Selber messen schafft Klarheit

Bei Sportlern ist es selbstverständlich, den Puls zu messen. Das hilft, die Belastung besser einzuschätzen. Doch bei „Alltagsmenschen“ wird es eher als ein Zeichen von Schwäche angesehen, Herzfrequenz und Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren. Warum das so wichtig ist, möchte luckx – das magazin nun ich dritten Teil zeigen. Hier geht es zum ersten und zum zweiten Teil des Berichts.

Puls-Selbstmessung: So einfach geht das

Wie jeder seinen Puls selbst ganz einfach messen kann, zeigen die folgenden drei Schritte. Zuerst sollte der Puls ertastet werden. Dazu müssen wir uns zuerst einmal 5 Minuten ruhig hinsetzen, um den Ruhepuls zu bestimmen. Dabei sollten Zeige- und Mittelfinger auf die Innenseite des Handgelenks an den äußeren Rand direkt unter der Daumenwurzel gelegt werden. Dort lässt sich der pulsierende Herzschlag spüren. Ob linker oder rechter Arm, ist egal. Sobald der Puls spürbar ist, sind die Schläge 15 Sekunden lang zu zählen. Danach mit vier zu multiplizieren. Dadurch wird der Ruhepuls pro Minute erhalten. Optimal sind in dieser Ruhesituation 60-80 Schläge. Bei Unregelmäßigkeit: 1 Min. lang messen (Wert dann nicht vervierfachen).

Doch aufgepasst: Der Daumen sollte nicht benutzt werden, um den Puls zu ertasten. Der Daumen hat seinen eigenen Puls, und der ist oft so stark, dass er andere Pulswellen überdeckt.

Wissenswerte zum Thema Puls

Als Faustregel gilt: Kommt es häufiger zu über 100 Schlägen pro Minute in Ruhe, sollte man das ärztlich abklären lassen. Unter 40 Schläge pro Minute gelten als zu niedrig. Kommen Beschwerden wie Schwindel, Müdigkeit, Atemnot oder gar Ohnmacht hinzu, sollte auch hier ein Arzt aufgesucht werden. Der Ruhepuls eines gesunden Menschen – also der Puls, der im Sitzen oder Liegen zu messen ist – liegt bei 60 bis 80 Schlägen pro Minute. Mit dem Lebensalter sinkt der Ruhepuls: Mit 80 Jahren schlägt das Herz im Schnitt drei bis vier Schläge pro Minute langsamer als mit 50. Menschen mit starkem Übergewicht (BMI über 40) haben etwa fünf Herzschläge mehr pro Minute. Bei körperlicher Anstrengung steigt der Puls (Belastungspuls). Gesunde Menschen sollten in der Regel einen Puls von 220 minus Lebensalter nicht überschreiten.

Rhythmusstörungen

Das menschliche Herz schlägt 60- bis 80-mal pro Minute, mehr als 100.000-mal am Tag. Es überrascht daher wenig, dass es dabei gelegentlich aus dem Takt kommt. Doch anhaltende oder häufige Rhythmusstörungen durch Fehler in der elektrischen Steuerung des Herzens sind zum einen für die Betroffenen belastend und beängstigend. Zum anderen schädigen sie auf Dauer die Herzfunktion oder sie können sogar direkt lebensbedrohlich sein. Daher ist es wichtig, die Rhythmusstörungen aus den Herzvorhöfen (z. B. Vorhofflimmern) von denen aus den Herzkammern zu unterscheiden. So werden Rhythmusstörungen aus den Herzkammern, die häufig durch strukturelle Erkrankungen des Herzens begünstigt werden, schneller gefährlich. Das gilt etwa für das Kammerflimmern. Dieses kann innerhalb von Sekunden zum Herz-Kreislauf-Stillstand und unbehandelt nach wenigen Minuten zum Tod führen. Solche Kammerrhythmusstörungen (ventrikulär) sind seltener als die Rhythmusstörungen mit Ursprung in den Herzvorhöfen (supraventrikulär). Vorhofflimmern, der häufigste Vertreter der Rhythmusstörungen aus dem Herzvorhof, erhöht allerdings unbehandelt das Risiko für Schlaganfälle und kann langfristig zum Herzversagen durch eine zunehmende Herzschwäche führen. Wer bei sich irgend eine Art von Arrhythmie feststellt, sollte unbedingt diese ärztlich abklären lassen. Meist hilft schon ein einfaches EKG. Wenn nicht, kann der Arzt mit Hilfe eines Langzeit-EKG weitere Erkenntnisse erlangen und medizinische Anwendungen einleiten.

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