Aus Grimm´s Märchen Frau Holle kennen wir alle die Schneeproduzentin schlechthin. Leider reicht es im „richtigen Leben“ nicht aus, ein wenig die Betten zu schütteln und dann eine weiße Winterlandschaft zu erhalten. So gibt es immer wieder pfiffige Ingenieure, die die passende Lösungen für ein Problem finden. So auch im Trentino.Als in den Wäldern des östlichen Trentino durch den Sturm „Vaia“ in der Nacht vom 29. Oktober 2018 zu unzähligen Entwurzelungen von Bäumen und weiteren Sturmschäden kam, war die Frage, wohin mit dem ganzen Holz. So entwickelte das Start-up NeveXN eine Lösung, um das verbliebene Holz zu retten und auf eine nachhaltige Weise einzusetzen.
Schnee auch bei Temperaturen über 0°C
Neve Perenne (zu Deutsch: mehrjähriger Schnee) heißt das Projekt und wandelt die Auswirkungen der Stürme im Trentino auf nachhaltige Weise in Naturschnee. Aktuelle Beschneiungstechniken erfordern eine Lufttemperatur unter 0°C sowie eine niedrige Luftfeuchtigkeit. Somit fällt der Betrieb dieser Maschinen für den Großteil der Wintersaison aus. Mit dem Neve Perenne Projekt gelang es dem jungen Team, Schnee bei Temperaturen von über 0°C zu produzieren, unabhängig von den Wetterbedingungen und ohne chemische Zusätze. Das Besondere: Die Energie wird aus dem Holz der Bäume gewonnen, die dem Sturm im Trentino unterlagen. Das Konzept hinter dem SnowRESolution-Gerät basiert auf dem Kältezyklus und nutzt den dreifachen Aggregatzustand des Wassers.
Energieeinsparung und frühzeitige Pistenöffnungen
Die Schneemaschinen produzieren 45 Kubikmeter Schnee in 24 Stunden und ermöglichen gegenüber den herkömmlichen Schneekanonen ein Energieersparnis von bis zu 50 Prozent. Durch die Verwendung der Holzbiomasse benötigen die Schneemaschinen pro Kubikmeter nur 10 Kwh für die Produktion, anstelle der durchschnittlichen 25 Kwh zuvor. Durch die neue Möglichkeit „SnowREsolution“ können die Pisten im Trentino frühzeitig eröffnet werden. Die drei Gründer dieses Projekts haben sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Kanonen weiter zu verbessern, um die tägliche Schneeproduktion zu erhöhen: So soll die derzeit erzeugbare Tagesmenge von 45 Kubikmetern Kunstschnee auf bis zu 200 Kubikmeter gesteigert werden. Und das nicht nur Dank der Energie aus Holz: Ein weiteres Ziel ist die Nutzung von kombinierter Energie aus Solarthermie, die es beim experimentellen Testeversuch ermöglichte, mit nur 5 Kwh einen Kubikmeter Schnee zu erzeugen.