Eigentlich hat es – oder sollte es – schon jeder mitbekommen haben: Unsere Natur ist in Gefahr. Wenn nicht, könnte der vergangene Monat Juni als Highlight bei den „sommerlichen“ Temperaturen zum Aufwachen geführt haben. Nicht nur wir sind ins Schwitzen geraten, auch die Natur leidet unter den hohen Temperaturen, wie luckx – das magazin recherchierte.
Natürliche Lebensräume
Pflanzen, Tiere, Menschen: Alle leiden unter den hohen Temperaturen. Doch die hohen Temperaturen sind nur ein Teil des Klimawandels. Deshalb müssen wir alle nach Lösungen suchen, wie wir unsere Umwelt erhalten können. Es ist dabei nicht damit getan, ein E-Auto zu fahren, Wasser zu sparen oder den Müll zu trennen. Nur ein Wandel unseres Lebenskonzept führt zum Erfolg. Nun heißt das aber nicht, wir sollten im Winter in unseren Wohnungen frieren, nur noch kalt duschen oder mit dem Fahrrad (oder zu Fuß!) unsere Wege zu erledigen. Das funktioniert nicht, weil wir einen so hohen Lebensstandard erreicht haben und diesen erhalten möchten. Sollten wir alles regeln, damit der Klimawandel Priorität in unserem Leben gewinnt? Wohin das führt, hat das Heizungsgesetz im letzten Jahr gezeigt. Uns Menschen zu bestrafen, führt nie zum Erfolg, wenn es um den Klimawandel und dem Erhalt unserer Natur geht. Wir müssen die Vorteile für uns entdecken; dort abgeholt werden, wo wir uns befinden. Und wenn das Staatsziel „Klimawandel“ heißt, ist technische Entwicklung zu leisten, um unseren hohen Lebensstandard zu halten und Förderung notwendig. Wir haben die Potentiale und können das.
Selbst aktiv werden
Des Weiteren geht es darum, uns nicht plakativ ins Schaufenster gehängte Begriffe wie „Klimaschutz“, „Umweltschutz“ oder „Nachhaltigkeit“ vors Gesicht zu knallen. Wir müssen wissen, was wir konkret unternehmen können. Wir von luckx – das magazin können das nicht umfänglich leisten. Wir können nur ideologiefrei Ideen und Anregungen liefern. Wie zum Beispiel damit, was wir für den Insektenschutz machen können. Denn das dieser für uns Menschen wichtig ist und das gesamte Ökosystem davon abhängt, hat sich längst herumgesprochen. Nur: Wie lassen sich beispielsweise Wildblumen-Oasen anlegen – und dann auch noch nachhaltig zum Blühen bringen, um unseren kleinen Beitrag zu leisten? Dazu braucht es gar nicht viel, um mit einer eigenen Blühfläche aktiv etwas zum Beispiel für Wildbienen und andere Insekten zu tun. „Am besten geeignet sind eine Ecke im Garten oder ein großer Topf auf dem Balkon, eine hochwertige Wildblumen-Saatmischung und Geduld”, erklärt der Wildbienen-Experte Tom Strobl. Denn die Samen brauchen Zeit, um anzukommen: „Im ersten Jahr nach der Aussaat wächst an der Stelle eigentlich nur Beikraut wie Löwenzahn, das kurzgehalten werden sollte“, empfiehlt Strobl. Bis zum Herbst zeigten sich am Boden dann erste Blätter und Rosetten der aufgehenden Wildblumen. „Aus ihnen werden im darauffolgenden Frühjahr die ersten Blumen.” Das gelte übrigens für alle mehrjährigen Wildblumen, so Strobl.
Warten wird belohnt
Dafür haben „Wildblumengärtner“ aber auch länger etwas davon, und nicht nur sie: Sind die Kräuter und Blumen einmal am Standort angekommen – am besten in einer stabilen Pflanzengesellschaft mit anderen Arten –, dann blühen sie meist gleich mehrere Jahre lang. Das sei nicht nur optisch eine Bereicherung. Denn Wildbienen und andere Insekten bohren etwa Löcher in abgestorbene, markhaltige Stängel, um dort ihre Eier abzulegen, wo sie überwintern.
So wird aus der kleinen Gartenecke ein nachhaltiger Klima- und Umweltschutz. Gestartet werden sollte mit einer guten Mischung aus hochwertigen regional, genetisch vielfältig, ursprünglich, mit Früh-, Mittel- und Spätblühern gewählten Blumenwiese. Dabei sollte Mehrjährigkeit bevorzugt werden. Viele Arten wie Witwenblume, Margerite & Co. blühen zuverlässig jedes Jahr. Doch aufgepasst: Auch „wild“ braucht Pflege. So ist der Boden für die Aussaat vorzubereiten, regelmäßig sind Säuberungsschnitte erforderlich und Beikraut muss entfernt werden, um Platz für langsamer wachsende Pflanzen zu schaffen.
Außerdem ist Geduld mitzubringen: Wildblumen sind langsam – aber treu. Wer sie einmal etabliert, hat viele Jahre Freude (und summende Gäste).