Endspiel

Oh, wie ist das schön . . . Die Fußballeuropameisterschaft verzaubert schon jetzt die 80 Millionen Bundestrainer in Deutschland. Nach zwei gewonnenen Vorrundenspielen träumen einige schon vom Endspiel. Soweit ist es noch nicht. Da kann noch manches ins Auge gehen. Wie sich das vermeiden lässt, hat luckx – das magazin herausgefunden.

Augen auf

Damit nichts im Strafraum anbrennt – nee, das muss Straßenverkehr heißen. Denn jetzt geht es nicht um den Ball, das Spielfeld oder die Spieler. Es geht um Rücksichtnahme. Nicht nur auf dem Rasen, der Tribüne oder beim Rudelgucken. Sondern beim Autofahren. So mancher Straßenflitzer ist zum Fußball-Fan mutiert. Aufkleber, Spiegelmützen oder Winkelemente zieren Deutschlands Fuhrpark, um für den Autocorso nach möglichst vielen gewonnenen Spielen fit zu sein. Ein voller Tank reicht da nicht. Schlechtes Material, unzureichende Halterungen oder nicht sachgemäße Befestigung können zum Beispiel andere Corso-Teilnehmer verletzen. Damit Flaggenfahrer bei der Fußball Europameisterschaft 2024 vom 14. Juni bis 14. Juli nicht die rote Karte sehen bezw. Sich ein Bußgeld einhandeln, gelten weiterhin die Straßengrundregeln Sicht, Beleuchtung, Halt.

Kreative Autoverkleidung

Motorhaubenbezug, FanFlosse, Windhose, Spiegelsocke, Finne und, und, und. Fußball-Fans sind kreativ, selbst bei der Autofahrt. Entsprechend klingeln die Kassen der Devotionalienhändler. Wer Enthusiasmus oder Enttäuschung auf der Straße zeigen will, muss beim Kauf der Fanartikel auf Einiges achten. Insbesondere bei den Halterungen sollte auf Qualität geachtet werden. Brechen sie leicht, können schnell andere Verkehrsteilnehmer gefährdet werden und es droht Verletzungsgefahr. Wenn der Schmuck etwa bei Überlandfahrten oder gar auf der Autobahn am Fahrzeug belassen wird, wird es kritisch. Deshalb lieber nicht raus aus der Stadt. Auch nicht, wenn Hersteller höhere Geschwindigkeiten angeben – teilweise bis 200 Sachen. Bis 50 Stundenkilometer sind Fans auf der sicheren Seite.

Freie Sicht für freie Bürger

Wer hinter einem Pfeiler sitzt, kann das Spielfeld nicht vollständig einsehen und verpasst die besten Chancen. Was im Stadion gilt, gilt auch beim Autofahren. Wie im Winter geben Gucklöcher beim Autocorso nicht das Geschehen auf der Straße wider. Die Fanartikel dürfen niemals so angebracht sein, dass für den Fahrer der Blick aus dem Auto versperrt ist. Das gilt auch für die Spiegel und die Scheiben. Dort haben Wimpel, Schals, Maskottchen und Co. nichts zu suchen. Such müssen andere Verkehrsteilnehmer die Fahrzeuge erkennen können. Deshalb müssen unbedingt die Beleuchtungsanlage freigehalten werden. Flaggen nur so anbringen, dass sie die Lampen nicht verdecken und vor allem keinen Kontakt zu heißen Teilen, wie dem Motor, haben. Natürlich haben Aufkleber auf Leuchten nichts zu suchen. Apropos: Auf den Fenstern behindern Aufkleber die Sicht – nach außen und nach innen! Vorsicht: Absolut verboten ist es, Flaggen an Stangen während der Fahrt aus dem Auto zu halten.

Auch an den Außenspiegeln können die Spiegelsocken so manches verdecken. Meist nicht nur den Blinker am Spiegel, sondern beim modernen Fahrzeug sind auch Sensoren verbaut, die dann gestört werden, wie etwa die Funktion vom Totwinkelassistent.

Flaggenmeer

Viele Kommunen deklarieren Auto-Corsos inzwischen als Demonstration. Die Veranstaltungen finden so in einem speziell geschützten Bereich und auf Straßen statt, die von der Polizei zuvor abgesperrt wurden. Aber auch dort gilt die Straßenverkehrsordnung. Alkohol hat am Steuer nichts zu suchen. Hat der Fahrer außer der Landes- auch noch eine andere Fahne, ist der Führerschein weg. Ohne Promille hat der Fan am Steuer die hundertprozentige Kontrolle, auch über die Insassen. Und das Surfen ist nur auf dem Wasser schön, hat aber im Straßenverkehr nichts zu suchen. Lehnen sich also Insassen aus den Seitenfenstern, ist die Verletzungsgefahr selbst bei niedrigem Tempo hoch. Fahrer sollten deswegen beim Corso einen kühlen Kopf und auch ihre Mitfahrer im Griff haben.