die führenden Akteure und Köpfe der Solarbranche auch in diesem Jahr bei der Intersolar Europe. Die weltweit führende Fachmesse für die Solarwirtschaft findet in diesem Jahr bereits vom 7. bis zum 9. Mai im Rahmen von The smarter E Europe, Europas größter Messeallianz für die Energiewirtschaft, in der Messe München statt. Die Veranstalter erwarten 2025 über 3.000 Aussteller und mehr als 110.000 Besucher aus der ganzen Welt.
Solarenergie
Auch in Europa bleibt die Solarenergie ein zentraler Treiber der Energiewende, wie die aktuelle Studie des Branchenverbands SolarPower Europe zeigt. Im Jahr 2024 wurde ein neuer Rekord aufgestellt: 65,5 GW an neuer PV-Kapazität wurden installiert. Bis 2030 sollen insgesamt 816 GW PV-Kapazität installiert sein. Das entspricht einer Verdreifachung des Bestands von 2024 (338 GW) in nur sechs Jahren. Diese Entwicklung verdeutlicht das enorme Potenzial für Investitionen, Innovationen und eine erneuerbare Energieversorgung. Um dieses Potenzial vollständig auszuschöpfen, braucht es eine intelligente Integration der Solarenergie ins Energiesystem: Der Ausbau der Stromnetze, die Flexibilisierung und Digitalisierung der Infrastruktur und eine deutliche Erweiterung der Speicherkapazitäten sind essenziell. Gleichzeitig gilt es, die Elektrifizierung von Verkehr und Wärme zu beschleunigen. Hier eröffnet sich eine Vielzahl von Chancen, um die Energiewende weiter voranzutreiben und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Sinkende PV-Kosten
Die Erzeugung von Solarstrom wird immer günstiger. Ein wesentlicher Faktor sind dabei die Preise für Photovoltaik-Module. Diese lagen nach Angaben von OPIS, der Preisberichtsagentur von Dow Jones, im November 2024 in Deutschland im Bereich von 6 bis 13 Eurocent pro Wattpeak (€ct/Wp), in China bei umgerechnet rund 9 €ct/Wp und in den Vereinigten Staaten bei umgerechnet etwa 27 bis 28 €ct/Wp. Durch die jahrelange starke Reduktion in diesem Bereich ist der Kostenanteil der Module an den gesamten Systemkosten einer PV-Anlage auf unter 30 Prozent gefallen – 2005 lag dieser noch bei rund 75 Prozent. Gleichzeitig sind auch Wechselrichter und BOS (Balance of System)-Komponenten deutlich billiger geworden.
Diese seit Jahren anhaltende Marktentwicklung und Skaleneffekte lassen die Gestehungskosten für Solarenergie weiter sinken – das unterstreicht auch eine Analyse des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE. Im Jahr 2024 lag der LCOE (Levelized Cost of Electricity) in Deutschland pro Kilowattstunde für PV-Großanlagen im Bereich von rund 4 bis 7 €ct, für Großanlagen mit Batteriespeichern zwischen etwa 6 und 11 €ct. Die Erzeugung in konventionellen Kraftwerken ist erheblich teurer. Die Gestehungskosten einer Kilowattstunde betrugen bei Kohle und Gaskraftwerken rund 15 bis knapp 33 €ct. Noch teurer und damit abgesehen von allen anderen Nachteilen auch wirtschaftlich nicht konkurrenzfähig ist die Kernenergie. Hier kostet die Erzeugung einer Kilowattstunde bis zu 49 €ct.