Lebensmittelpreise

Auch wenn es manchmal nicht so erschein: Verbraucher reagieren sehr sensibel auf Preiserhöhungen. Erst Corona, dann der Krieg in der Ukraine – Tomaten waren weniger verfügbar und wurden teurer. Wie sich das auf den Verbrauch auswirkte, hat luckx – das magazin recherchiert.

Der Deutschen liebstes Gemüse

Mit einem Verbrauch von über 30 Kilogramm pro Person im Wirtschaftsjahr 2021/22 sind Tomaten der Deutschen liebstes Gemüse. Enthalten sind darin auch verarbeitete Produkte wie Ketchup. Mit 101.800 Tonnen nahm die Erntemenge heimischer Tomaten leicht ab. Damit setzt sich die Entwicklung seit dem Jahr 2019 fort. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 25 Prozentpunkte. Mit einem Index von 189,4 waren Tomaten im März 2023 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes deutlich teurer als im Vorjahresmonat (Index 164,8). Dabei sind Tomaten nach wie vor der Deutschen liebstes Gemüse. Laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 30,5 kg im Wirtschaftsjahr 2021/22, was mehr als 27 Prozent des gesamten Gemüseverbrauchs ausmacht; enthalten sind darin auch verarbeitete Erzeugnisse wie Ketchup oder Tomatenmark.

So könnten auch die höheren Preise inzwischen Auswirkungen auf den Konsum haben. Im Wirtschaftsjahr 2020/21 hatte der Verbrauch noch 31,5 Kilogramm pro Person betragen – ein Minus von 3,2 Prozent. Insgesamt verbrauchten die Deutschen 2021/22 nach vorläufigen Angaben des BZL 2,54 Millionen Tonnen Tomaten (2020/21: 2,62 Millionen Tonnen).

Anbaumenge in Deutschland sinkt

Seit dem Jahr 2019 geht die Erntemenge unter Glas in Deutschland zurück. Im Wirtschaftsjahr 2021/22 betrug die Ernte 101.800 Tonnen – 0,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Selbstversorgungsgrad liegt bei 3,5 Prozent. Die meisten frischen Tomaten stammen aus den Nachbarländern. Nahezu 75 Prozent der Frisch-Importe kamen im Kalenderjahr 2022 aus den Niederlanden und Spanien. Aber auch Belgien, Marokko, Italien, Frankreich und Polen liefern insgesamt 756.123 Tonnen pro Jahr.

Tomaten einkaufen

Im Handel gibt es eine große Palette verschiedener Tomatensorten. Der Geschmack ist in erster Linie eine Frage von Sorte und Reife. Neben Sorte und Reife beeinflussen auch Zuckergehalt, Aromastoffe, Festigkeit, Temperatur bei Transport und Lagerung den Geschmack. Für die Kennzeichnung von Tomaten gelten die speziellen EU-Vermarktungsnormen für Tomaten mit den drei Klassen Extra, I und II. Nach dem EU-Vermarktungsnormen für Tomaten werden vier Handelstypen unterschieden: runde, gerippte, längliche und Kirschtomaten, einschließlich Cocktailtomaten. Daneben gibt es noch birnenförmige Tomaten, die zu den dekorativen Exoten im Tomatensortiment zählen. Hier sind rote und gelbe Sorten im Angebot. Auch pflaumenförmige Tomaten sind in rot und gelb zu finden. Bei all diesen Möglichkeiten kann es Verbrauchern schon sehr schwerfallen, die passende Sorte zu finden. Doch es geht noch weiter.

Die wichtigsten Tomatengruppen

Tomaten müssen nach der EU-Vermarkungsnorm folgende Mindesteigenschaften erfüllen:

ganz gesund; ausgeschlossen sind Erzeugnisse mit Fäulnisbefall oder anderen Mängeln, die sie zum Verzehr ungeeignet machen,

sauber, praktisch frei von sichtbaren Fremdstoffen

von frischem Aussehen, praktisch frei von Schäden durch Schädlinge, die das Fleisch beeinträchtigen

frei von anomaler äußerer Feuchtigkeit

frei von fremdem Geruch und/oder Geschmack.

Bei Rispentomaten müssen die Stiele frisch, gesund, sauber und frei von Blättern und sichtbaren Fremdstoffen sein.

Entwicklung und Zustand der Tomaten müssen so sein, dass sie Transport und Hantierung aushalten und in zufriedenstellendem Zustand am Bestimmungsort ankommen.

Klasse Extra: Die Tomaten müssen fest sein, sehr leichte oberflächliche Schalenfehler sind erlaubt, allerdings kein Grünkragen; praktisch einheitlich gereift und gefärbt; längliche Tomaten von annähernd gleicher Länge.

Klasse I: Die Tomaten müssen genügend fest sowie frei von Rissen oder Grünkragen sein. Zulässig sind leichte Form-, Entwicklungs-, Farb- und Hautfehler sowie sehr leichte Druckstellen. Im Packstück praktisch einheitlich gereift und gefärbt; längliche Tomaten von annähernd gleicher Länge. Außerdem sind bei gerippten Tomaten vernarbte Risse (Länge maximal 1 cm), geringe Verwachsungen und weitere leichte Fehler zulässig.

Klasse II: Die Tomaten müssen ausreichend fest und frei von unvernarbten Rissen sein. Zulässig sind Form-, Entwicklungs-, Farb-, Hautfehler oder Druckstellen, sofern sie die Frucht nicht ernsthaft in Mitleidenschaft ziehen sowie vernarbte Risse (Länge maximal 3 cm). Bei gerippten Tomaten sind weitere Fehler wie stärkere Verwachsungen oder Nabelbildung zulässig. Tomaten der Klassen Extra und I müssen praktisch von einheitlicher Färbung und Reife sein. Längliche Tomaten müssen darüber hinaus annähernd die gleiche Länge haben. Fortsetzung hier.

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