Reisen mit Kindern sind immer eine Herausforderung. Nicht nur für die Eltern, sondern insbesondere für die Kinder. Kommen schon die Eltern mit neuen Situationen nicht klar, überträgt sich dies auf die Kindern und stellt diese manchmal von höhere Beanspruchungen. Wenn dann noch ein sogenannter Roadtrip geplant ist, wird es eine besondere Herausforderung, wie luckx – das magazin recherchierte.
Autofahrt
Eltern mit Kindern kennen das: sind wir bald da, ich möchte ein Eis, machen wir mal eine Pause? Der Nachwuchs gwängelt, weil er gelangweilt ist. Oder es keine Sicht nach draußen gibt. Doch es geht auch anders. So kann ein Roadtrip zu einer Verbesserung des Kinder-Verhaltens führen. Sie müssen nicht nur als Mittel zum Zweck dienen, um das Urlaubsziele zu erreichen, sondern eröffnen auch eine Welt voller Möglichkeiten, Lernen, persönliche Entwicklung und verbessertes Verhalten bei Kindern zu fördern. Teilnehmer einer Studie berichteten, dass Familienreisen ihnen die Möglichkeit boten, Bindungen aufzubauen und qualitativ hochwertige Zeit miteinander zu verbringen, die Kommunikation zu verbessern, familiäre Bindungen zu stärken, Erinnerungen zu schaffen, beschädigte Beziehungen zu reparieren, Kontakte mit der erweiterten Familie und Familienfreunden zu knüpfen und Geduld und Toleranz gegenüber anderen zu entwickeln. All dies sind Indikatoren für das, was positive Psychologen als positive Beziehungen bezeichnen, ein zentraler Aspekt des Wohlbefindens.
Fähigkeitsentwicklung
Roadtrips sind Schatztruhen, die überquellen vor Möglichkeiten, Kindern lebenswichtige Fähigkeiten zu vermitteln. Sie können Geduld fördern, weil Roadtrips oft viele Stunden auf der Straße bedeuten, die Geduld verlangen. Ebenfalls ist Respekt erforderlich. Denn das Teilen begrenzter Räume über einen längeren Zeitraum erfordert Verständnis, gegenseitigen Respekt und Toleranz. Auch ist die Verantwortung gefordert. So können Kinder Aufgaben wie Kartenlesen, Packen oder das Nachverfolgen von Gegenständen übernehmen, was ihnen hilft, Verantwortung zu lernen. Ebenfalls ist Kommunikation erforderlich. So regt die offene Umgebung zu mehr Gesprächen an, was sich auf die Sprachentwicklung und Kommunikationsfähigkeiten auswirkt. Außerdem wird die Anpassungsfähigkeit gefördert. Auf der Straße können Veränderungen und Überraschungen auftreten, was die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität fördert. Sogar Lehrkräfte glauben an die durch Reisen erlernten Fähigkeiten, wie eine Umfrage unter 1500 Lehrkräften zeigt, in der 74% der Meinung waren, dass Reisen einen sehr positiven Einfluss auf die persönliche Entwicklung der Schüler haben.
Psychische Gesundheit und Beziehungen fördern
Kinderpsychologen stimmen darin überein, dass Roadtrips eine bedeutende Rolle bei der Stressminderung und der Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern spielen können. Die ständigen Reize, die durch wechselnde Landschaften und neue Erfahrungen entstehen, können Kindern helfen, sich von alltäglichen Stressfaktoren abzulenken. Solche Reize können Kinder nicht nur aus ihrem alltäglichen Trott herausreißen, sondern auch zu ihrem allgemeinen Wohlbefinden beitragen, indem sie Frieden, Ruhe und Gelassenheit fördern, die langfristige Auswirkungen auf das Verhalten des Kindes haben könnten.
Beziehungen werden stärker durch gemeinsame Abenteuer, und Roadtrips sind da keine Ausnahme. Sie bieten eine Auszeit von Bildschirmen und anderen Ablenkungen, in der Familien sich wieder verbinden und Eltern ihre Kinder voll und ganz einbeziehen können. So besteht die Chance, tiefergehende Gespräche zu führen, Erfahrungen zu teilen und engere Beziehungen aufzubauen. Diese Chance besteht nicht nur bei Erwachsenen, sondern können auch die Eltern-Kind-Beziehung stärken.
Lernbegeisterung wecken
Kinder sind von Natur aus neugierig. Die neuen Erfahrungen und Landschaften, die jede Reise bietet, können ihre Begeisterung für das Lernen weiter anfachen. Sie können auch auf unterschiedliche Kulturen, Bräuche und Lebensweisen stoßen, die ihr Verständnis erweitern und Empathie und Toleranz fördern.