Immobilienmesse

Auch wenn sie eher einen regionalen Charakter hatte, so konnten Besucher und Aussteller zufrieden auf die Real Estate Arena 2025 zurückblicken. Zum vierten Mal wurde diese Veranstaltung dem Messegelände in Hannover präsentiert. Luckx – das magazin war vor Ort.

Bauwirtschaft

Die Lage in der deutschen Bau- und Immobilienbranche ist aktuell nicht besonders rosig. Nach mehr als 10-jährigen Boom setze mit der Energiekrise und dem Überfall Russlands auf die Ukraine eine Flaute ein. Durch den Zinsanstieg erfolgte eine erhebliche Verunsicherung von Bauwilligen. Beigetragen haben auch die exorbitanten Preissteigerungen von Immobilien und Baupreisen. In der Hochphase der Immobilieb- und Bauwirtschaft hatte die Branche viele Unerfahrene angezogen, die nun eine Schlechtwetterperiode erleben, die nur wenige meistern können. Viele leben von der Substand. Trotz allem brachte die Messegesellschaft mit der vierten Ausgabe der Real Estate Arena 2025 genau 406 ausstellende Unternehmen und rund 7.500 Besucher aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien zusammen. Inmitten eines von Unsicherheit und Veränderungsdruck geprägten Branchenumfelds setzte die Messe dabei vor allem auf Offenheit, kontroverse Diskurse und das Ziel der konkreten Zusammenarbeit. „Wir haben mit der vierten Veranstaltung das next Level erreicht. Die Community ist komplett dabei – und was alle eint: Niemand meckert, alle wollen machen, alle wollen Zukunft bauen“, sagte Hartwig von Saß, Projektleiter der Real Estate Arena bei der Deutschen Messe. Zwei voll belegte Messehallen, das größte PropTech-Pitch-Event Europas und eine außergewöhnlich hohe Beteiligung aus der kommunalen Praxis unterstreichen: Die Branche blickt trotz herausfordernder Rahmenbedingungen mit Mut, Gestaltungswillen und Entschlossenheit nach vorn.

Branchensituation

Die Branchensituation ist vielfach geprägt von fehlender Kompetenz und mangelhafter Digitalisierung. Was im Automobilbau seit der Fließbandeinführung von Henry Ford 1913 Standard ist, wird aktuell in der Branche diskutiert. Ford revolutionierte den Automobilbau und machte das Auto für – fast – jeden erschwinglich. So wurde auch in Hannover über die Serienfertigung diskutiert. Der Plattenbau lässt grüßen; doch die Umsetzung der Serienfertigung ist nur sehr vereinzelt zu beobachten. Da ist mehr drive erforderlich.

So konnten bei den Präsentationen und Vorträgen nicht immer das Ziel der Ankündigung erreicht werden. Doch liegt das nicht am Veranstalter. Die Branche ist halt noch nicht soweit. Solche Themen wie Kreislaufwirtschaft, digitale Gebäudesteuerung und resiliente Stadtentwicklung sprechen wichtiges der Branche an. Mit dabei waren auch bekannte Referenten außerhalb der Immobilienwirtschaft, die ihre Perspektiven zur Zukunft einbrachten – wie der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar.

Bei aller Kritik geht es im Kern doch darum: Die Branche muss professioneller werden. Es reicht nicht aus, bunte Bilder zu liefern und vier oder mehr Prozent beim Immobilenhandel zu verdienen. Die Bau- und Immobilienbranche muss Lösungen für preisgünstiges Bauen und preisgünstigen Immobilienerwerb liefern. Sonst muss die Politik abermals die „Daumenschrauben“ beispielsweise bei den Mietpreisen anziehen. Wie wir es in den letzten Jahren erlebt haben, ist der Erfolg ausgeblieben.

Die Hoffnung liegt deshalb bei der nächsten Real Estate Arena 2026. Vom 20. bis 21. Mai 2026 trifft sich die Bau- und Immobilienwirtschaft erneut in Hannover.