Heute wird alles geklaut!

Eigentlich ist so etwas nur aus alten Spionagefilmen bekannt. Da werden Spione mit einer neuen Identität versehen, um so in Unternehmen und Verwaltungen einzudringen. Ziel war es, Wissen zu stehen. Heute kann davon fast jeder betroffen sein, wie luckx – das magazin recherchierte.

Identitätsmissbrauch

Da werden Pakete vom Boten abgefangen, Briefe aus Briefkästen entwendet und mit entwendeten Bankkarten Bankkonten geplündert. Doch anscheinend bedarf es nicht solcher „aufwändigen“ Aktivitäten, um Bürgerinnen und Bürger zu bestehlen. Denn Identitätsbetrug im Internet ist eine ernstzunehmende Bedrohung. So versuchen Kriminelle mitunter, im Namen der Opfer kostenpflichtige Streaming-Dienste zu abonnieren, Produkte zu bestellen oder Abbuchungen über die Handyrechnung vorzunehmen. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gemeinsam mit dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov. Identitätsdiebstahl wird als größte Gefahr im Internet wahrgenommen – noch vor Datendiebstahl und Hackerangriffen.

Dabei ist Identitätsbetrug nicht immer leicht erkennbar. Durch professionell gefälschte Phishing-Mails können etwa vertrauliche Daten leicht in die falschen Hände geraten. Ein Beispiel: Ein Freund bittet online um Hilfe. Alles, was zu tun sei, ist einen SMS-Code auf dem eigenen Smartphone per Facebook an ihn weiterzuleiten. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist das ein Betrugsversuch und der Freund kann Opfer eines Identitätsdiebstahls werden. Die Codes sind vermutlich Bezahl-Codes, die später auf der eigenen Handyrechnung aufgetaucht wären.

Vorbeugen hilft

Es gibt zahlreiche Tipps, wie Identitätsmissbrauch vorgebeugt werden kann. Die einfachste und meist immer anzuwendende Maßnahme ist der sparsam Umgang mit persönlichen Daten im Internet und in den sozialen Medien. Starke Passwörter sollten genutzt werden und sich nicht damit anmelden, wenn jemand über die Schulter sehen kann. Auch sollte eine Zwei-Faktor-Authentifizierung aktiviert, wie zum Beispiel TAN und Fingerabdruck. Auch können Passwortmanager hilfreiche Unterstützung leisten.

Ganz wichtig: E-Mails von unbekannten Absendern einfach löschen. Antworten wie „Ich habe bei Ihnen nichts bestellt“ bestätigen Online-Kriminellen, dass die E-Mail-Adresse aktiv ist. Aber auch eMails von guten Freunden können „gestohlen“ worden sein. Nun soll mit Hilfe dieser ins eigene System eingedrungen werden. Besonders wichtig: Online nichts über sich erzählen, was man nicht auch Fremden in der U-Bahn erzählen würde. Hilfreich ist weiterhin, alle Softwarekomponenten des eigenen Gerätes immer aktuell zu halten – auch Programme, die man nicht nutzt.

Was tun, wenn etwas passiert ist?

Die einfachste Regel ist: Das Gerät sofort ausschalten und vom Internet trennen. Das könnte größeren Schaden verhindern. Das Einschalten sollte dann Fachleuten überlassen werden. Denn die können den Start so gestalten, dass weiterer Schaden verhindert werden kann.

Für den Fall, dass es trotz aller Vorsicht im privaten Bereich zu einem Identitätsmissbrauch im Internet kommt, ist es hilfreich, über den entsprechenden Versicherungsschutz zu verfügen, etwa über eine Hausratversicherung mit finanziellen Schutz nach Online-Angriffen oder Passwortmissbrauch.