Wer über Nachhaltigkeit und Klimaneutralität spricht, muss auch liefern. Doch das ist meist einfacher gesagt als getan. Um vergleichbar zu sein, bedienen sich viele Unternehmen von Nachhaltigkeitssiegeln und wähnen sich auf dem richtigen Weg. Doch welches weitere Probleme beim Greenwashing auftreten können, setzt luckx – das magazin seinen ersten Beitrag fort.
Gefährliche Mikrofasern – Ein Problem beim Greenwashing
Wird mit fairen Arbeitsbedingungen und ökologischen Standards in Südostasien geworben, lässt sich das für Kunden in Deutschland nur schwer nachvollziehen. Ein weiteres Problem, das auch Firmen betrifft, die sich wirklich nachhaltig verhalten, sind Skandale im Hinblick auf Greenwashing. Denn ein einziger Skandal kann eine ganze Branche schädigen. Zudem zahlen Kunden überteuerte Preise für ein vergeblich nachhaltiges Produkt, das in Wirklichkeit alles andere als nachhaltig ist. Ihnen entsteht also ein finanzieller Schaden.
In der Realität ist es meist nicht der Fall, dass Unternehmen im Bereich ihrer Umweltaktivitäten „schamlos lügen“. Vielmehr ist es beim Greenwashing so, dass Unternehmen einzelne, nachhaltige Leistung offensiv bewerben. Über diese Leistungen bildet sich die öffentliche Meinung und das Unternehmen als Gesamtes erscheint in einem „grünen Licht“. Dann stimmt zwar die Aussage über die nachhaltigen Leistungen. Doch wenn der Großteil der Produkte trotzdem unter prekären Bedingungen und durch Verstöße gegen den Umweltschutz hergestellt wird, ist das eine Täuschung. Der Effekt, der hier genutzt wird, nennt sich Haloeffekt. Denn eine einzige nachhaltige Aktivität kann dabei alle anderen Unternehmenstätigkeiten positiv überlagern.
Greenwashing vermeiden
Um als Kunde nicht selbst auf Greenwashing hereinzufallen, ist nach wie vor viel Recherche nötig. Dabei hilft es zum Beispiel, den Nachhaltigkeitsbericht eines Unternehmens aufmerksam zu lesen. Daraus lässt sich im besten Fall erkennen, in welchen Unternehmenssparten wirklich nachhaltig gehandelt wird. Dabei ist es immer wichtig, dass die Aktivitäten des Unternehmens auch von einer unabhängigen Stelle nachgeprüft und verifiziert worden sind. Kritisch ist es, wenn sich im Nachhaltigkeitsbericht nur unternehmenseigene Angaben finden. Wenn diese nicht von außen nachprüfbar sind, kann das bereits ein erstes Anzeichen für Greenwashing sein. Außerdem ist es ratsam, auf Siegel zu achten. Es gibt viele Nachhaltigkeitssiegel, die wirklich nachhaltiges Handeln bezeugen. Sie werden nur an Unternehmen vergeben, deren Handeln wirklich nachhaltig, ressourcenschonend oder ökologisch ist. Für den Bereich der Outdoor-Produkte sind das zum Beispiel die Siegel der folgenden Organisationen:
das bluesign-Siegel
der Global Organic Textile Standard (GOTS)
der Responsible Wool Standard (RSW)
der Responsible Down Standard (RDS)
Fair Wear Foundation (FWF)
Warum ist echte Nachhaltigkeit wichtig?
Die Klimakrise ist nicht mehr zu leugnen und zeigt sich an vielen Beispielen:
die Bedrohung und das Sterben vieler Arten
die Abholzung des Regenwaldes
die Verschmutzung der Meere
das Schmelzen der Gletscher
die Zunahme von extremen Wettereignissen, wie Überschwemmungen und Dürre
Daher ist es gut und richtig, dass immer mehr Firmen auf Nachhaltigkeit setzen. Um Nachhaltigkeit zu erreichen, kann man sich dreier Strategien bedienen:
Suffizienzstrategie: das Wort kommt vom lateinischen Wort „sufficere”, was übersetzt „ausreichen“ bedeutet. Bei dieser Strategie geht es darum, Produktion und Konsum zu verringern.
Effizienzstrategie: hierbei ist das Ziel, die vorhandenen Ressourcen effizienter zu nutzen und so Inputfaktoren und Energie zu sparen.
Konsistenzstrategie: Wenn Unternehmen diese Strategie verfolgen, setzen sie darauf, naturverträgliche Kreisläufe zu etablieren, Dinge wiederzuverwenden und Müll zu vermeiden.
Natürlich können diese Strategien auch kombiniert werden.
Nachhaltigkeit in der Outdoor-Branche
Die Outdoorbranche ist seit jeher eine Branche mit einem hohen Innovationsgrad und einer Vielzahl an neuen Produkten. Wer einmal eine der großen Outdoor- und Sportmessen besucht, kann dies mit eigenen Augen betrachten. Ständig werden neue Materialien entwickelt und getestet. Und immer wieder schaffen es Technologien aus der Branche mit etwas Zeitversatz in den Alltag der Normalverbraucher*innen.
Abgesehen davon haben sich viele Akteure in der Sport- und Outdoorbranche dem Nachhaltigkeitsgedanken verschrieben. Denn das spiegelt auch das Verhalten der Kundengruppe wider. Menschen, die Outdoor-Artikeln kaufen, verbringen gerne Zeit in der Natur. Sie möchten daher natürlich, dass die Natur in all ihrer Schönheit erhalten bleibt. Daher steigt die Nachfrage nach nachhaltig, fair und ökologisch erzeugten Artikeln Jahr für Jahr. Fortsetzung hier.
Ein Gedanke zu „Was ist echte Nachhaltigkeit?“
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