Die Landwirtschaft hat sich bisher nicht als innovative Branche hervorgetan, die etwas schnell umsetzen kann. Es dauert meist eine längere Zeit, bis neues aus dem Acker ankommt. Nun soll mit einer Agrar-Drohne die Aussaat erfolgen, wie luckx – das magazin recherchierte.
Bodenschonend
Nun ist es ja nicht neu, mit Hilfe von Flugzeugen Dünger oder Unkrautvernichtungsmittel aufs Feld auszubringen. Das funktioniert nur bei extrem großen Feldern. Doch bei kleinen Partiellen wie in in der Bio-Landwirtschaft üblich, ist diese Art der Aussaat schwer zu realisieren. So wird mit Hilfe von Agrar-Drohnen versucht, im Rahmen eines Versuchs mit einer modernen Agrardrohne dem näher zu kommen. Auf Testflächen, auf denen noch der Hafer steht, kann so bereits die Zwischenfrucht ausgesät werden. Dabei ermöglicht die Drohne eine bodenschonende und wetterunabhängige Aussaat von Zwischenfrüchten, selbst wenn die Hauptkultur noch auf dem Feld steht. Diese Technologie bietet zahlreiche Vorteile für Umwelt und Landwirt und stellt einen Fortschritt in der landwirtschaftlichen Praxis dar. Das Projekt zielt darauf ab, Effizienz und die Nutzen dieses Verfahrens in der Praxis zu überprüfen und die Ergebnisse der Drohnenaussaat im Zwischenfruchtanbau zu analysieren.
Zwischenfrüchte
Zwischenfrüchte werden nach oder vor anderen, zur Hauptnutzung dienenden Feldfrüchte als Gründüngung oder zur Nutzung als Tierfutter angebaut und dienen dazu, die Fruchtfolge hinsichtlich Vielfalt zu verbessern. Sie haben gerade im ökologischen Landbau eine besondere Bedeutung: Zwischenfrüchte erhalten und verbessern die Bodenfruchtbarkeit, fördern Ertrag und Gesundheit der Nachfolgefrucht und schützen den Boden durch Bewuchs.
Die Aussaat mittels Drohne hat überzeugende Vorteile. „Traditionelle Landmaschinen verursachen durch ihr Gewicht oft irreversible Bodenverdichtung und Schäden an der Bodenstruktur. Die Spezial-Drohne hingegen schwebt über dem Boden und verteilt das Saatgut gleichmäßig und gezielt, ohne den Boden zu belasten. Dies fördert langfristig eine bessere Bodenqualität und -gesundheit.“, erklärt Barnhouse Geschäftsführer Martin Eras, dessen Unternehmen die Bio-Bauern bei diesem Versuch unterstützt. „Ein weiterer bedeutender Vorteil ist die Möglichkeit, Zwischenfrüchte bereits auszusäen, während die Hauptkultur noch auf dem Feld steht. Dies verkürzt die Zeitspanne zwischen den Kulturen und sorgt dafür, dass der Acker kontinuierlich bedeckt bleibt, was Erosion und Nährstoffverlust vorbeugt.“ Dank der Drohnentechnologie ist die Aussaat nicht mehr vom Wetter und dem damit verbundenen Bodenzustand abhängig. Denn bei Trockenheit oder Starkregen kann die Aussaat mit dem herkömmlichen Traktor hier Schäden verursachen oder sogar zeitweise gar nicht möglich sein.
Martin Eras äußert sich begeistert über die neue Technologie: „Die absolut bodenschonende und wetterunabhängige Aussaat bietet unseren Bäuerinnen und Bauern nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Dieses Testprojekt ist ein wichtiger Schritt, um die Möglichkeiten moderner Technologien im Ökoanbau zu evaluieren. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse und freuen uns, unseren Partner-Landwirten diese innovative Lösung zur Verfügung zu stellen.“