Ohne Nachhaltigkeit lässt heute nicht mehr über die Energieversorgung sprechen. Doch ohne Gas, Öl und Atomenergie kommen wir in den nächsten Jahren nicht aus. Denn der Überfall auf die Ukraine hat die bestehende Weltordnung als auch die Energieversorgung in eine Krise gestürzt, wie luckx – das magazin feststellen musste.
Eigene Energieversorgung
Auch der grüne Bundeswirtschaftsminister musste erkennen, dass die fossilen Energieträger und die Atomenergie – wie lang auch immer – die Energieversorgung in dieser Krise sichern müssen. Doch nur so lässt sich die Versorgung von Haushalten und Wirtschaftsbetrieben sicherstellen. Denn nachhaltig erzeugte Energie ist vorerst nicht in ausreichender Menge vorhanden. Und bis das erfolgt ist, muss einfach im Interesse der Bürgerinnen und Bürger preiswerte Energie vorhanden sein. Alle anderen Überlegungen wie die Bürger müssen zum Beispiel Energie einsparen führen nicht zum erforderlichen Ergebnis. Auch die Nutzung von Waschlappen zur Körperpflege zur Einsparung von Warmwasser ändert nichts an den politischen Fehlentscheidungen der vergangenen Jahre. Doch Schwamm drüber; diese Diskussion bringt nichts.
So ist mehr Verantwortung und Initiative von jedem Einzelnen gefordert. Wenn dann endlich auch die Bürokratie beim Erwerb und der Installation von Photovoltaikanlagen entfrachtet wird, kann zügig mehr nachhaltig erzeugte Energie zur Verfügung gestellt werden. Doch bevor es an die Installation geht, muss der Aufstellort zwingend auf die neuen Belastungen geprüft werden. Meist werden häufig auf bestehenden Dächern von Industriegebäuden oder größeren Wohnanlagen diese Anlagen errichtet. Wenn die Dachkonstruktion bereits Schäden aufweist, nicht für das zusätzliche Gewicht einer PV-Anlage ausgelegt ist oder bei der Montage beschädigt wird, kann das zu hohen nachträglichen Kosten führen.
Überraschungen vermeiden
„Die Investition in eine PV-Dachanlage rechnet sich für den Betreiber in der Regel erst nach vielen Jahren“, sagt Andreas Dolipski vom Geschäftsfeld Bautechnik der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. „Wenn zusätzliche Kosten durch Nachbesserungen entstehen, bleibt die Rentabilität möglicherweise ganz auf der Strecke.“ Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn vorhandene Mängel der Dachkonstruktion übersehen wurden und für eine Erneuerung von Dachbauteilen die PV-Anlage zurückgebaut werden muss. Auch wenn während der Montage der PV-Anlage beispielsweise die Dachabdichtung beschädigt wird, kann der Fehler unter der flächigen Konstruktion nur schwer aufgespürt und ohne einen teilweisen oder kompletten Rückbau der Anlage in der Regel nicht repariert werden.
Um solche ärgerlichen und teuren Nachbesserungen zu vermeiden, hat TÜV SÜD den PV-Dachcheck entwickelt. Die Bautechnik-Expertinnen und -Experten stellen im Vorfeld fest, ob sich Dachflächen überhaupt für die Montage einer PV-Anlage eignen und ob eine neu installierte Anlage die Anforderungen für eine Abnahme erfüllt. Sie überprüfen, ob die Dachkonstruktion für die zusätzliche Last ausgelegt ist und wie die Lastabtragung und die Aufstellung bzw. Befestigung der Module auf der Dachfläche funktioniert. Zudem bewerten sie die Restlebensdauer der Tragkonstruktion und der Dachabdichtung, damit nicht schon kurz nach Inbetriebnahme der PV-Anlage notwendige Instandhaltungsmaßnahmen am Dach durchgeführt werden müssen. „In unserem Bericht weisen wir auf Details und Risiken hin, die vor der Montage geklärt bzw. abgestellt werden sollten“, erklärt Dolipski.
Nach der Montage überprüfen die TÜV SÜD-Expertinnen und -Experten, ob die baulichen Erfordernisse eingehalten wurden und ob durch die Montage möglicherweise Schäden an der Tragkonstruktion oder der Dachabdichtung entstanden sind. Wenn das der Fall ist, erstellen sie ein entsprechendes Schadengutachten und erleichtern damit auch die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen.