Es ist ein gute Idee, Babys eine Zukunft zu geben. Dazu wurden so genannten Babyklappen in verschiedenen Einrichtung eingerichtet. Hier konnten verzweifelte Mütter ihre Kinder nach der Geburt ablegen. Zum Glück für diese Kinder werden diese Babyklappen eingestellt recherchierte luckx das magazin.
Babyklappe nicht mehr zeitgemäß
Diese Babyklappen sind kleine Wärmebettchen, in die verzweifelte Mütter, die anonym bleiben wollen, ihr ungewolltes Baby legen können. Die Abgabe erfolgt ohne Zeugen. Die Mutter legt das Baby in die Klappe, schließt diese und nach kurzer Zeit wird automatisch ein Alarm ausgelöst. Das Kind wird vom medizinischen Personal des Krankenhauses aus dem Bettchen genommen und umgehend medizinisch versorgt. Nach der Untersuchung wird das Baby zunächst vom Jugendamt in Obhut genommen und später in eine geeignete Pflege- oder Adoptionsfamilie vermittelt. Die ursprüngliche Mutter hat zwei Monate Zeit, das Baby wieder zu sich zu nehmen.
Wie verzweifelt Menschen sein müssen, ihre Kinder still und heimlich abzugeben, ist für nicht betroffene Mütter wohl nicht nachvollziehbar. Doch auch die Kinder sind stark von dieser Entscheidung betroffen. Denn sie werden nie erfahren, wer ihre leiblichen Eltern sind. Für manche Kinder scheint es nicht so wichtig zu sein. Doch viele leiden ihr ganzes Leben darunter.
Die Geschichte der Babyklappe hatte viele traurige Erlebnisse. So eröffnete am 8. April 2000 der Hamburger Verein Sternipark die erste Babyklappe in Deutschland. Anlass waren Funde von drei getöteten Neugeborenen in Hamburg im Jahr 1999. Seit Anfang der 2000er-Jahre können Mütter in Berlin ihre Neugeborenen in Ausnahmesituationen in Babyklappen abgeben. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten: im St. Joseph-Krankenhaus in Berlin-Tempelhof, im Waldkrankenhaus Spandau, im Vivantes-Klinikum Kaulsdorf und im Vivantes-Klinikum Neukölln. Seit Einführung der Babyklappe in Berlin im Jahr 2000 bis heute wurden insgesamt 112 Babys gerettet. Allerdings erfordert es einen gewissen Aufwand, die Babyklappen instand zu halten und vor Vandalismus zu schützen.
Babyklappe geschlossen
Nachdem seit 2014 kein Kind mehr in die Babyklappe des Krankenhauses Waldfriede gelegt worden ist, wurde nach eingehender Beratung mit der Krankenhausleitung, der Seelsorge, den Hebammen, dem Pflegepersonal und den Ärzten beschlossen, das seit dem Jahr 2000 bestehende Angebot einzustellen. Die Babyklappe sei nicht mehr zeitgemäß, sagte Bernd Quoß, Geschäftsführer des Krankenhauses Waldfriede. Es gebe heute bessere Möglichkeiten. Der Wert der vertraulichen Geburt sei sowohl für das Kind als auch für die Mutter höher einzuschätzen als der Fortbestand der Babyklappe, da nicht nur das Kind, sondern vor allem auch die Mutter von kompetentem Personal medizinisch und pflegerisch versorgt werden könne.
Das Gesetz zur vertraulichen Geburt ist nach Angaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) am 1. Mai 2014 in Kraft getreten und bietet den beteiligten Schwangerschaftsberatungsstellen, Jugendämtern, Krankenhäusern und Hebammen eine rechtssichere Handlungsgrundlage. Die vertrauliche Geburt ist ein Hilfsangebot für Schwangere, die ihre Schwangerschaft geheim halten möchten. Gründe hierfür sind eine als schwierig empfundene Lebenssituation und/oder eine Gefahr für das eigene Wohl. Jeder vertraulichen Geburt geht grundsätzlich eine Beratung voraus, bei der einmalig die Daten der Mutter aufgenommen werden. Mit dem 16. Geburtstag erhält das Kind das Recht, diese Daten einzusehen. Damit soll auch dem Rechtsanspruch des Kindes auf Kenntnis der eigenen Abstammung Rechnung getragen werden.