Um die Energiewende ist es still geworden. Die aktuelle Regierung sieht ihr Heil in der Außenpolitik oder ist wieder einmal mit sich selbst beschäftigt. Ab und zu blitzen kleine Meldung über die Nutzung nachhaltig erzeugter Energie und deren Verwendung auf, beobachtet luckx – das magazin.
Ausbau Erneuerbarer Energien
Wo bleibt die Energiewende, die von der Vorgängerregierung vorangetrieben wurde? Aus einer aktuellen Umfrage von YouGov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien befürworten 81 Prozent der Befragten den Ausbau und bestätigen damit das hohe Zustimmungsniveau des Vorjahres (80 Prozent). Damit bleibt das Thema für vier Fünftel der Deutschen ein zentraler Bestandteil der Energiepolitik. Gleichzeitig wird die Energiewende vor Ort zunehmend sichtbar. So lässt sich feststellen, dass die große Mehrheit der Bevölkerung weiterhin hinter dem Ausbau Erneuerbarer Energien steht. So scheint es, dass die Energiewende im Alltag vieler Menschen angekommen ist. Das Bewusstsein für Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit wächst, und wo Erneuerbare-Energien-Anlagen bereits Teil des Umfelds sind, bleibt die Zustimmung überdurchschnittlich hoch.
Wofür stehen die Deutschen bei der Energiewende?
Bei den einzelnen Technologien zeigt sich ein klares Bild: Die größten Sympathiewerte erreichen Solarenergie und Windkraft: Dachsolaranlagen legen um zehn Prozentpunkte auf 80 Prozent Zustimmung zu, Balkonkraftwerke erreichen 67 Prozent, Solarparks 58 Prozent. Auch die Windenergie gewinnt an Rückhalt (46 Prozent) und Agri-PV erreicht mit 60 Prozent sogar einen neuen Höchstwert. Selbst Flugwindkraft verzeichnet stabile Zustimmungswerte, obwohl die Technologie vielen noch unbekannt ist. Biogas und Geothermie bleiben auf stabilem Zustimmungsniveau – ein Zeichen, dass diese Technologien als feste Bestandteile eines verlässlichen Energiesystems wahrgenommen werden. Mit ihnen verbinden die Befragten Zuverlässigkeit und Unabhängigkeit.
Wärmepumpen und Großwärmepumpen stoßen bei knapp der Hälfte der Befragten auf positive Resonanz. Besonders deutlich zeigt sich hier jedoch: Je vertrauter die Technologie ist, desto größer ist die Zustimmung. Menschen, die Wärmepumpen bereits aus ihrer Nachbarschaft kennen, bewerten sie mit 68 Prozent deutlich positiver.
Vertrauen durch Information
Wie wichtig Kommunikation und Transparenz für die Akzeptanz sind – selbst bei zunehmender Sichtbarkeit und grundsätzlich positiver Einstellung – zeigen auch die Antworten zur Windenergie: Wird der Nutzen von Windenergieanlagen für kommunale Projekte deutlich, stehen 53 Prozent der Befragten dem weiteren Ausbau positiver gegenüber. Zudem stärkt transparente, faktenbasierte Kommunikation das Vertrauen in die Energiewende: 56 Prozent der Befragten bewerten entsprechende Aussagen als voll oder eher zutreffend. „Die Energiewende genießt weiterhin breite Unterstützung in der Bevölkerung“, sagt AEE-Geschäftsführer Dr. Robert Brandt. „Doch Akzeptanz entsteht nicht automatisch. Entscheidend ist, dass Menschen den Wandel vor Ort nachvollziehen, mitgestalten und von ihm profitieren können. Nur dann wird die Energiewende zu einem gemeinsamen Projekt, das dauerhaft trägt.“