Aktiv Urlauber

Ob am Strand liegen oder in den Bergen kraxeln: Jeder hat von seiner Freizeit eine eigene Vorstellung. Das gerade das Draußensein immer wieder die deutsche Bevölkerung anspricht, kommt nicht von ungefähr, weiß luckx – das magazin.

Wanderlust

Nicht nur der bekannte Müller wanderte gern durch die Lande. Es muss wohl deshalb nicht nur der Drang nach Draußen gewesen sein, der die Deutsche zum Wandern animierte. Zwar bewegten sich schon im Mittelalter die Menschen zu Fuß von Ort zu Ort, um zu Handeln oder um ihrer Arbeit nachzugehen. Ob sich daraus auch die vielen 10.000 Kilometer von Wanderwegen erklären lassen, die es in Deutschland gibt, ist unbekannt. Jedenfalls hat Deutschland die meisten Wanderwege weltweit. Diese sind nicht nur sehr gut ausgeschildert, sondern werden von engagierten Mitmenschen gepflegt und – wie in Deutschland üblich – auch entsprechend zertifiziert. Diese Wanderlust zieht Wanderlustige deshalb auch Jahr für Jahr über die Landesgrenzen hinweg zu neuen Zielen. So haben Wanderreisen einen stetigen Zulauf verzeichnet. Der Alpenraum ist dabei die beliebteste Region für Wanderer. Besonders die Allgäuer- und Lechtaler Alpen ziehen mit ihren imposanten Gipfeln und sanft schimmernden Almböden Wanderer in ihren Bann. Weiter südlich liegt das Soča-Tal in Slowenien. Der türkisfarbene Fluss, der sich wie ein funkelndes Band durch die alpine Landschaft schlängelt, ist im kommenden Jahr das Trendziel für Wanderer, die sich auch einen Sprung ins kühle Nass zutrauen. Ein Tipp ist auch die italienische Region Umbrien, das „grüne Herz“ Italiens. Ein Ort, um die Hektik hinter sich zu lassen und in die Magie der Langsamkeit einzutauchen. Für alle, die sich nach Meeresrauschen, dramatischen Klippen und weiten Horizonten sehnen, ist die südwestliche Küste Portugals ein Highlight. Dabei geht es nicht darum, Ziele abzuhaken. Es geht um das Ankommen – bei sich selbst und in den beeindruckendsten Landschaften Europas.

Von Gipfeln und Gämsen

Während Wintersportorte wie Oberstdorf, St. Anton oder Lech oft im Rampenlicht spektakulärer Ski- und Rennereignisse stehen, offenbart sich ihr wahres Gesicht im Sommer – als stille Wanderparadiese, die mit ihrem alpinen Charme begeistern. Von Oberstdorf ausgehend führt die erste Etappe hinauf in die hochalpine Welt. Am Krumbacher Höhenweg eröffnen sich weite Ausblicke auf die umliegenden Berggipfel, die in ihrer Erhabenheit kaum zu übertreffen sind. Entlang eines Abschnitts des Jakobswegs geht es in Richtung Arlberg und im Anschluss hinunter nach St. Anton. Bei einer herzhaften Jause inmitten der beeindruckenden Kulisse lässt sich Energie für die nächste Etappe sammeln – den krönenden Abschluss zum Guggersee. Ein funkelndes Naturjuwel, eingebettet in die Allgäuer Alpen, in dem sich die umliegenden Gipfel spiegeln.

Wandern im Soča-Tal

Im Herzen des Triglav-Nationalparks erheben sich schroffe Gipfel, umgeben von unberührten Wäldern und kristallklaren Seen – die Julischen Alpen in Slowenien sind ein wahres Paradies der Natur. Die Wanderreise beginnt am magischen Bleder See, dessen märchenhafte Insel und die darauf thronende Burg über dem Wasser zu verträumten Momenten einladen. Über die Serpentinen des Vršič-Passes führt der Bergpfad zur Quelle der smaragdgrünen Soča. Ihr leuchtendes Türkis fasziniert jeden Betrachter, während spektakuläre Wasserfälle und schwindelerregende Hängebrücken über dramatische Schluchten die Wanderwege säumen. Ein besonderes Highlight ist der Virje-Wasserfall, dessen Wassermassen über Kaskaden mit Moos bedeckten Felsen strömen. Entspannung und unvergessliche Ausblicke erwarten die Wanderer bei einer Panorama-Bahnfahrt durch die Täler der Julischen Alpen. Im idyllischen Bohinj-Tal verzaubern der gleichnamige See und die weitläufige Pokljuka-Hochebene mit ihrer ursprünglichen, unberührten Schönheit. Ein Abstecher zur beeindruckenden Pokljuka-Schlucht rundet das Abenteuer im Soča-Tal ab, bevor die Reise zurück nach Bled führt. Diese Region lässt die Herzen von Naturfreunden höherschlagen – eine perfekte Harmonie aus Wildnis, Panorama und ursprünglichem Zauber.

Auf stillen Pfaden

Umbrien entfaltet seine unvergleichliche Anmut in einer Symbiose aus ursprünglicher Natur, reichhaltiger Kultur und bezaubernden Landschaften. Sanft geschwungene Hügel, malerische Weinberge, ehrwürdige Olivenhaine und verborgene Klöster zeichnen diese Region aus, die sowohl Ruhe als auch Inspiration schenkt. Wanderer starten am idyllischen Trasimener See, wo sonnendurchflutete Höhenwege spektakuläre Panoramen eröffnen und den Blick in die Ferne lenken. Ein ergreifendes Erlebnis ist Assisi, jene spirituelle Stadt, die durch die Strahlkraft des Heiligen Franz von Assisi und die imposante Basilika San Francesco Pilger und Kunstliebhaber aus aller Welt anzieht. Historische Kastelle und jahrhundertealte Olivenbäume säumen die Pfade, die Wanderer durch Campello und Poreta führen, während die grasbewachsenen Höhen des Monte Subasio und Monte Luco das Erlebnis auf stille Weise krönen. Auch kulinarisch lässt Umbrien keine Wünsche offen: Exquisite Weine, duftendes Olivenöl und edle Trüffel verwöhnen die Sinne. Diese Region vereint Natur, Kultur und Genuss in vollendeter Harmonie – ein Fleckchen Erde, das fernab des hektischen Alltags zur Entschleunigung und inneren Einkehr einlädt.

Duft, Landschaft und Meeresrauschen

Die Düfte von wildem Thymian, Rosmarin und salziger Meeresluft begleiten jeden Schritt, während die beeindruckende Artenvielfalt von Flora und Fauna die Landschaft mit Leben erfüllt. Zwischen steil aufragenden Klippen, weitläufigen Sandstränden und dichten Korkeichenwäldern schlängelt sich die Rota Vicentina durch diese einzigartige Region Portugals. Am Abend laden gemütliche, traditionelle Lokale dazu ein, fangfrischen Fisch zu genießen. Der Weg führt durch charmante Ortschaften wie Vila Nova de Milfontes mit seinem historischen Stadtkern oder das malerische Zambujeira, das hoch oben auf den Klippen thront. Hier, über der rauen Atlantikküste, bieten die steilen Felshänge einen Lebensraum für unzählige Vogelarten. Die Fischerpfade leiten hinab zu einsamen Stränden wie Alteirinhos, Carvalhal oder Amália, bevor die Route in das idyllische Örtchen Odeceixe führt. Der südwestlichste Punkt Europas, das Cabo de São Vicente, wartet nur darauf bestaunt zu werden. Dort, an der majestätischen Steilküste mit ihrem ikonischen Leuchtturm, entfaltet sich eine Atmosphäre von unvergleichlicher Wildheit und Schönheit. Der Weg endet im charmanten Fischerort Sagres, dem Abschluss der Wandertour.

Wanderreisen werden u.a. von Eurohike angeboten.