Nach Hause telefonieren

Postkarten waren gestern. Heute werden Fotos per SMS oder auf andere digitale Art verschickt. Doch manchmal funktioniert das nicht oder es folgt eine böse Überraschung. Wie Reisende Betrug mit SIM-Karten vermeiden können, hat luckx – das magazin recherchiert.

Aufgepasst bei der Registrierung von SIM-Karten

In manchen Ländern funktioniert die aus Deutschland mitgebrachten SIM-Karten nicht. Also wird schnell eine neue von einem örtlichen Händler erworben. Doch was so schnell funktionierte (oder auch nicht), hat auf einmal hohe finanzielle Konsequenzen. Überhöhte Preise, versteckte Gebühren und schlechte Internetverbindung sind nicht das Schlimmste, was passieren kann, wenn man eine SIM-Karte beim erstbesten Verkäufer am Flughafen kauft. Und nicht nur das. Kriminelle nutzen die Registrierung von SIM-Karten auch, um Passdaten von Reisenden zu stehlen. Denn an vielen beliebten Reisezielen wird für den Kauf und die Registrierung einer neuen SIM-Karte die Vorlage eines Reisepasses oder Personalausweises verlangt. Weil viele Reisende einen schnellen und günstigen Internetzugang benötigen, kaufen sie häufig lokale SIM-Karten von unzuverlässigen oder nicht autorisierten Anbietern – und riskieren damit Betrug und gefährden ihre Privatsphäre und ihren Geldbeutel.

An einigen beliebten Reisezielen wie Thailand, Frankreich, Spanien, Italien, Kenia, Marokko, Mexiko, Kolumbien, Argentinien und Australien ist die Registrierung von neu gekauften SIM-Karten Pflicht. Wer an diese Orte reist, sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Kauf einer physischen SIM-Karte von einem unseriösen Verkäufer und das Herausgeben eines Ausweisdokuments betrügerische Aktivitäten nach sich ziehen kann.

Keine sensiblen Daten freigeben

Denn Reisepässe und andere Ausweisdokumente enthalten hochsensible persönliche Informationen wie den vollständigen Namen, das Geburtsdatum, die Staatsangehörigkeit, die Reisepass- und die persönliche Identifikationsnummer. Betrüger können diese Informationen nutzen, um sich Zugang zu den Bankkonten ihrer Opfer zu verschaffen, Kredite zu beantragen, Verbrechen unter dem Namen des Passinhabers zu begehen oder einfach persönliche Daten an Dritte zu verkaufen. Diese Daten lassen sich auch für Identitätsdiebstahl, Phishing oder andere Arten von Betrug verwenden. So gibt es Verkäufer, die vorregistrierte SIM-Karten anbieten. Das klingt zwar nach einer guten und privatsphäregeschützten Option, aber leider sind diese SIM-Karten manchmal schon mit der Identität einer anderen Person verknüpft, was illegal ist. Auf diese Wiese könnte man unter Umständen sogar für Identitätsdiebstahl haftbar gemacht werden.

Risiko reduzieren

Um Risiken im Zusammenhang mit der Registrierung von SIM-Karten an einigen Top-Reisezielen zu minimieren, sollten eSIM-basierte Angebote von mobilen Internetdiensten genutzt werden. Das Kaufen und Einrichten eines mobilen Internettarifs bei einem Reise-eSIM-Anbieter ist eine transparente und sichere Option. Einige Mobilfunkanbieter bieten auch integrierte Anti-Malware-Tools, um auf Reisen vor Cyber-Bedrohungen zu schützen.

SIM-Karten sollten nur von autorisierten Verkäufern erworben werden. Am besten werden SIM-Karten in Geschäften von Mobilfunkanbietern an Flughäfen, in offiziellen Verkaufsstellen, bei Netzbetreibern oder bei autorisierten Verkäufern gekauft. So ist sicher, dass die Karte echt ist, ordnungsgemäß registriert wurde und gesetzeskonform ist. Anschließend ist dringend die Registrierung zu prüfen. Wichtig ist, dass die SIM-Karte auf dem eigenen Namen registriert wurde und eine Bestätigung vom Mobilfunkanbieter erfolgte und dass die Registrierung vollständig abgeschlossen wurde und rechtmäßig ist.

Unbedingt ist das eigene Konten zu überwachen, nachdem eine neue SIM-Karte registriert ist. Das eigene Bankkonten und und Telefonrechnungen ist zu prüfen, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen.