Corona – Corona – Paranoia?

Für einige Menschen scheint die weltweite Virus-Pandemie verstandesmäßig nicht erfassbar zu sein. So vermuten sie weiterhin dahin einer Verschwörungstheorie von bestimmten Persönlichkeiten oder unbekannten Mächten. Den vorliegenden wissenschaftlichen Erklärung verschließen sie sich vollständig und kommen mit kruden Ideen daher. In unserer Demokratie können wir so etwas bis zu einem gewissen Grad dulden. Doch wenn es um Hetze gegen den Staat und seine Institutionen sowie die Verunglimpfung von einzelnen Persönlichkeiten geht, steht wohl eher ein anderes Interesse bei diesen Personen dahin. Allem Anschein nach entwickeln solche Verschwörungstheoretiker eine gewisse Paranoia; wörtlich übersetzt „wider den Verstand“, „verrückt“, „wahnsinnig“. Denn Millionen von infizierten und gestorbenen Mitmenschen zeigen ein anderes Bild der Realität.

Staatliche Hilfe

Mit Beginn der Pandemie hatten unsere Bundes- und Landesregierungen schnell reagiert und sofortige Hilfsmaßnahmen beschlossen und relativ zeitnah umgesetzt. Davon profitierten dann auch die Demonstranten, die gegen diese Conrona-Maßnahmen ihren Unmut am 1. August 2020 in Berlin zum Ausdruck bringen wollten. Doch nicht nur diese tausenden Protestierer hatten Vorteile: Millionen Bürger konnte darauf zugreifen und ihren finanziellen Engpass verringern. Vor den Lockerungen von Mitte war jeder vierte Deutsche (24,9 %) wegen Corona in einem finanziellen Engpass wie eine aktuelle Studie zeigt. Durch die schrittweise Lockerung konnten Geschäfte und Restaurants unter Auflagen wieder öffnen. Kitas und Schulen weiten die Betreuung für Kinder aus. Das wirkt sich positiv auf die finanzielle Situation vieler Deutscher aus: Vor den Lockerungen befand sich jeder vierte Deutsche (24,9 %) wegen Corona in einem finanziellen Engpass. Anfang Juni gilt das noch für jeden fünften Deutschen (20,4 %). Der häufigste Grund ist Kurzarbeit. Die Mehrheit der Deutschen war weder während (75,1 %) der Corona-Beschränkungen noch danach (79,6 %) im finanziellen Engpass.

Weitere Verbesserung der finanziellen Lage

Aktuell sind 3,1 Millionen Deutsche weniger wegen Corona in einem finanziellen Engpass als vor den Lockerungen:

– 34,2 % weniger durch temporäre Geschäftsschließungen

– 29,1 % weniger durch fehlende Kinderbetreuung

– 21,6 % weniger durch schlechte Auftragslage

– 18,8 % weniger durch Jobverlust

– 13,0 % weniger durch Kurzarbeit

– 10,2 % weniger aus anderen Gründen

Selbstständige stärker betroffen

Vor den Lockerungen des Lockdowns waren knapp die Hälfte der Selbstständigen (46,9 %) wegen Corona in einem finanziellen Engpass. Aktuell gilt das noch für gut ein Drittel (38,1 %). Die häufigsten Gründe für einen finanziellen Engpass bei Selbstständigen bleiben weiterhin eine schlechte Auftragslage (19,6 %) und temporäre Geschäftsschließungen (6,4 %).

Von den Arbeitnehmern sind aktuell 21,7 Prozent wegen Corona in einem finanziellen Engpass. Das sind 10,7 Prozent weniger als vor den Lockerungen. Vor allem Kurzarbeit sorgt weiterhin bei jedem zehnten Arbeitnehmer (10,3 %) für einen finanziellen Engpass. Weitere Gründe sind eine schlechte Auftragslage (2,4 %) und fehlende Kinderbetreuung (2,3 %).

Die verwendeten Daten stammen aus einer Befragung für die die Civey GmbH im Auftrag von smava über 10.000 Personen seit dem 27.04.2020 fortlaufend befragt. (Stand: 11.06.2020 11:00 Uhr) Es wurden die Ergebnisse aus dem Zeitraum vom 27.04. – 05.05.2020 mit den Ergebnissen vom 02.06. – 11.06.2020 jeweils im Mittelwert verglichen. Hochrechnungen wurden auf Basis der Statistik „Fortschreibung des Bevölkerungsstandes“ des statistischen Bundesamtes zum Stichtag 31.12.2018 erstellt.